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Trauriges Jubiläum: Völkerrechtswidriger NATO-Angriffskrieg gegen Serbien

Archivmeldung vom 25.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bombardiertes Novi Sad: Darko Dozet, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; F-15 & Bomben: TSGT MICHAEL AMMONS, USAF, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Time-Cover: Screenshot Twitter; Collage. Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Bombardiertes Novi Sad: Darko Dozet, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; F-15 & Bomben: TSGT MICHAEL AMMONS, USAF, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Time-Cover: Screenshot Twitter; Collage. Wochenblick / Eigenes Werk

Am 24. März 1999 begann der Luftkrieg der NATO gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Bis zum 9. Juni sollten die Angriffe dauern. Tausende Zivilisten starben und der Großteil der zivilen Infrastruktur wurde zerstört. Der NATO-Einsatz gilt auch heute noch als umstritten und völkerrechtswidrig. Am Wiener Stephansplatz findet eine Kundgebung statt, die gegen das Vergessen dieses schrecklichen Leids und gegen eine NATO-Annäherung Österreichs eintritt (Startzeit: 18:00 Uhr). Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Es war der erste Kampfeinsatz Deutschlands seit 1945 und ebenso der erste Einsatz der NATO. Dabei gab es weder einen Bündnisfall noch ein Mandat des UN-Sicherheitsrates für die Intervention des westlichen Militärbündnisses. Der damalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) argumentierte die Teilnahme der Bundeswehr an dem Angriffskrieg damit, dass die NATO so „weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern” wolle.

US-Präsident Bill Clinton formulierte die Ziele des NATO-Einsatzes in einer Fernsehansprache am 24. März 1999 mit drei Punkten: Erstens, die Ernsthaftigkeit des Widerstands der Nato gegen Aggression und die Unterstützung des Bündnisses von Frieden zu demonstrieren. Zweitens, Präsident Milosevic davon abzuhalten, seine Angriffe gegen hilflose Zivilisten fortzusetzen. Und drittens die Reduzierung der militärischen Möglichkeiten Serbiens.

Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung

Was ursprünglich nur als Luftkrieg über wenige Tage vorgesehen war, eskalierte schnell zum Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung. Wurden zunächst nur Ziele der Kategorie 1 und 2 – also militärische Ziele – angegriffen, kamen alsbald solche der Kategorie 3 hinzu – Ziele der zivilen Infrastruktur. Dies aus dem Grund, da sich Milosevic der Gewalt der Luftangriffe nicht beugen wollte und zudem die Armee in Deckung gegangen war.

Dabei wurden nicht nur Brücken und Transportwege zerstört oder beschädigt, sondern auch mindestens 25.000 Häuser, 69 Schulen, 19 Spitäler, 20 Gesundheitszentren, einschließlich der Dr. Dragisa Misovic-Universitätsklinik in Belgrad. Aber auch Kulturgüter und Denkmäler wurden von den NATO-Bombardements in Mitleidenschaft gezogen. So das mittelalterliche serbisch-orthodoxe Kloster Visoki Dečani, das Patriarchenkloster Peć oder das Kloster Gračanica, die heute allesamt auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehen. Viele Zerstörungen durch Bomben gab es auch in der serbischen Hauptstadt Belgrad.

Chemiefabriken und Ölraffinerien

Während des Krieges bombte die NATO auch die serbische Industrie in Grund und Boden. Ölraffinerien oder die serbischen Chemiefabriken in Pančevo, Novi Sad und Bor wurden mehrmals angegriffen und völlig zerstört. Dabei kam es zu Bränden, massiven Umweltverschmutzungen und Austritten von Chemikalien, was auch als chemische Kriegführung mit konventionellen Waffen bezeichnet wurde. Die Folgen für die Zivilbevölkerung, die den giftigen Rauchwolken ausgesetzt war, sind bis heute noch nicht wirklich aufgearbeitet. Allerdings gibt es in diesen Regionen vermehrt Fälle von Krankheiten wie Lungenkrebs etc.

Langzeitfolgen des Krieges

Abgesehen von politischen Verwerfungen – der Streit um den Kosovo besteht fort – stieg die Zahl der Flüchtlinge durch die NATO-Angriffe noch stark an. War die Operation Allied Force anfangs als Luftkrieg mit 430 Flugzeugen geplant, waren durch die längere Dauer schließlich insgesamt 1.200 Kampfflugzeuge aus 14 NATO-Staaten im Einsatz. Abgeworfen wurden während der Operation über 28.000 Sprengkörper, 83 Prozent davon von Flugzeugen des US-Militärs. Eingesetzt wurde m von der NATO zudem Streubomben, Landminen und auch mindestens 35.000 Geschosse mit abgereichertem Uran, was in etwa 10 Tonnen entspricht.

