Rätseln über Pyramide unter Wasser
Archivmeldung vom 16.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer See Genezareth ist auch als Galiläisches Meer bekannt. Die Apostel Andreas und Petrus sollen dort gefischt haben. Nun wurde, wie Oleg Nechaj und Aleksei Liachow bei Radio "Stimme Russlands" berichten, eine kegelförmige Pyramide unter Wasser entdeckt. Die Konstruktion ist zehn Meter hoch, ihr Durchmesser beträgt rund 70 Meter. Sie besteht aus Basaltblöcken und Steinen. Eine Entstehung dieser Konstruktion durch natürliche Vorgänge halten die Forscher für kaum wahrscheinlich.
Michael Eisenberg vom Archäologie-Institut der Uni Haifa kommentiert: die Entdeckung im Beitrag bei Radio "Stimme Russlands" so: „Das Meer kann diese Formen nicht bilden. Sie sind vermutlich in der Eisenzeit entstanden oder noch früher. In dieser Zeitperiode gibt es Megalithbauten. Fast unbearbeitete große Basaltblöcke wurden in gewisser Form aufgestellt, darunter für Kult-Zwecke. In Galiläa gibt es ziemlich viele Beispiele dafür. Vorerst konnten wir jedoch keine Keramik finden, die eine genaue Datierung ermöglichen würde. Für konkretere Erkenntnisse wollen wir geometrische Formen der Steine analysieren. Dass sie sich jetzt unter Wasser befinden, spielt keine besondere Rolle. Das ist nicht so weit entfernt von der Grabstätte in Beth Yerah. Damals stand dort eine ziemlich große Stadt“.
Laut Eisenberg wurden Steine für den Bau wahrscheinlich in der Nähe entnommen. Welchen Zwecken die Pyramide diente, können die Forscher vorerst nicht genau sagen. Eisenberg sieht kaum Gründe, den Fund mit den Pyramiden in Ägypten oder mit den Zikkuraten im Zweistromland zu vergleichen:
„Das kann aber trotzdem eine Kultstätte sein – wie beispielsweise Stonehenge in England. Ähnliche Bauwerke wurden mittlerweile in der Türkei entdeckt. Für sie ist ein Megalith-Kreis charakteristisch. Riesige Felsensteine wurden auf eine gewisse Weise gegenüber der Sonne und Sternen orientiert“.
Soll man also davon ausgehen, dass die Pyramide entstand, als es dort noch keinen See war? Leonid Belajew vom Archäologie-Institut der Russischen Wissenschaftsakademie ist davon nicht überzeugt:
„Solange wir das Alter des Bauwerks nicht kennen, sind Spekulationen fehl am Platz. Denn der See hat vor 3.000 oder 4.000 Jahren schon bestanden. Inwieweit sich seine Uferlinie geändert hat, sollte man die Experten fragen. Aus meiner Sicht ist der Unterschied kaum so groß. Dann könnte man vermuten, dass die Pyramide viel älter ist. Wenn das stimmt, geht es kaum um ein künstliches Bauwerk“.
Nach einer anderen Version wurde diese Konstruktion unter Wasser eingerichtet, um Fisch zu züchten.
Quelle: Text Oleg Nechaj und Aleksei Liachow - „Stimme Russlands"