Archäologie: Als die Luxusfarbe versiegte
Archivmeldung vom 22.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Purpurhersteller der Antike beraubten sich mit der Zeit offenbar ihrer eigenen Rohstoffe. Das ergaben jüngste Untersuchungen Wiener Wissenschaftler in Andriake, der alten Hafenstadt von Myra an der Südwestküste der Türkei.
Wie das Magazin
GEO in seiner Juli-Ausgabe berichtet, gehörte Andriake im 6.
Jahrhundert n. Chr. zu den bedeutendsten Purpur-Produktionsstätten.
Davon zeugt noch heute eine 300 Kubikmeter große Halde aus
Schalenfragmenten von Schnecken. Denn als Rohstoff dienten den
Herstellern drei Arten von Meeresschnecken: Aus einer Drüse unter
deren Schale pressten sie einen der teuersten Farbstoffe der Welt. 60
Millionen Schnecken ließen laut Schätzungen der Forscher in Andriake
für Purpur ihr Leben - 90 Prozent davon waren Jungtiere. Dies weise
darauf hin, dass die Produzenten die Schneckenbestände übermäßig
ausgebeutet und sich dadurch womöglich selbst ihre wirtschaftliche
Grundlage entzogen hätten.
Quelle: Pressemitteilung GEO