Aufgrund der Folgen der Bombardierungen wurde die NATO sogar vom Europarat wegen Verletzung der Genfer Konvention gerügt. Von Blindgängern und Munitionsresten geht noch heute eine Gefahr für die Bevölkerung aus. Die Opfer des Konflikts gehen in die Tausende, darunter auch viele Kinder. US-Außenministerin war damals übrigens die kürzlich verstorbene Madeleine Albright von der Demokratischen Partei, die einst erklärte, dass 500.000 tote Kinder im Irak als Preis für harte US-Sanktionen ein gerechter Preis seien.

Unvollständige Liste von Militärinterventionen der USA seit 1990:

1990, Operation “Promote Liberty”: Panama, 31. Januar 1990

1990, Operation “Desert Shield”: 2. August 1990 bis 17. Januar 1991

1990, Operation “Wipeout”: Hawaii, ab 1990

1990, Operation “Ghost Zone”: Bolivien, März 1990 bis 1993
1991, Operation “Sharp Edge”: Liberia, Mai 1990 bis 8. Januar 1991

1991, Operation “Support Justice”: Südamerika, 1991 bis 1994

1991, Operation “Desert Calm”: “Südwest-Asien, 1. März 1991 bis 1. Januar 1992

1991, Operation “Desert Storm”: Irak, 17. Januar 1991 bis 28. Februar 1991
1991, Operation “Eastern Exit”: Somalia, 2. Januar 1991 bis 11. Januar 1991
1991, Operation “Productiv Effort/Sea Angel”: Bangladesh, Mai 1991 bis Juni 1991
1991, Operation “Fiery Vigil”: Philippinen, 1. bis 30. Juni 1991

1991, Operation “Provide Comfort”: Kurdistan, 5. April 1991 bis Dezember 1994
1991, Operation “Provide Comfort II”: Kurdistan, 24. Juli 1991 bis 31. Dezember 1996
1991, Operation “Victor Squared”: Haiti, 1. bis 30. September 1991
1991, Haiti: CIA Militärputsch Jean-Bertrand Anstide.
1991, Operation “Quick Lift”: Zaire, 24. September 1991 bis 7. Oktober 1991

1992, Operation “Maritime Guard”: Adria, 22. November 1992 bis 15. Juni 1993
1992, Operation “Maritime Monitor”: Adria, 16. Juli 1992 bis 22. November 1992
1992, peration “Sky Monitor”: Bosnien-Herzegowina, ab 16. Oktober 1992

1992, Operation “Desert Farewell”: Südwest-Asien, 1. Januar 1992 bis 1992

1992, Operation “Silver Anvil”: Sierra Leone, 2. Mai 1992 bis 5. Mai 1992

1993, Operation “Sharp Guard”: Adria, 15. Juni 1993 bis Dezember 1995

1993/95, Bosnien: Luftangriffe auf Serbenstellungen
1994, Operation “Distant Runner”: Ruanda, 9. April 1994 bis 15. April 1994
1994, Operationen “Quiet Resolve”/”Support Hope”: Ruanda, 22. Juli 1994 bis 30. September 1994
1994, Operation “Uphold/Restore Democracy”: Haiti, 19. September 1994 bis 31. März 1995
1995, Kroatien: US-Luftangriffe zur Vorbereitung Operation Oluja
1995, Operation “United Shield”: Somalia, 22. Januar 1995 bis 25. März 1995
1996, Operation “Assured Response”: Liberia, April 1996 bis August 1996
1996, Operation “Quick Response”: Zentralafrikanische Republik, Mai 1996 bis August 1996
1996, Operation “Guardian Assistance”: Zaire/Ruanda/Uganda, 15. November 1996 bis 27. Dezember 1996
1996, Operation “Pacific Haven/Quick Transit”: Irak – Guam, 15. September 1996 bis 16. Dezember 1996
1997, Operation “Guardian Retrieval”: Kongo, März 1997 bis Juni 1997
1997, Operation “Noble Obelisk”: Sierra Leone, Mai 1997 bis Juni 1997
1997, Operation “Bevel Edge”: Kambodscha, Juli 1997
1998, Operation “Noble Response”: Kenia, 21. Januar 1998 bis 25. März 1998
1998, Operation “Shepherd Venture”: Guinea-Bissau, 10. Juni 1998 bis 17. Juni 1998
1998, Operation “Infinite Reach”: Sudan/Afghanistan, 20. bis 30. August 1998
1995, Operation “Safe Border”: Peru/Ekuador, ab 1995
1996, Operation “Laser Strike”: Südafrika, ab 1. April 1996
1994, Operation “Steady State”: Südamerika, 1994 bis April 1996
1991, Operation “Coronet Nighthawk”: Zentral- und Südamerika, ab 1991
1991, Operation “Desert Falcon”: Saudi Arabien, ab 31. März 1991
1996, Operation “Northern Watch”: Kurdistan, ab 31. Dezember 1996
1995, Operation “Vigilant Sentine I”: Kuwait, ab August 1995
1994, Operation “Vigilant Warrior”: Kuwait, Oktober 1994 bis November 1994
1996, Operation “Desert Focus”: Saudi Arabien, ab Juli 1996
1997, Operation “Phoenix Scorpion I”: Irak, ab November 1997
1998, Operation “Phoenix Scorpion II”: Irak, ab Februar 1998
1998, Operation “Phoenix Scorpion III”: Irak, ab November 1998

