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Wandmalereien des mittelalterlichen Dominikanerklosters im Neuen Augusteum zugänglich

Archivmeldung vom 31.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Wandmalereien des mittelalterlichen Dominikanerklosters sind im Neuen Augusteum zugänglich. Prof. Dr
Quelle: Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig (idw)
Wandmalereien des mittelalterlichen Dominikanerklosters sind im Neuen Augusteum zugänglich. Prof. Dr Quelle: Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig (idw)

Im Neuen Augusteum sind ab sofort Zeugen aus der Frühzeit der Universität Leipzig im Übergangsbereich vom Foyer des Neuen Augusteums zum Hörsaalgebäude zu besichtigen. Die mittelalterlichen Fresken aus dem Leipziger Dominikanerkloster stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und zeigen biblische Szenen, Heiligenlegenden sowie einen Dominikanerstammbaum. Sie stellen die einzigen figürlichen Wandmalereien Leipzigs aus dem Mittelalter dar.

"Mit der Fertigstellung des Freskengangs konnte ein weiterer Abschnitt des Kunstkonzepts, das die Universitätsgeschichte anhand von Kunstwerken anschaulich macht, realisiert werden", sagt der Initiator des Konzepts "Kunst für den Campus" und Leiter der Kustodie, Prof. Rudolf Hiller von Gaertringen. Berthold Rostock vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement erklärt: "Das Projekt lag uns besonders am Herzen, da es sich um den größten Zyklus mittelalterlicher Wandmalerei in ganz Sachsen handelt".

Auf dem heutigen Campusgelände befand sich vom 13. bis 16. Jahrhundert ein Dominikanerkloster, dessen Gebäudekomplex nach der Reformation der Universität übereignet wurde. Wo heute im Audimax Vorlesungen abgehalten werden, war das Bibliotheksgebäude gelegen, das nach der Übernahme der Klosteranlage durch die Universität eine Zeit lang das Herz des Paulinerkollegs bildete. Die dort in einem Kreuzgang befindlichen Wandmalereien konnten mitsamt den sie tragenden Backsteinmauern geborgen werden, als das Bauwerk im 19. Jahrhundert abgerissen wurde.

Bereits im 16. Jahrhundert übertüncht und in Vergessenheit geraten, wurden die Malereien 1836 wieder entdeckt und zwischen 1868 und 1870 durch den Semperschüler Oskar Mothes freigelegt. Nach einer langen Odyssee mit verschiedenen Ortswechseln im 20. Jahrhundert und einer Restaurierung nach neuesten Methoden in den Jahren 2005 bis 2009, sind diese bedeutenden Kunstwerke aus der Klosterzeit nach gut einem Jahrhundert nun wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt:

"Das bis zu 40 cm starke, tonnenschwere Mauerwerk, bestehend aus sechs spitzbogigen Wandfeldern mit einer Breite von 3,50 m, musste bereits in den Neubau transportiert werden, bevor Türen und Eingänge fertiggestellt wurden", erklären der Leiter des Baudezernats der Universität, Titus Werner und der Beauftragte für den Neubau am Augustusplatz, Thomas Piesk.

Die Finanzierung der Wiederherstellung der mittelalterlichen Fresken erfolgte über Spenden: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte 145.000 Euro bereit, um den Transport vom Lagerort in der Universitätsbibliothek in ein Restaurierungsdepot und eine erste Sicherung zu gewährleisten. Die weitere Restaurierung wurde durch die Ernst von Siemens Kulturstiftung in München über eine Spende in Höhe von 60.000 Euro sowie durch Fördermittel des Freistaates Sachsen gesichert. Der Diplom-Restaurator Albrecht Körber aus Dresden, der bereits seine Diplomarbeit an der dortigen Hochschule für Bildende Künste den Leipziger Wandbildern widmete, entfernte Salz und störende Überzüge und verbesserte die Lesbarkeit der Szenen erheblich. Die letzten Retouchen erfolgten dann noch vor Ort.

Der Freskengang ist ab sofort auch für die Öffentlichkeit zugänglich und kann im Rahmen der Öffnungszeiten des Neuen Augusteums besichtigt werden.

Quelle: Universität Leipzig (idw)

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