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Wiederauferstehung: Island errichtet Tempel für nordische Götter

Archivmeldung vom 15.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Symbolbild
Symbolbild

Bild: (CC BY-SA 2.0) by  G. Starke

Der erste Tempel für nordische Götter, seit die Wikinger auf den Weltmeeren segelten, wird in Island errichtet. Anhänger der Religion Ásatrúarfélagið sollen dort Götter wie Odin, Thor oder Balder verehren können, berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter ist auf der deutschen Webseite zu lesen: "Islands Regierung hat der Ásatrúarfélagið (Asenglaubensvereinigung) den Bau eines Tempels genehmigt. Es handelt sich um das größte nordische Neuheidentum, welche die alten Götter der Wikinger verehrt.

Die Vereinigung wurde 1972 von Sveinbjörn Beinteinsson gegründet. Seine Anhänger, die sogenannten Ásatrú, dürfen nun einen öffentlichen Tempel bauen. Genügend finanzielle Mittel sind dafür bereits aufgetrieben.

Damit ist die Verehrung von Odin, Thor, Freya und den anderen Göttern des alten nordischen Pantheons wieder eine offizielle Religion in Island – exakt 973 Jahre nachdem das Land zum Christentum konvertiert ist, wie unter anderem das isländische Onlinemagazin „Iceland Monitor“ berichtet. Der Tempel solle noch zum Jahresende fertig werden.

2400 Isländer sind Anhänger der Ásatrúarfélagið. Die Gesamtbevölkerung Islands beträgt 330.000 Menschen.

Der runde Tempel soll ungefähr vier Meter in einen Hügel gegraben werden, mit Blick auf die isländische Hauptstadt Reykjavik. Eine Kuppel soll das Sonnenlicht hereinlassen. Hilmarsson meint dazu:

„Das Sonnenlicht ändert sich mit den Jahreszeiten. Also bemalt so in gewisser Weise die Sonne den Raum für uns.“

Im Tempel sollen Zeremonien wie Hochzeiten und Begräbnisse abgehalten werden.

Beobachter fragen sich nun, wie der Aufstieg der neuheidnischen Religionen die Wahrnehmung des Christentums verändert. Luke Timothy Johnson, Professor an der US-amerikanischen Emory Universität, sagte gegenüber dem Onlineportal „Big Think“, dass frühe Christen heidnische Götter häufig als Dämonen missinterpretierten.

„Ich glaube nicht, dass irgendjemand an einen einäugigen Mann glaubt, der auf einem achtbeinigen Pferd reitet“, sagte Ásatrú-Hohepriester Hilmar Orn Hilmarsson der britischen Zeitung „The Telegraph“. „Wir sehen diese Geschichten als poetische Metaphern und Manifestationen von Naturgewalten und menschlicher Psyche.“"

Hier kann Hilmarsson gehört werden, wie er das altisländische Werk Edda singt:

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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