1998, Operation “Desert Fox”: Irak, 16. Dezember 1998 bis 20. Dezember 1998
1998, Operation “Phoenix Scorpion IV”: Irak, ab Dezember 1998
1996, Operation “Desert Strike”: Irak, 3. September 1996

1993, Cruise Missile-Angriffe: Irak, 26. Juni 1993, 17. Januar 1993, Bombardements: Irak, 13. Januar 1993
1996, Operation “Provide Promise”: Bosnien, 3. Juli 1992 bis 31. März 1996
1996, Operation “Decisive Enhancement”: Adria, 1. Dezember 1995 bis 19. Juni 1996
1998, Operation “Deliberate Forke”: Bosnien-Herzegowina, ab 20. Juni 1998
1996, Operation “Decisive Edeavor/Decisive Edge”: Bosnien-Herzegowina, Januar 1996 bis Dezember 1996
1993, Operation “Deny Flight”: Bosnien, 12. April 1993 bis 20. Dezember 1995
1994, Operation “Able Sentry”: Serbien-Mazedonien, ab 5. Juli 1994
1996, Operation “Nomad Edeavor”: Taszar, Ungarn, ab März 1996
1996, Operation “Nomad Vigil”: Albanien, 1. Juli 1995 bis 5. November 1996
1995, Operation “Quick Lift”: Kroatien, Juli 1995/1998,

1995, Operation “Deliberate Force”: Republika Srpska, 29. August 1995 bis 21. September 1995
1998, Operation “Joint Forge”: ab 20. Juni 1998
1998, Operation “Joint Guard”: Bosnien-Herzegowina, 20. Juni 1998
1995, Operation “Joint Edeavor”: Bosnien-Herzegowina, Dezember 1995 bis Dezember 1996
1995, Operation “Determined Effort”: Bosnien, Juli 1995 bis Dezember 1995
1998, Afghanistan: Cruise Missiles Angriff auf frühere CIA-Ausbildungslager

1998, Sudan: Raketenangriff auf pharmazeutische Fabrik
1998, Operation “Determined Falcon”: Kosovo/Albanien, 15. Juni 1998 bis 16. Juni 1998
1998, Operation “Eagle Eye”: Kosovo, 16. Oktober 1998 bis 24. März 1999
1999, Operation “Sustain Hope/Allied Harbour”: Kosovo, ab 5. April 1999
1999, Operation “Shining Hope”: Kosovo, ab 5. April 1999
1999, Operation “Cobalt Flash”: Kosovo, ab 23. März 1999
1998, Operation “Determined Force”: Kosovo, 8. Oktober 1998 bis 23. März 1999

2001, Operation “Enduring Freedom: Afghanistan, 7. Oktober 2001, dauert bis heute an
ab 2001, Somalia Operation Enduring Freedom: Die US-Marine sichert Seehandelswege um die somalischen Gewässer.

2002, Venezuela CIA-Putschversuch gegen Präsident Chavez
2003, Operation “Iraqi Freedom”: Irak, 20. März 2003, dauert bis heute an
2006, Libanonkrieg: US Unterstützung, Satelitenaufklärung und Waffenlieferungen an Israel

2004, Haiti, Nach dem Sturz von Präsident Jean-Bertrand Aristide entsenden die Vereinigten Staaten zur Vorbereitung einer multinationalen Übergangstruppe des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vorerst 50, später 200 Mann nach Haiti.

2011, Libyen, Militärische Luftschläge sowie Marineeinsätze mit Marschflugkörpern gegen Libyen, um eine Flugverbotszone durchzusetzen und Militärschläge des Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen die von den USA unterstützen Aufständischen im Land zu verhindert.

2014, Uganda, Im März trafen US-Spezialeinheiten in Uganda ein, um die Streitkräfte der Afrikanischen Union bei der Suche nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Joseph Kony zu unterstützen.

2014, Liberia, Operation United Assistance: Zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika errichteten US-Truppen ab September in Liberia Behandlungseinrichtungen unter der Beteiligung von 539 Soldaten. Nachdem der Präsident von 3000 Soldaten gesprochen hatte, sollen gemäß Medienberichten bis zu 4700 Soldaten in Westafrika im Einsatz stehen.

2014, Naher Osten, Seit Juni 2014 führen die USA die Operation Inherent Resolve durch, um die Terrormiliz Islamischer Staat zu bekämpfen.

2015, Jemen, Militärintervention im Jemen seit 2015

7. April 2017, Syrien, Luftangriff auf den Militärflugplatz asch-Schaʿirat in Syrien.

14. April 2018, Syrien, Luftangriff auf Duma in Syrien."

Quelle: Wochenblick

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