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Teufelsdutzend-Zeichen der Hexenhaftigkeit: So wurde man schnell als Schwarzmagier bezichtigt

Archivmeldung vom 10.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Hexe (Symbolbild)
Hexe (Symbolbild)

Bild: © CC0 / Pixabay / JStolp

Weltweit wird am 10. August der Internationale Tag gegen Hexenwahn begangen. Dieser Aktionstag soll auf das Unrecht an Menschen aufmerksam machen, die als vermeintliche Hexen verfolgt, beschuldigt und hingerichtet wurden. SNA hat eine Checkliste erstellt, mit der Sie überprüfen können, ob Sie früher der Hexerei bezichtigt worden wären.

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Den weltweiten Tag gegen Hexenwahn hatte im vorigen Jahr das Internationale Katholische Hilfswerk missio in Aachen ins Leben gerufen. Heutzutage wird es geschätzt, dass allein in Europa im Zuge der Hexenverfolgung rund drei Millionen Menschen der Prozess gemacht wurde. Dabei wurden 40.000 bis 60.000 Betroffene als Hexen anerkannt und hingerichtet, folgt aus dem Buch „Zufall, Plan und Wahn: Chronik der Entwicklungen, die unsere Welt veränderten“ von Hartmut Bossel, dass im Jahr 2010 veröffentlicht wurde. Die Mehrzahl, rund drei Viertel der Opfer in Mitteleuropa, waren Frauen. Männer waren stärker in Nordeuropa betroffen.

Wir haben eine Checkliste erstellt, die einige Merkmale aufzählt, nach denen eine Person des Bündnisses mit dem Teufel bezichtigt wurde. Könnte heute jemand unter Verdacht stehen, eine Hexe beziehungsweise ein Hexer zu sein?

1. Rote Haare

Um Rothaarige gab es jede Menge Aberglauben. „Rotes Haar, nimm dich in Acht, hat noch jedem Leid gebracht“, hieß es in einem alten Kinderreim.

2. Sommersprossen

Wenn man dazu noch Sommersprossen hatte, war man nichts anderes als eine Hexe: „Rote Haare, Sommersprossen sind des Teufels Artgenossen“, lautete ein anderer Spruch.

3. Muttermale oder Leberflecke

Wenn jemand ein besonders auffallendes Muttermal beziehungsweise einen Leberfleck hatte, war er als Hexe verdächtig. Das war angeblich ein Zeichen, das vom Teufel selbst als Stempel nach Abschluss eines Paktes mit ihm auf die Haut der Frau oder des Mannes gedrückt wurde. Um sich zu vergewissern, dass es sich in einem konkreten Fall um das so genannte Hexenmal handelt, führte man eine Nadelprobe durch.

Die Hexenverfolger behaupteten, solche Teufelszeichen seien schmerzunempfindlich, und es könne daraus kein Blut fließen. In manchen Museen sind heutzutage Werkzeuge erhalten geblieben, die in der Frühen Neuzeit für die Suche des Hexenmals eingesetzt wurden. Darunter sind auch solche zu finden, die zum Betrug der Opfer dienten: bei solchen Instrumenten weicht die Nadel bei Druck in den Schaft zurück, sodass weder Schmerz noch Blutfluss entstehen konnten. Die Zeugen sahen die scharfe Nadel und wie man sie in das Muttermal einer vermeintlichen Hexe steckt, aber es gab keinen einzigen Bluttropfen, und so kam die Beschuldigte ins Feuer.

4. Krumme Warzennase

Eine krumme Nase, um Gottes Willen noch mit einer Warze darauf, würde ihrem Besitzer bestimmt Ärger einbringen.

5. Tiefliegende Augen

In manchen Ländern wurden Hexen an trüben, tiefliegenden Augen und zusammengewachsenen Augenbrauen „erkannt“. Hatte man noch einen kleinen Schnurrbart unter der Nasenscheidewand, wurde man garantiert unter eine der grausamen Hexenproben gestellt, heißt es im Buch „Hexenwahn: Die Geschichte und Hintergründe der Hexenprozesse“ von Soldan und Co aus dem Jahr 2018.

