Forscher ermitteln Verantwortlichen für größtes Massensterben der Erdgeschichte
Archivmeldung vom 31.07.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor 252 Millionen Jahren ist fast alles Leben auf der Erde ausgestorben. Heute sind sich die meisten Forscher weitgehend einig: Heftige Magmaströme waren die Ursache dafür. Doch was passierte damals genau? Das haben Geologen jetzt erst klären können. In einem Artikel für das Fachmagazin „Nature Communications“ haben sie ihre Resultate geschildert.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Um die Ursache für das größte Massensterben auf der Erde herauszufinden, sind die Forscher in Russlands Fernen Osten gereist, an den Tunguska, einen Nebenarm des Amur. Dort sind Gesteinsschichten zu finden, die sich während dieser Katastrophe infolge der Lava-Ergüsse abgelagert haben.
James Muirhead von der University of Syracuse und seine Kollegen haben das Magmagestein am Tunguska auf dessen Blei- und Urangehalt hin untersucht und dabei herausgefunden: Das Massensterben vor 252 Millionen Jahren war nicht durch einen, sondern durch mehrere Magmaausbrüche verursacht worden.
Der erste Ausbruch war kolossal und raffte 60 Prozent allen Lebens auf der Erde dahin. Der zweite Ausbruch kurze Zeit später war unscheinbar, doch umso furchtbarer.
Denn beim zweiten Mal erreichten die Magmaströme nicht gleich die Oberfläche, sondern bahnten sich ihren Weg durch die Ritzen und Spalten in den oberen Gesteinsschichten. Auf diese Weise bildete sich fast an der Erdoberfläche ein Flammenmeer, 50 Mal größer als der heutige Baikal-See.
„Als die Magmaströme an die Oberfläche traten, wurde so viel Wärme frei, dass das Sedimentgestein aus der Umgebung riesige Mengen von Treibhausgasen in die Atmosphäre ausstieß. Diese Gasmengen reichten völlig aus, um ein Massensterben auszulösen“, erklärt der Geologe Muirhead."
Das sei ein Wendemoment der Erdgeschichte gewesen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)