Mit dem Kreuzzug zum Glück?
Archivmeldung vom 05.08.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGlücksspiele sind bereits mehrere Tausend Jahre alt – vermutlich so alt wie Menschheit selbst. Das zumindest belegen zahlreiche Berichte und Funde, die beweisen, dass es die ersten Formen von Glücksspiel bereits 3000 Jahre vor Christus gab. Würfelarten und geheimnisvolle Kartenspiele zeigen, dass man schon immer auf der Suche nach dem Glück war. Antike Schriften aus Griechenland und Indien weisen ebenfalls auf Kartenspiele und erste Würfel-Prototypen hin, die mehrere tausend Jahre vor Christus hergestellt wurden.
Aufzeichnungen belegen weiter, dass Wanderer, die Kreuzzüge, wie auch der Transport des Luxusgutes Salz, einen großen Einfluss auf die Verbreitung ausländischer Brett - und mystischer Spiele hatten. Denn auf streng bewachten Wegen - den sogenannten "Salzwegen" - auf denen das "weiße Gold", nach Europa gebracht wurde, hielt auch das Glücksspiel Einzug auf die nördliche Halbkugel. Und wie so oft, wenn es um etwas nicht komplett Durchsichtiges geht, wurde es damals von den jeweiligen Herrschenden reguliert oder verboten. Hier mehr dazu: Das antike Glücksspiel untersagt, zumal es gelegentlich zu allerhand Unruhe führen konnte.
Ohne Lizenz nichts los
Somit war das Glücksspiel im Römischen Reich natürlich verboten. In schweren Fällen drohte als Strafe allerdings die Ausweisung aus der Stadt. Nur zum römischen Karneval, den „Saturnalien“ im Dezember, war das Glücksspiel für einige Jahre erlaubt. Doch mehr und mehr wurden den damaligen privaten Treffen Verbote aufgelegt, was schließlich zur Gründung von Spielhäusern führte, die wiederum nur von finanziell gutgestellten Bürgern aufgesucht werden konnten.
Die Unterschicht traf sich weiterhin in Wirtshäusern oder unter freiem Himmel, was den Stadtvätern ein Dorn im Auge war. So wurden immer schärfere Gesetze erlassen, die Glücksspiele untersagen und führte schließlich zu Strafen wie Freiheitsentzug, Prügel und Verbannung. Für den Betrieb und die Errichtung der Spielhäuser im Mittelalter galten inzwischen Sonderregeln. Diese Sonderregeln galten nur, wenn der Besitzer einen Teil seiner Einnahmen für öffentliche Ausgaben an den Staat zahlte, so wie es auch heute noch für Casinos gilt. Probieren sie doch mal diese Online-Casinos, da werden sie nichts anderes erleben, als die ewige Balgerei um die Lizenzen.
Das kleine Haus
Das kleine Haus, die Begrifflichkeit des Casinos, erlangte erst im 17. Jahrhundert durch den Spielbetrieb „Ridotto“ in Venetien seinen Durchbruch, da es als das modernste Haus am Platz galt. Aufgrund der hohen Einsätze und der formellen Kleiderordnung konnten es sich jedoch nur Adlige leisten, an den Tischen des Casinos zu spielen. In Europa erlebten Casinos ihre Blütezeit erst im 19. Jahrhundert. Neben dem Komfort war der Kontakt zu Personen von hohem Rang ein wichtiger Aspekt für den Besuch des Casinos, da man dort über aktuelle politische und wirtschaftliche Themen diskutierte.
Die Geschichte des deutschen und wie auch des internationalen Glücksspiels ist durch zahlreiche Reformen, Regulierungen, wechselnde Staatsoberhäupter immer wieder verändert oder verboten worden. Bis zum heutigen Tag suchen Spieler leidenschaftlich Alternativen zu den lizenzierten Spielangeboten und wollen diese ohne strenge Verpflichtungen auch finden.
Glücksspiele gibt es seit vielen Tausend Jahren und werden immer Bestandteil der Kulturen sein und ein Anziehungsort für alle Bevölkerungsschichten bleiben. Deutlich zeigt sich das in Las Vegas mit all seinen Skandalen. Bis heute ist die Hauptstadt des Glücksspiels ein wahrer Magnet für Unterhaltungsliebende. Der besondere Charme, die verführerische Illusion, der Reiz des Verbotenen, der von Casinos ausgeht, fasziniert wohl auch noch die nächsten tausend Jahre die Menschheit, auch wenn es den Herrschenden nicht passen sollte.
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