Fiktives Interview mit dem Neandertaler
Archivmeldung vom 22.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFilme, Ausstellungen, Veranstaltungen - nie war der Rummel um den Neandertaler so groß wie dieses Jahr, da die Entdeckung des Urzeitmenschen genau 150 Jahre zurückliegt.
Die
Zeitschrift natur+kosmos hat das Jubiläum zum Anlass für ein
außergewöhnliches Gespräch genommen: ein Exklusivinterview mit dem
Neandertaler, dessen Knochen damals in einer Höhle im Neandertal bei
Düsseldorf gefunden wurden. Er spricht in der Augustausgabe der
Zeitschrift über die Dimensionen von Zeit, sein Verhältnis zum Homo
sapiens und über authentische Geschichtsschreibung. "Ihr dachtet
lange, wir seien tumbe Raufbolde mit Knüppeln gewesen, mehr Affen als
Menschen", beschwert er sich zum Beispiel. "Jetzt habt ihr endlich
erkannt, dass wir recht intelligent waren."
Der Neandertaler erzählt, wie er mit seiner Sippe damals gelebt,
welche kulturellen Errungenschaften er bereits hervorgebracht hat und
wie es für ihn war, als dann irgendwann der Homo sapiens nach Europa
kam. So hat es wohl nicht nur Kämpfe gegeben, sondern auch
"freundlichere Begegnungen", die ihn zu der Vermutung bringen, dass
wir modernen Menschen auch ein paar Neandertalergene in uns tragen.
Das Interview mit einem Urzeitmenschen ist natürlich fiktiv, doch
es basiert auf seriöser Wissenschaft. So fordert der Neandertaler,
dass sein Bild in unserer Gesellschaft noch weiter zurechtgerückt
werden müsse: Zum Beispiel wissen die wenigsten, dass damals der
Neandertaler hellhäutig war und der Homo sapiens dunkel, nicht
umgekehrt.
Quelle: Pressemitteilung natur+kosmos