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Wissenschaftler: KI löst Mysterium um antikes Voynich-Manuskript

Archivmeldung vom 31.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Voynich-Manuskript: Schriftstück im Bestand der Yale University. Bild: yale.edu
Voynich-Manuskript: Schriftstück im Bestand der Yale University. Bild: yale.edu

Forscher der University of Alberta nutzen Künstliche Intelligenz (KI) zur Entschlüsselung des mysteriösen Voynich-Manuskripts aus dem 15. Jahrhundert, das im Besitz der Yale University ist. Das Schriftstück ist nach dem Antiquar Wilfrid Voynich benannt, der es 1912 erworben hatte. Es ist in einer unbekannten Sprache verfasst und zeigt Zeichnungen von Pflanzen, nackten Frauen sowie Sternbildern. Den Wissenschaftlern zufolge ist der Text größtenteils auf Hebräisch verfasst.

Alphagramme verwendet

Greg Kondrak von der University of Alberta und der Hochschulabsolvent Bradley Hauer haben versucht, die Originalsprache, welche verschlüsselt und von Zeichnungen begleitet ist, zu eruieren. Dafür haben die beiden 400 Proben verschiedener Sprachen aus der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" entnommen. Während ursprünglich angenommen wurde, dass das Schriftstück auf Arabisch verfasst ist, hat der Algorithmus gezeigt, dass es sich größtenteils um Hebräisch handelt.

Kondrak und Hauer kommen zu dem Schluss, dass das Manuskript durch die Verwendung von Alphagrammen erstellt worden ist. "Es hat sich gezeigt, dass 80 Prozent der Wörter aus dem Hebräischen stammen. Aber wir waren nicht sicher, ob diese Sinn ergeben", schildert Kondrak. Nach dem Aufsuchen von hebräischen Gelehrten, um die Ergebnisse zu überprüfen, haben sich die Forscher an Google Translate gewandt. "Das Tool hat einen Satz ausgespuckt, der grammatisch korrekt und interpretierbar ist", fügt Kondrak hinzu.

Erste Ergebnisse erhalten

"'Sie gab einem Priester, dem Hausherren, mir und anderen Menschen Empfehlungen'. Es ist ein eigenartiger Satz, um ein Manuskript zu beginnen, aber er macht Sinn", fügt der Forscher hinzu. Er betont jedoch, dass die volle Bedeutung des Manuskripts ohne Historiker, welche die althebräische Schrift beherrschen, nach wie vor ein Mysterium bleibt. Kondrak plant, den neuen Algorithmus auch bei anderen Handschriften einzusetzen.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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