Adventskranz: Das Rad des Lebens unserer Ahnen
Archivmeldung vom 16.12.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWer kennt ihn nicht, den Adventskranz? Pünktlich zum ersten Advent wird eine der vier am Kranz befindlichen Kerzen entzündet. Am 4. Advent brennen dann alle Kerzen. Doch ist das der ursprüngliche Brauch? Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Wie viele
Traditionen der Weihnachtszeit
reicht auch der Adventskranz weiter zurück, als der Glaube an Christus.
Wenngleich eine allgemeine Gültigkeit zum Ursprung des Advents- bzw.
Julkranzes nicht überliefert ist, existieren doch einige Berichte aus
vorchristlicher Zeit zu diesem Brauch.
Immergrüne Zweige erinnern an heidnischen Ursprung
Schon die Beschaffenheit des Kranzes deutet auf heidnische Wurzeln hin. So wurden sie aus immergrünen Zweigen wie etwa Efeu, Buchsbaum, Eibe, Fichte, Mistel, Tanne, Stechpalme, Kiefer und Wacholder geflochten. Gerade Eibe und Mistel spielen in der germanischen Mythologie eine zentrale Rolle. Der Eibe wurden beispielsweise magische Eigenschaften zugesprochen. So sollen Zauberstäbe aus Eibenholz bestanden haben. Ferner symbolisiert die Rune Eihwaz dieses Gewächs und steht für abwehrende Kräfte, Weisheit und Transformation.
Die Mistel selbst nimmt zu den Weih- und Rauhnächten, wie unsere Vorfahren das Weihnachtsfest nannten, eine besondere Rolle ein. Den Überlieferungen zufolge war es nur mit einem Mistelzweig möglich, den Gott Baldur zu töten. Baldur, der von unseren Vorfahren mit der strahlenden Sonne gleichgesetzt wurde, stand als Äquivalent zur Wintersonnenwende. Denn nach seinem Tod zur Sommersonnenwende, so glaubten die Germanen, würde er am 21. Dezember, wenn die Sonne zur neuen Bahn ansetzt, als lichtspendende Kraft zurückkehren. In diesem Zusammenhang sammelten die Germanen Mistelzweige. Vermutlich glaubten sie, damit das Unheil aus der Welt entfernen zu können.
Entzünden der Kerzen in umgekehrter Reihenfolge
Aber
nicht nur die pflanzliche Beschaffenheit des Kranzes lässt auf
vorchristliche Traditionen schließen, sondern ebenso die Form mit den
vier oder fünf Kerzen. Vier davon stehen für die vier Jahreszeiten. Die
Fünfte soll das kommende Jahr bzw. die neue Sonnenkraft symbolisieren.
Entgegen christlicher Tradition werden die Kerzen entgegengesetzt
entzündet. Das heißt, am ersten Advent brennen zunächst alle vier
Kerzen. Denn von der Wintersonnenwende am 21. Dezember, rechnete man 4
Wochen zurück. Je näher man der Sonnenwende kam, umso weniger Kerzen
wurden wöchentlich entzündet. Am 21. Dezember brannte dann für den
kürzesten Tag und der längsten Nacht nur noch eine Kerze. Nachdem die
Sonne zur neuen Bahn angesetzt hat, wurden schließlich alle fünf Kerzen
entfacht.
Rad des Lebens wird dem Feuer übergeben
Ein weiterer Brauch war auch, den Kranz dem Sonnenwendfeuer zu übergeben. Zwischen dem 21.und 25. Dezember wurden nämlich in der Gemeinschaft große Feuer entfacht. Mit dem Einwerfen des Kranzes ins Feuer wurde symbolisch das alte Jahr verabschiedet."
Quelle: AUF1.info