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"Die Sowjetunion war auch an der Befreiung Europas beteiligt": Der deutsche Geschichtsrevisionismus

Archivmeldung vom 09.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Berlin im Mai 1945, Archivbild Bild: Sputnik
Berlin im Mai 1945, Archivbild Bild: Sputnik

Deutschland versucht offenbar, sich an Russland für den sowjetischen Sieg über den Hitlerfaschismus zu rächen. Auf vielfältige Weise: durch Verbote russischer und sowjetischer antifaschistischer Symbole, durch Geschichtsrevisionismus. Kann diese Art Rache erfolgreich sein? Dies berichtet Jelena Karajewa von RIA Nowosti im Magazin "RT DE".

Weiter berichtet Karajewa  auf RT DE: "Ein zynisches Treiben mit unserem Schmerz und unserem Blut, das wir im Krieg gegen den Nationalsozialismus erfahren und vergossen haben, wurde die letzten Tage in Berlin getrieben. Ausgerechnet in der Hauptstadt des Landes, in dem der Nationalsozialismus geboren wurde, sich entwickelte und ausbreitete, ganz Europa infizierte und dabei Millionen von ebendiesen Europäern vernichtete. Tagelang haben deutsche Richter darüber beraten, ob Russen den Gefallenen mit einer russischen Fahne, einer sowjetischen Fahne und anderen Symbolen des Sieges die Ehre erweisen dürfen oder nicht.

Wir können natürlich in der üblichen europäischen Art spöttisch sagen: "Nun, wir verstehen, warum (übrigens, warum?) das passiert" ... Wir können aber auch etwas tiefer graben.

Eine Woche vor dem Tag des Sieges veröffentlichte die nach Konrad Adenauer, einem der Architekten der EU, benannte Stiftung einen Artikel von Matthias Oppermann, in dem es heißt:

"Am 8. Mai 1945 wurde nicht nur ganz Europa, sondern wurden auch die Deutschen von der Tyrannei des Nationalsozialismus befreit. Auch die Sowjetunion beteiligte sich an der Befreiung, doch im Gegensatz zu ihren westlichen Verbündeten brachte sie nicht den Liberalismus, sondern einen neuen Totalitarismus mit."

Das vier Jahre lang von kaltblütigem Mord, Folter, Verstümmelung gezeichnete sowjetische Volk, das zerstörte Land, die gefallenen Soldaten – all das großzügig verziehen. Der Verzicht auf Rache, die Wahrung jedes Volkes und jeder Nation, einschließlich der Deutschen, das ist, wie sich herausstellt, der "neue Totalitarismus, den die Rote Armee nach Europa brachte".

Die erloschenen Öfen der Krematorien sind also der "neue Totalitarismus". Krakau und seine vor dem Untergang geretteten Paläste – "neuer Totalitarismus". Die aus den Konzentrationslagern befreiten Häftlinge – ein "neuer Totalitarismus". Der ausgelöschte Nationalsozialismus (zumindest dachten wir das, wie sich jetzt zeigt, naiv und voreilig) ist ein "neuer Totalitarismus".

Der deutsche Professor nimmt Rache, so wie er es am erfolgversprechenden hält. Nun, die Hauptstadt seines Landes wurde nicht von den hochgradig aufgeklärten "Trägern von Demokratie und Freiheit" befreit, sondern von "Untermenschen in Sandalen". Das hätte aus Sicht von Oppermann nicht sein dürfen. Er versucht nun, seine Ordnung wiederherzustellen – denn von der These vom "neuen Totalitarismus" zu "es gab keinen Sieg der UdSSR" ist es nur ein kleiner Schritt.

Dieser Versuch, unseren Sieg rückwirkend auszulöschen, ist nicht der erste, er ist nur der jüngste. Davor gab es andere Lügen und Halbwahrheiten: "Millionen vergewaltigter Deutscher", "Rotarmisten sprengten versehentlich die Schatzkisten des Bernsteinzimmers selbst in die Luft", "ohne Lend-Lease hätten die Russen nichts ausrichten können" ... In unserem Land selbst gab es steile Thesen wie "Hätte man Leningrad aufgegeben, hätten wir bayerisches Bier". Europa war großzügig darin, seine physiologischen und psychologischen Projektionen aus dem Krieg zu teilen.

