Archivdokumente eröffnen: Coco Chanel als Nazi-Spionin registriert
Archivmeldung vom 17.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine der berühmtesten Französinnen des 20.Jahrhunderts, die Modedesignerin Coco Chanel wurde während des Zweiten Weltkriegs als Agentin des deutschen Geheimdienstes geführt. Laut der Agentur Associated Press ergaben das am Mittwoch veröffentlichte Archivdokumente der Behörde jener Zeit.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Das Chanel-Dossier soll auch einen Brief einer anonymen Quelle aus Madrid an die französische Widerstandsbewegung enthalten. Darin heißt es, die „verdächtige“ Chanel, hätte in den Jahren 1942 bis 1943 ein Verhältnis mit Baron Günther von Dincklage gehabt, einem Botschafts-Attaché, der angeblich selbst im großen Stil Agitation und Spionage betrieben habe. Chanel könnte auch als Agentin für ihn gearbeitet haben.
Der Archivbeauftragte der französischen Geheimdienste, Frédéric Queguineur, habe den Journalisten erläutert, so die Agentur, dass die Geheimdienste Hitler-Deutschlands Coco Chanel als ihre Agentin registriert hätten: Sie könnte eine Informationsquelle gewesen sein oder aber für die Deutschen tatsächliche Spionagearbeit geleistet haben. Allerdings ist bislang ungewiss, ob Madame Chanel selbst überhaupt von diesem Status gewusst habe.
Bei Kriegsbeginn hatte Chanel ihr Modehaus und ihre Geschäfte geschlossen. Nach der Festnahme ihres Neffen hatte sie die deutschen Behörden kontaktiert. Nach der Befreiung Frankreichs hatte man ihr Kollaboration vorgeworfen und sie ausgewiesen.
Früher schon mutmaßten einige Historiker, Coco Chanel habe den Geheimdiensten nicht nur Informationen geliefert, sondern auch an mehr als zehn Spionagemissionen teilgenommen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)