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"Spiegel": BND verhinderte 1972 Tötung des palästinensischen Politikers Abdallah Frangi

Archivmeldung vom 30.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abdallah Frangi (2012)
Abdallah Frangi (2012)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach dem Olympia-Massaker von München 1972 beim israelischen Geheimdienst Mossad interveniert, um die Tötung des palästinensischen Politikers Abdallah Frangi in der Bundesrepublik zu verhindern. Das belegen BND-Unterlagen, wie das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" berichtet.

Der Mossad liquidierte damals mehrere Hintermänner des Olympia-Attentats und von Frangi war bekannt, dass die Münchner Attentäter versucht hatten, ihn telefonisch zu erreichen. Im Oktober 1974 berichtete der BND ans Kanzleramt, Frangi sei durch "Einsatzkommandos" des Mossad gefährdet. Man müsse annehmen, dass Frangi "hinsichtlich Bedeutung und Tätigwerden für arabische Terroristen mögliches Ziel einer ,Blaumeise‘-Operation werden könnte"; "Blaumeise" war der BND-Deckname für den Mossad. Am 4. Oktober 1974 sprach daher ein BND-Abteilungsleiter mit dem Pariser Mossad-Residenten David Kimche, zuständig für die Verbindung zum BND und einer der Planer der Tötungen. Kimche zeigte sich über den gerade in die Bundesrepublik zurückgekehrten Frangi "bemerkenswert gut informiert" und räumte ein, es sei bereits "eine technische Operation gelaufen" – vermutlich eine Abhöraktion –, allerdings "ergebnislos". Kimche gegenüber argumentierte der BND, ein Attentat auf deutschem Boden würde zu einer "erheblichen Beeinträchtigung deutscher Interessen in arabischen Ländern" führen. Frangi blieb unbehelligt.

Von 1993 bis 2005 war er als Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland tätig. Heute ist Frangi Berater von Mahmud Abbas, dem Präsidenten der Behörde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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