Unglaublich: Hier lag Atlantis wirklich!
Mythen ranken sich um das versunkene Inselreich Atlantis. Seine Lage auf der Weltkarte ist strittig und Gegenstand dutzender Theorien. Unsere Kulturexpertin Dr. Stephanie Elsässer hat sich auf Spurensuche begeben und sich dabei auch die Werke «Das enträtselte Atlantis» von Jürgen Spanuth und «Nordsee-Atlantis» von Arno Behrends angesehen. Dies berichtet das COMPACT-Magazin.
Weiter berichtet das Magazin: "Der griechische Philosoph Platon schreibt in seinem Werk «Timaios» im 4. Jahrhundert vor Christus: «Auf dieser Insel Atlantis nun bildete sich eine große und staunenswerte Königsmacht, der nicht nur die ganze Insel, sondern viele andere Inseln sowie Teile des Festlandes untertan waren, von Libyen bis nach Ägypten, von Europa bis nach Tyrrhenien (…). Weiterhin brach dann eine Zeit gewaltiger Erdbeben und Überschwemmungen herein, und es kamen ein Tag und eine Nacht voll entsetzlicher Schrecken, wo die ganze Masse von der Erde verschlungen ward; ebenso tauchte die Insel Atlantis in die Tiefe des Meeres hinab und verschwand.»
Er schildert das Eiland als idealen Staat mit einem Volk einzigartiger Eigenschaften, das sich durch besondere Weisheit und große Tugendhaftigkeit ausgezeichnet habe.
«Wikinger in der Levante»
Bereits vier Jahrhunderte zuvor hatte der Dichter Homer die Königsinsel in seiner «Odyssee» besungen. Beide Griechen bezogen sich auf die Zeit der sogenannten Seevölker, die um 1.200 vor Christi das gesamte östliche Mittelmeer heimsuchten und sogar das mächtige Ägypten angriffen. Der Spiegel bezeichnete diese Periode als den «nullten Weltkrieg», da viele Kulturen im Sturm der Invasoren untergingen.
Von Pharao Ramses III. sind Inschriften im Tempel von Medinet Habu bei Luxor erhalten, die von dem Überfall berichten: «Die Völker der Meere schlossen sich auf ihren Inseln zu einer Verschwörung zusammen. Sie hatten den Plan, die Hand auf alle Länder der Erde zu legen. Kein Land hielt ihren Angriffen stand.» Weiterhin ist dort zu lesen, dass die Heimat der Eroberer «auf den Inseln und Festländern im Großen Wasserkreis», «im Norden» und «an den fernsten Enden der Welt» gelegen hätte.
Damit kann nur Nordeuropa gemeint sein. Was auch dafür spricht: In den Reliefs von Medinet Habu werden die Seevölker mit klaren Wikinger-Merkmalen dargestellt: hochseetüchtige Schiffe, Griffzungenschwerter, die nicht den Waffen des Mittelmeerraums entsprechen, Hörnerhelme und nordeuropäische bronzezeitliche Kleidung. Der australische Archäologe William Culican schreibt in Droemer Knaurs Kompendium «Die Welt, aus der wir kommen» von den «Wikingern in der Levante».
Auf den Spuren der Atlanter
Wissenschaftliche Aufmerksamkeit setzte mit dem Universalgelehrten Athanasius Kircher ein, der 1665 eine Karte von Atlantis zeichnete, die aber nach heutigen Erkenntnissen nicht zutreffend ist. Über 200 Jahre später, 1882, veröffentlichte der Amerikaner Ignatius Donnelly sein Buch «Atlantis. Die vorsintflutliche Welt» und gilt seither als Begründer der Atlantologie.
Er vermutete den untergegangenen Kontinent im Nordatlantik, der durch einen Vulkanausbruch im Meer versank und von dem nur noch die Berggipfel aus dem Wasser ragen – die Azoren. Einige Bewohner hätten die damalige Katastrophe überlebt und seien über Europa bis nach Nordamerika, Ägypten und Mesopotamien gewandert, wo sie neue Kulturen gründeten und den «primitiven Ureinwohnern» das Schreiben, die Metallurgie und den Pyramidenbau beibrachten.
