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Reise in die Frühzeit der Erdgeschichte

Archivmeldung vom 25.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
An einem Haltepunkt des Geotrails erläutert der örtliche Ökologe Tony Ferrar (mit Hut) Besuchern versteinerte, etwa 3,2 Milliarden Jahre alte mikrobielle Matten in einem Gesteinsblock.
An einem Haltepunkt des Geotrails erläutert der örtliche Ökologe Tony Ferrar (mit Hut) Besuchern versteinerte, etwa 3,2 Milliarden Jahre alte mikrobielle Matten in einem Gesteinsblock.

Foto: Christoph Heubeck

Seit die Erde vor mehr als vier Milliarden Jahren aus Staub und Gesteinsbrocken entstanden ist, hat sich ihr Antlitz stetig verändert. Denn als einziger Planet unseres Sonnensystems betreibt die Erde ein regelmäßiges „Face Lifting“: Die irdische Plattentektonik führt zur permanenten Erneuerung der Erdoberfläche. Deshalb ist von der ursprünglichen Erdkruste, die vor Milliarden Jahren entstanden ist, heute fast nichts mehr übrig.

Aber nur fast. An ganz wenigen Stellen der Erde, nämlich in den tiefsten Stockwerken der ältesten Kontinente, hat sich diese ursprüngliche Kruste seither weitgehend unverändert erhalten. Eine davon ist der Barberton Grünsteingürtel in Südafrika, zwischen Pretoria und Swasiland gelegen, etwa eine Autostunde südlich des Krüger-Nationalparks.

„Dieses Gebiet ist ein Mekka für Geowissenschaftler“, sagt Prof. Dr. Christoph Heubeck von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, „gibt es hier doch die Möglichkeit, direkte physische Informationen über die Erde zu finden, wie sie vor über 3,5 Milliarden Jahren aussah.“ Der Geologe, der seit Jahrzehnten regelmäßig in Südafrika forscht, möchte diesen Naturschatz jetzt auch der heimischen Bevölkerung und interessierten Besuchern nahebringen: Gemeinsam mit südafrikanischen Partnern hat er in den vergangenen zwei Jahren den „Barberton Makhonjwa Geotrail“ ehrenamtlich mitgestaltet, einen rund 40 Kilometer langen „Lehrpfad“ entlang einer geteerten Straße durch dieses einzigartige Gebiet.

Am kommenden Mittwoch (30. April 2014) wird der vom südafrikanischen Tourismusministerium, der Provinz und der örtlichen Handelskammer geförderte Lehrpfad in Anwesenheit des Ministers für Tourismus feierlich eingeweiht und auch Prof. Heubeck wird an der Eröffnung mitwirken.

Hotspot der Artenvielfalt

Entlang der landschaftlich reizvollen Straße, die sich über die Berge Richtung Swasiland windet, sind an ausgewählten Orten steinerne Zeitzeugen aus der frühesten Erdgeschichte zu sehen. Ergänzt werden die Aussichtspunkte durch Schautafeln und Panoramen. „Diese präsentieren nicht nur die außergewöhnliche geologische Geschichte des Gebiets“, berichtet Heubeck. „Der Barberton Grünsteingürtel zeichnet sich auch durch eine überaus große biologische Vielfalt aus.“ Dank der besonderen Böden und der vermittelnden geographischen Lage zwischen subtropischem Tiefland und dem trockenen Hochland des südafrikanischen Landesinneren konnte sich das Gebiet zu einem Hotspot der Artenvielfalt entwickeln: Rund 1.500 Pflanzen- und über 300 Tierarten sind hier heimisch. Wegen seiner vielfältigen natürlichen Attraktionen ist das Barberton Mountainland auch seit kurzem in die Kandidatenliste der Weltnaturerbestätten aufgenommen worden.

„Das Ziel, das wir mit der Einrichtung dieses Lehrpfades verfolgen, ist nicht nur, die Besucher über diesen weltweit einmaligen Naturreichtum zu informieren“, so der Jenaer Geologe. „Wir wollen vielmehr Neugier und Begeisterung wecken und so auch bei der einheimischen Bevölkerung Wertschätzung für diese einmalige Region erzeugen.“ Denn ein typisch südafrikanisches Problem sei es, dass viele politische Führungspersönlichkeiten nur wenig emotionalen Bezug zum Naturreichtum ihrer Heimat haben. „Viele von ihnen sind in städtischen Armutsgebieten aufgewachsen und hatten unter der Apartheid zu leiden“. Da sei wenig Raum geblieben, die Natur schätzen zu lernen. „Bis heute sehen viele südafrikanische Politiker und Entscheidungsträger die Naturschätze ausschließlich als Attraktion für gut zahlende ausländische Touristen und nicht als eigenes wertvolles Gut.“

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena (idw)

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