König gegen Papst - der Gang nach Canossa
Archivmeldung vom 27.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittCanossa im Januar 1077. Vor Kälte zitternd steht der deutsche König Heinrich IV. vor den mächtigen Mauern der norditalienischen Burg Canossa. Er wartet darauf eingelassen zu werden, denn in der Burg sitzt ein hoher Besucher: Papst Gregor VII., der den König im Jahr zuvor mit dem Bannfluch belegt hat.
Heinrich
kommt als Büßer, um wieder in den Schoß der Kirche aufgenommen zu
werden. Das haben die deutschen Fürsten von ihm gefordert. Nur dann
wollten sie ihn weiter als König anerkennen. Als geistlicher Hirte
kann der Papst nicht anders, als den Büßer zu empfangen und seine
Sünden zu vergeben.
Auf diese Weise rettete Heinrich IV. seinen Thron, doch um welchen
Preis: Ein König, der zu Kreuze kroch, das bewegte die Gemüter über
Jahrhunderte hinweg. Der "Gang nach Canossa" wurde zum Synonym für
einen demütigenden Bittgang.
Quelle: Pressemitteilung DAMALS "Magazin für Geschichte und Kultur"