Ist eine glückliche Ehe Bedingung für guten Sex oder führt guter Sex zu einer guten Ehe?
Archivmeldung vom 23.11.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittKlar ist – am Anfang ist immer die sexuelle Begierde. Auch wenn manche Menschen anderes behaupten, die wenigsten Paare würden sich finden, wenn die sexuelle Anziehungskraft nicht wäre. Entwicklungsbiologen sagen, dass Sex und der Wille zur Fortpflanzung sogar die Basis aller Paarbindungen sei.
Eine Studie belegt: Sex in der Beziehung bringt Zufriedenheit
Forscher der University of Chicago haben sich der Frage nach der Beziehung von Liebesglück und Sex gewidmet. Die Wissenschaftler Adena Galinsky und Linda J. Waite beschäftigten sich mit dem Liebesleben von Paaren zwischen 57 und 85 Jahren. Die Ergebnisse sprachen für sich: In den Ehen, in denen die körperliche Liebe eine größere Rolle spielte und regelmäßig gelebt wurde, fühlten sich beide Partner wohler und ausgeglichener.
Was ist, wenn der Sex leidet?
Die meisten Menschen kennen das: Entweder das Feuer verfliegt nach ein paar Monaten oder Jahren oder ein Partner hat plötzlich keine Lust mehr auf die sexuelle Begegnung. Fakt ist, dass solche Beziehungen insgesamt schwieriger und problembeladener sind, als solche, in denen der Sex weiter fließt.
Sex ist neben dem Mittel zur Fortpflanzung ein wichtiges zwischenmenschliches Kommunikationsmittel. Hapert es am körperlichen Austausch und Nähe, finden sich meistens auch in anderen Lebensbereichen Probleme.
Die Forscher fanden auch heraus, dass sexuelle Stimulanz, Gerüche und der Hormonspiegel eine viel wichtigere Rollen in Beziehungen spielen, als mentale Aspekte.
Sex verändert sich mit Zeit
Vermutlich stimmt beides: Guter Sex führt zu einer glücklichen Ehe. Dieses Glück ist Bedingung für das Fortbestehen einer lebendigen sexuellen Liebe. Die wiederum schweißt Partner immer weiter und immer wieder zusammen.
Einigen sich beide auf ein Leben ohne Sex und sind glücklich damit, ist das in Ordnung. Hat ein Partner unbefriedigte sexuelle Wünsche, leidet die Beziehung. Frustration, Zurückweisung und Untertreue können sich einschleichen. Alle diese Aspekte sind schlechte Vorzeichen für eine Ehe.
Es ist normal, dass Sex Höhen und Tiefen erfährt. Einmal ist die Quantität das Prickelnde, dann rückt die Qualität wieder in den Vordergrund. Um das Sexleben vital zu halten, müssen sich Partner austauschen. Hier können Sie mehr darüber erfahren, wie sexuelle Höhen und Tiefen überwunden werden können.
Guter Sex hat viele Gesichter
Schleicht sich in einer Ehe Sexmüdigkeit ein, muss das nicht so bleiben. Viele Paare müssen sich von Zeit zu Zeit einfach neu erfinden. Sexuelle Lüste und Präferenzen entwickeln sich so wie eine Beziehung sich entwickelt.
Es kann viel Spaß machen, zu zweit Neues zu entdecken und der Ehe auch nach vielen Jahren wieder etwas Pep zu verleihen. Östliche Liebesschulen wie Tantra, Slow-Sex für Genießer oder Swinger-Abenteuer für Unternehmungslustige können ein müde gewordenes Liebesleben erneut in Fahrt bringen. In der Sexualität gelten heute kaum noch Einschränkungen. Erlaubt ist, was für beide lustvoll und gewinnbringend ist.
Sex hält fit und macht glücklich
Durch den sexuellen Kontakt werden bis ins hohe Alter hinein Hormone ausgeschüttet. Gerade im Alter kann Sex daher ein wahrer Jungbrunnen sein. Das Kuschelhormon Oxytocin wirkt auch nach dem sexuellen Kontakt im Körper weiter. Es macht Menschen sozialer, freundlicher und bindungswilliger.
Der regelmäßige Genuss von Sex trägt also tatsächlich zur Bindung bei. Ganz nebenbei regt Sex den Serotoninspiegel an. Auch dieses Hormon führt zu mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und Lebensfreude.
----