6. Hebamme

Hebammen wurden als Hexen verfolgt, weil sie angeblich die Schuld an einer Totgeburt oder an Mißbildungen von Neugeborenen trugen, erläutert das Online-Museum der Medizin und Krankenpflege „Sybodo“. Dabei haben Wissenschaftler aber bewiesen, dass Hebammen und Heilerinnen unter den weiblichen Opfern der Hexenverfolgung trotz der landläufigen Meinung keinen höheren Anteil als andere Frauengruppen hatten. Dies folgt aus dem Buch „Weise Frauen als Opfer der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen“ von Walter Rummel.

7. Schwimmfertigkeit

Falls ein Mensch schwimmen konnte und im offenen Wasser nicht versank, hatte er schlechte Perspektiven. Oft kam die so genannte Wasserprobe zum Einsatz.

„Diese Wasserprobe stützte man bald auf die Meinung, dass den Hexen vom Teufel eine spezifische Leichtigkeit des Körpers verliehen sei, welche sie nicht untersinken lasse, bald auf den Satz, das Wasser nehme die nicht in seinen Schoß auf, welche das Taufwasser – bei der Lossagung vom christlichen Glauben – von sich geschüttelt hätten“, schrieb Oskar von Wächter, deutscher Jurist und Schriftsteller in seinem Werk „Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland“, das 1882 erschien.

Es sei zu betonen, dass es in diesem Fall um die Wasserprobe mit kaltem Wasser geht. Die Angeklagten wurden über Kreuz gefesselt und mit einem Seil sitzend in ein offenes Gewässer heruntergelassen. Falls die Angeklagten oben schwammen, galt dies als Beweis für Hexerei. Wenn sie ertranken, protokollierte man den Todesfall als einen Verfahrensfehler.

8. Langsame Wundheilung

Bei der Wasserprobe mit heißem Wasser musste die vermeintliche Hexe mit nacktem Arm einen Ring oder einen kleinen Stein aus einem Kessel mit kochendem Wasser holen. Danach wurden Hand und verbrühter Arm verbunden und versiegelt. Nach einigen Tagen entfernte man den Verband und guckte, ob die Wunde eiterte: wenn nicht, war die Probe bestanden, die Unschuld also bewiesen.

9. Saure Milch

Im Mittelalter wurden Hexen für die saure Milch verantwortlich gemacht. Prüfen Sie mal, ob die Milch in der Flasche in Ihrem Kühlschrank frisch ist.

10. Haustiere

Eine schwarze Katze oder eine Eule sind Tiergestalten, die stets als Hexengesellen angesehen wurden. Diese Rolle wurde auch Fledermäusen, Kröten, Spinnen und Schlangen zugeschrieben. Sollte jemand davon bei Ihren wohnen, hätten Sie Pech gehabt, denn Sie wären früher der Hexerei bezichtigt worden.

11. Zu schlank

In Gefahr befanden sich auch schlanke Menschen. Man glaubte daran, dass Hexen fliegen können und deshalb leichter als normale Menschen sein müssten.

Das geringere Gewicht bei den schlanken vermeintlichen Hexen wurde dadurch erklärt, dass die Beschuldigten ihr „Innerstes“, sprich ihre eigene Seele, an den Teufel verkauft hätte. Wenn die verdächtige Person mehr als ein vorher festgelegtes Gewicht auf die Waage brachte, konnte sie trotzdem nicht auf Freispruch hoffen, denn in manchen Fällen behauptete man, sie habe die Waage durch die Macht des Teufels verhext.

12. Zu alt

Sollte man es geschafft haben, bis ins hohe Alter von den Hexenjägern unbemerkt zu leben, konnte man trotzdem nicht auf einen ruhigen Tod hoffen. Denn bucklige und an einem Stock gehende Personen konnten ebenfalls Verdacht erregen, mit dem Teufel ein Bündnis geschlossen zu haben – ohne Zauberei kann man so lang nicht leben, klar.

13. Zu schön

Hatte eine Frau weder eine krumme Warzennase noch tiefliegende Augen oder zusammengewachsene Augenbrauen, rotes Haar, Sommersprossen und Muttermale, war aber dagegen zu schön mit makelloser, pfirsichähnlicher Haut, war sie schnell eine Hexe. Na, klar, denn die Schönste im ganzen Land darf nicht deine Nachbarin sein. Schließlich kann sie deinen Mann verführen – so dachten vielleicht einige Frauen und verpetzten die Schönen so schnell wie möglich als vermeintliche Hexen."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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