1922 verglich der Archäologe Adolf Schulten Atlantis mit dem spanischen Tartessos, doch das wurde erst nach 1200 vor Christus gegründet – als das Reich längst untergegangen war. Viele weitere Theorien folgten. Im Dritten Reich führte man 1938 eine Expedition in Tibet durch und hoffte, dort die Nachfahren der Seemacht zu finden. Atlantis als Urheimat der Germanen beschrieben bereits der italienische Philosoph Tommaso Campanella und der englische Staatsmann Francis Bacon in der Spätrenaissance.
Von wegen Mythos
Der indische Lehrer und Politiker Bal Gangadhar Tilak gilt als Pionier der Erforschung zur Frühgeschichte der Menschheit und fasste 1903 in seinem Werk «Die arktische Heimat in den Veden» zusammen, wie die «Arier» (so seine von den Veden übernommene Begrifflichkeit) aus dem nördlichen Polarkreis in neue Heimatgebiete aufgebrochen seien.
Tatsächlich erhärten immer mehr archäologische Funde die Annahme einer vorzeitlichen Zivilisation im hohen Norden. So wurden 2018 in Norwegen unter einem geschmolzenen Gletscher mehrere tausend Artefakte wie Kleidung, Skier und Pfeile gefunden, sage und schreibe 6.000 Jahre alt. In Alaska stießen Archäologen auf 3.600 Jahre alte Schmuckperlen, die aus Mitteleuropa stammen.
Nach 1945 wird die Atlantis-Forschung weitgehend ausgeklammert, weil auch die Nazis dort die Herkunft der Germanen gesehen hatten. Daher versuchte man krampfhaft, das untergegangene Reich statt in Nord- in Südeuropa zu lokalisieren, besonders im Mittelmeerraum. Hier ist vor allem der griechische Professor Spyridon Marinatos zu nennen, der 1972 Teile einer verschütteten Stadt auf Thera (heute: Santorin) ausgrub. Auch das Reich der Minoer mit ihrem Stammsitz auf Kreta wies einige Übereinstimmungen mit der Königsinsel auf, es gab dort zum Beispiel einen Vulkanausbruch (der jedoch nicht den Untergang des Eilands verursachte).
Der deutsche Geoarchäologe Eberhard Zangger glaubte, den sagenhaften Ort am Bosporus verorten zu können, und in den 1960er Jahren ging es noch weiter weg: Kubaner entdeckten eine Pyramidenstadt im Ozean – es handelte sich jedoch um Überreste einer lokalen Kultur. Andere Forscher vermuteten Atlantis am Schwarzen Meer, auch die griechische Insel Santorin (ebenfalls von einem Vulkanausbruch weitgehend vernichtet) wurde mehrmals ins Auge gefasst.
Hass auf Weiße
Die bekanntesten Atlantologen der Nachkriegszeit sind der Ingenieur und Physiker Otto Heinrich Muck (1892–1956) und der Altphilologe, Archäologe und Pfarrer Jürgen Spanuth (1907–1998). Muck vermutet in seinem Buch «Alles über Atlantis» das versunkene Reich, wie Ignatius Donnelly, bei den Azoren. Als Beweis verwies er auf die merkwürdigen Laichzüge der Aale, die instinktiv zu ihrer Urheimat, dem inzwischen versunkenen Atlantis, zurückkehren würden.
