Sensationeller Fund: VIP-Grabkammer der Maya in Zentralamerika entdeckt
Archivmeldung vom 02.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittArchäologen haben bei Ausgrabungen in Xunantunich die Grabstätte eines Maya-Herrschers gefunden, berichtet das Nachrichtenportal vesti.ru.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Xunantunich ist eine Maya-Ruine in Westbelize, nahe der Grenze zu Guatemala. Auf einem Areal von drei Quadratkilometern befinden sich sechs Plätze, die von 26 Tempeln und Palästen umgeben sind. Der 40 Meter hohe El Castillo ist einer der berühmtesten Paläste der Region und nach dem Tempel in Caracol das zweitgrößte Bauwerk der präkolumbianischen Epoche. Die Maya-Siedlung erlebte zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert n. Chr. ihre Blütezeit.
Archäologen forschen seit dem 19. Jahrhundert in Xunantunich. Doch die Entdeckungen der diesjährigen Saison stellen alle bisherigen Funde in den Schatten. Vor einem Monat fanden die Forscher Steintafeln mit hieroglyphischen Inschriften, die Aufschluss über die politische Geschichte der Maya geben. Im Juli ist zum ersten Mal in der Geschichte der Ausgrabungen die Grabstätte eines Herrschers des indigenen Volkes entdeckt worden.
Die Grabkammer befindet sich in fünf bis acht Metern Tiefe. Darin enthalten sind Keramiken, Nephrit-Stücke und menschliche Überreste. Die Maße und die Konstruktion der Grabstätte, das Vorhandensein des für die Maya heiligen Nephrits sowie weitere Details belegen, dass diese Grabkammer für einen VIP – offenkundig einen lokalen Herrscher – errichtet wurde.
Erste Untersuchungen der Hüftknochen, des Schädels und der Zähne des Verstorbenen haben gezeigt, dass es sich um einen 20- bis 30-jährigen Mann handelt. Im Nordwesten der Grabstätte sind zudem tierische Überreste, möglicherweise eines Jaguars, entdeckt worden.
Der einmalige Fund ist dem Maya-Spezialisten und Begründer der Belize-Archäologie, Professor Jaime Awe, zu verdanken. Seine frühere russischstämmige Mitarbeiterin Sapfira Kanajewa sagt, dass sich unter Awes Führung eine Drei-Mann-Forschergruppe beim Kultusministerium „zu einem selbstständigen Archäologie-Institut mit hunderten Entdeckungen, Veröffentlichungen und Dissertationen zur präkolumbianischen Zeit“ entwickelt habe. Seine gesamten Anstrengungen seien auf die Erforschung und Erhaltung des reichen Kulturerbes des Landes ausgerichtet, erklärt sie.
Der Professor selbst kommentierte den Fund folgendermaßen: „Das Sensationelle an der Entdeckung ist die Entdeckung selbst. Seit über hundert Jahren wird hier gegraben, eine Grabstätte fand bislang aber niemand“, sagte Jaime Awe. „Eine weitere Besonderheit: Die Grabkammer in Xunantunich ist eine der größten jemals in Zentralamerika entdeckten Grabstätten“, betont er.
Genauere Informationen über den Fund liegen weder den Medien noch der Fachpresse vor: Die offizielle Presseinformation wird traditionell nach dem Abschluss der archäologischen Saison veröffentlicht."
Quelle: Sputnik (Deutschland)