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Magier der Zahlen – 150 Jahre Hermann Minkowski

Archivmeldung vom 17.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Der Mathematiker Hermann Minkowski
Quelle: Fotograf: Emil Logès, Wikipedia common license. (idw)
Der Mathematiker Hermann Minkowski Quelle: Fotograf: Emil Logès, Wikipedia common license. (idw)

Der geniale Mathematiker Hermann Minkowski wurde vor 150 Jahren geboren. Minkowski hat grundlegende Beiträge zur Zahlentheorie, insbesondere zur Geometrie der Zahlen geschaffen, die noch heute in der aktuellen mathematischen Forschung von größter Bedeutung sind. Viele bezeichnen ihn als Begründer der heute hochaktuellen arithmetischen algebraischen Geometrie.

Der geniale Mathematiker Hermann Minkowski wurde vor 150 Jahren geboren – und seine Ideen prägen die Mathematik bis heute. Er hatte die große Gabe, unterschiedliche Teilgebiete der Mathematik, ja, der Naturwissenschaften, zu überbrücken. Zum Beispiel spannte er Brücken zwischen der theoretischen Physik und der Mathematik, wie auch zwischen der Welt der Zahlen und der der Geometrie. Der mathematische Magier Minkowski balancierte elegant zwischen Algebra, Geometrie, Zahlentheorie und Analysis hin und her. Auch war er einer der wichtigsten Lehrer Albert Einsteins und beeinflusste dessen geometrische Konzepte in der Relativitätstheorie: Minkowski unterrichtete den jungen Physiker am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich und entwickelte die Idee der nicht-euklidischen Raumzeit.

Minkowski hat grundlegende Beiträge zur Zahlentheorie, insbesondere zur Geometrie der Zahlen geschaffen, die noch heute in der aktuellen mathematischen Forschung von größter Bedeutung sind. Man kann ihn durchaus als Begründer der heute hochaktuellen arithmetischen algebraischen Geometrie sehen. Eines von Minkowskis Meisterwerken ist sein wegweisendes Buch „Geometrie der Zahlen“. Es sei „eine neue Art Anwendungen der Analysis des Unendlichen auf die Zahlentheorie oder, besser gesagt, knüpft ein Band zwischen diesen zwei Gebieten“, beschrieb Minkowski selbst das Werk in seiner Vorrede. „Die Beweise der Sätze offenbaren den intimsten Zusammenhang des hier erörterten Theils der Zahlentheorie mit den Fundamenten der Analysis des Unendlichen.“ Minkowskis „Geometrie der Zahlen“ wurde in der „zweiten Lieferung“ erst postum von seinem Freund und Studienkollegen David Hilbert veröffentlicht, weil ihr Autor schon 1909 mit 44 Jahren starb – an einem Blinddarmdurchbruch! Hilbert – selbst ein Gigant der Mathematik – soll über den Verlust Minkowskis bitterlich geweint haben.

Hermann Minkowski entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie und wurde am 22. Juni 1864 in Aleksotas (damals Russland, heute Ortsteil von Kaunas, Litauen) geboren. Er bewegte sich im Laufe seines Lebens immer weiter nach Westen. Mit acht Jahren kam er nach Königsberg, ging dort zur Schule, studierte und promovierte dort. Ab 1887 lehrte er an der Universität Bonn, dann nochmal kurz in Königsberg und schließlich ab 1896 in Zürich. Sechs Jahre später wechselte er auf einen Lehrstuhl in Göttingen, wo er bis zu seinem frühen Tode blieb – im Zentrum der damaligen mathematischen Welt. Hilbert genoss die Zusammen-arbeit mit Minkowski in Göttingen sehr: „Zumal die kleine Stadt erleichterte unseren Verkehr: ein Telephonanruf zur Vermittlung einer Verabredung oder ein paar Schritte über die Straße und ein Steinchen an die klirrende Scheibe des kleinen Eckfensters seiner Arbeitsstube – und er war da, zu jeder mathematischen und nichtmathematischen Unternehmung bereit.“ Am 22. Juni 2014 wäre Hermann Minkowski 150 Jahre alt geworden.

Quelle: Deutsche Mathematiker-Vereinigung (idw)

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