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Justinian Jampol, Leiter des "Wende Museum": Wir haben alle Mauern im Kopf

Archivmeldung vom 21.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eines der wichtigsten Kapitel deutsch-deutscher Geschichte ist der Mauerfall am 9. November vor 20 Jahren, doch das von Wissenschaftlern geschätzte und 2002 gegründete "Wende Museum" steht nicht etwa in Berlin, sondern im fernen Los Angeles.

Das einzigartige Museum beherbergt eine Sammlung von über 100.000 Objekten, darunter Gemälde, Poster, Filme, Uniformen und Möbelstücke aus der untergegangenen DDR und den Ostblockstaaten.

Justinian Jampol, Direktor des "Wende Museum", ist Experte für DDR-Geschichte und sozialistische Ikonografie. In der aktuellen Ausgabe von art erklärt er, warum dieses einzigartige Museum seinen Platz ausgerechnet in Los Angeles gefunden hat. "Hier gibt es schon lange Verbindungen zu Deutschland. L.A. ist die Heimat der Exilanten und die Partnerstadt von Berlin." Außerdem wolle der 31-jährige Museumsdirektor die historischen Artefakte schützen und der Forschung zugänglich machen, was aus seiner Sicht in Deutschland noch nicht gelingt. "Deutsche Museen tun sich immer noch schwer mit der Aufarbeitung ihrer jüngsten Vergangenheit. Seit der Wende werden in den ehemaligen kommunistischen Staaten Denkmäler zerstört, Dokumente vernichtet und Konsumprodukte durch globale Marken ersetzt."

Längst haben auch andere Institutionen die Bedeutung von Jampols Spurensicherung erkannt. So erhält das "Wende Museum" finanzielle Fördermittel der Getty-Stiftung, des britischen Arcardia Trust und des Auswärtigen Amts in Berlin. Diese Gelder fließen neben Konservierung und Ankauf auch in Ausstellungen. Das kalifornische Museum ist einer der Leihgeber der hochgelobten Ausstellung "Kunst und Kalter Krieg", die noch bis zum 10. Januar 2010 in Berlin zu sehen ist.

Das "Wende Museum" realisiert auch skurrile Projekte: "The Wall Project" heißt das jüngste Kind aus der Ideenkiste des Direktors.   Dafür wird am 9. November die Mauer wieder aufgebaut, Graffiti-Künstler bemalen Mauerteile und blockieren mit der "LA Wall" den Wilshire Boulevard.  Im Interview mit art erläutert Jampol: "Der Hauptzweck ist es, eine Beziehung zu einem historischen Ereignis herzustellen. Mauern gibt es in vielen Formen und Größen. Unsere Mauer ist sicher nicht mit der Berliner Mauer vergleichbar. Aber wir haben alle Mauern im Kopf und kämpfen darum, sie zu überwinden."

Quelle: art

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