Das Ende des Alten Reiches im Ostseeraum
Archivmeldung vom 31.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor 200 Jahren wurde das Heilige Römische Reich Deutscher Nation aufgelöst - Kaiser Franz II. legte die Krone nieder, die Reichsinstitutionen stellten ihre Arbeit ein, und ein knapp 900 Jahre andauerndes Kapitel deutscher Geschichte ging zu Ende.
Hauptverantwortlich dafür waren das Vordringen Napoleons nach Mitteleuropa, der
preußisch-österreichische Dualismus im Streben um die Vormachtstellung im Reich
und die eigenen Interessen der kleineren Territorien im Südwesten. Abgesehen von
der Beteiligung Preußens gab es dabei zunächst kaum Berührungspunkte mit Nord-
und Nordostdeutschland.
Doch während den im Südwesten des Reiches gelegenen
Territorien dessen Auflösung ein gewisses Maß an staatlicher Souveränität
innerhalb des Rheinbundes unter Napoleons Kontrolle verschaffte, wehrten sich
die fremden Reichsstände Dänemark und Schweden in ihren Reichsbesitzungen am
Südrand der Nord- und Ostsee gegen den drohenden Machtverlust. Schließlich
führte die schwedische Krone Mitte 1806 die eigene Staatsverfassung in
Schwedisch-Pommern ein, um dieses noch enger an das nordische Königreich zu
binden. Aber das Vordringen Napoleons ließ sich nicht aufhalten - am Beginn des
Jahres 1807 standen französische Truppen in Greifswald und belagerten die in
Stralsund verschanzten Schweden, die im Frühjahr 1807 ihren letztlich
aussichtslosen Kampf um den Erhalt ihrer Reichsbesitzungen aufgeben mussten.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.