Alle Beweise: Wer sich mit der Vorgeschichte Europas beschäftigt, kommt an Atlantis nicht vorbei. In seinem Buch Nordsee-Atlantis weist Arno Behrends nach, warum ausgerechnet der Pastor Jürgen Spanuth richtig lag, als er das sagenumwobene Inselreich in der Nordsee vermutete. Auch die Folgen des Untergangs treten bei Behrends in den Fokus einer eigenständigen Betrachtung. Behrends zeigt auf, warum Spanuths Erkenntnisse wissenschaftlich fundiert sind – und er beschreibt, wie der Forscher systematisch mit der Nazi-Keule traktiert wurde – und zwar ausgerechnet von ehemaligen Nationalsozialisten, die ihre Weste weiß waschen wollten. Akribisch aufgearbeitet. Hier bestellen.
Spanuth hingegen hielt sich an die alten Quellen und untersuchte Platons Texte und die altägyptischen Schriften. Er veröffentliche 1953 «Das enträtselte Atlantis», begab sich auf Tauchfahrten in der Nordsee und kam zu dem Ergebnis, es müsse zwischen Helgoland und der nordfriesischen Halbinsel Eiderstedt gelegen haben.
Dort fand er auf dem Meeresgrund einen großen Wall, von Menschenhand gebaut, aus der germanischen Bronzezeit: einen Kilometer lang, zwölf Meter breit und bis zu viereinhalb Meter hoch. Außerdem passten die Helgoländer Felsen zu Platons Beschreibung: Mit «hinter den Säulen des Herakles» ist in der griechischen Mythologie die Welt hinter der Straße von Gibraltar gemeint, also gerade nicht das Mittelmeer.
Spätere Forscher gaben Spanuth recht, wie der Historiker Eberhardt Orthbandt («Deutsche Geschichte»), Jürgen Misch («Die Sintflut des Nordens – Atlantis. Ein dramatisches Kapitel europäischer Frühgeschichte»), Arno Behrends («Nordsee-Atlantis. Ursachen, Verlauf und Folgen der Atlantischen Kriege»), Gerhard Gadow («Der Atlantis-Streit») und der Archäologe Günther Kehnscherper. Sogar populärwissenschaftliche Printmedien übernahmen Spanuths Thesen, etwa das Magazin P. M. in seiner März-Ausgabe 2001.
Davon völlig unbeeindruckt wandten sich die postmodernen Atlantis-Forschungsprojekte wieder Gebieten zu, die längst verworfen worden waren. So untersuchte der deutsche Physiker Rainer Kühne erneut Tartessos, und eine britische Expedition machte sich auf zur Spartel Bank, einer versunkenen Insel am Eingang zur Straße von
Gibraltar, während sich der Amerikaner Robert Sarmast auf Zypern konzentrierte.
Der Abwehrreflex gegen die nordische Verortung von Atlantis korrespondiert mit dem heutzutage gängigen Hass auf Weiße – auf die Nachfahren der Germanen, Kelten und Slawen, deren Staatsgebiete mit Fremdvölkern aus dem Orient und Afrika geflutet werden. Heute werden alle möglichen Klimmzüge der Geschichtsklitterung unternommen, um nur ja nicht die Germanen als historische Größe zu erwähnen. Warum bloß?
Der Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel gibt die Antwort: «Der germanische Geist ist der Geist der Freiheit.»
Unsere Vorfahren waren schon immer schwer zu kontrollieren, sogar Julius Cäsar scheiterte an ihnen. Sie passen so gar nicht in eine Sklavengesellschaft, also auch nicht in die Neue Weltordnung. Wohl aus diesem Grund sollen sie verschwinden von diesem Planeten, aufgehen in Fremdvölkern, am besten auch in der Geschichte nie dagewesen sein. Deshalb bleibt Atlantis eine Legende – und die Herkunft der Weißen ein Geheimnis im Eis des Nordens.
Machen Sie sich selbst ein Bild: In seinem Standardwerk «Das enträtselte Atlantis» erbringt Jürgen Spanuth den Beweis, dass Platons Atlantis identisch mit der Bronzekultur Nordeuropas ist. Seine Funde und Untersuchungen lassen nur einen Schluss zu: Das Inselreich gab es wirklich, es lag aber nicht im Mittelmeer, sondern in der Nordsee!"
Quelle: COMPACT-TV