Die rote Fahne über dem Reichstag, am 2. Mai 1945 nachgestellte Szene vom Vortag Bild: Anatolij Morosow / RIA Nowosti / Sputnik

Die rote Fahne über dem Reichstag, am 2. Mai 1945 nachgestellte Szene vom Vortag

Unsere westlichen Alliierten haben bereits im Februar 1945 versucht, uns den Sieg zu stehlen, was damit endete, dass sie von den Hitleristen in den Ardennen einen so mächtigen Tritt in den Hintern bekamen (Zehntausende von Toten und Verwundeten, ganz zu schweigen von den Kriegsgefangenen), dass Sir Winston Stalin anflehen musste, den Beginn der Weichsel-Oder-Operation vorzuziehen. Und im März desselben Jahres, als sie Hand in Hand mit SS-General Wolf gingen und separate Verhandlungen führten.

Ich frage mich, ob Oppermann sich dessen bewusst ist, dass seine Rhetorik und die der Nazi-Bonzen praktisch nicht zu unterscheiden sind.

Selbst die Kapitulation der deutschen Truppen in Reims am 7. Mai 1945 wurde fast heimlich unterzeichnet, um den Nazis zwei Tage Zeit zu geben, ihre verbliebenen kampffähigen Einheiten in den Westen Deutschlands zurückzuziehen. Wahrscheinlich, um, wie die Wehrmachtsgeneräle glaubten, "die auf Berlin zustürmenden bolschewistischen Horden" ("neuer Totalitarismus") gemeinsam mit unseren "westlichen Alliierten" aufzuhalten.

Es hat nicht funktioniert. Nicht ein einziges Mal hat es geklappt. Lügner, Schurken und Manipulatoren aus der Politik schaffen es überhaupt nicht, auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. Sie sind gut im Klatsch und Tratsch. Helden zu verleumden, indem sie versuchen, ihre Taten in den Dreck zu ziehen, das können sie. Bis zur ersten großen, sehr schmerzhaften Ohrfeige. Die sie nicht einmal von unseren Behörden erhalten. Sondern von unserem ganzen Volk.

Video: Sowjetische Wochenschau berichtet über die bedingungslose Kapitulation Deutschlands

Unser Volk kennt das: nicht den Kopf hängen lassen, sondern die Feinde vernichten! Die Feinde des Landes und der gesamten Menschheit. Brecht, Antifaschist und Genie, hat einmal gesagt: "Der Schoß, aus dem es kroch, ist fruchtbar noch."

Wir haben die Worte des großen Humanisten unserer ewigen russischen Vertrauensseligkeit wegen später verstanden, als wir es hätten tun müssen. Doch Russen brauchen zwar lange, um die Pferde zu spannen, fahren dafür um so schneller. Sie gehen dorthin, wo sie es für richtig halten, damit unser Land sicher ist. Damit wir darin in Ruhe leben können. Dass wir so leben, wie wir es für richtig halten, nicht nach dem Rezept eines anderen und ohne den Wunsch, denen zu gefallen, die uns als "Träger des neuen Totalitarismus" betrachten.

Und wir ehren die Tradition, das ist uns wichtig. Unabhängig davon, was das nächste Gericht in Berlin über die Siegesfahne und die Symbole des Triumphes der Roten Armee entscheiden wird, wird die rote Fahne der UdSSR wieder dort wehen, wo sie jedes Jahr am Vorabend unseres großen Triumphes wehen sollte - über dem Reichstag. In den Lüften über Berlin.

Wir haben gesiegt! Alles Gute zum großen Tag des Sieges!

Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 8. Mai 2023 auf ria.ru erschienen."

Quelle: RT DE

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