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Komet Ison: Überraschungen stehen noch an

Archivmeldung vom 14.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
ISON am 8. Oktober 2013, Aufnahme entstanden im Mount-Lemmon-Observatorium
ISON am 8. Oktober 2013, Aufnahme entstanden im Mount-Lemmon-Observatorium

Foto: Adam Block
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In den nächsten Tagen, am 15. und 16. Januar, passiert die Erde einen Strom von Weltraumstaub, berichtet Boris Pawlischtschew bei Radio "Stimme Russlands". Dieser besteht aus Überresten des Schweifs des nicht mehr existierenden Kometen Ison. Die Wissenschaftler wollen versuchen, die auf die Erde niedergehenden Staubteilchen einzufangen, denn darin vermuten sie den Urstoff des Sonnensystems, möglicherweise sogar mit organischen Bausteinen.

Weiter heißt es in dem Beitrag: "Ende November hatte der Komet Ison sein einziges und schicksalhaftes Rendezvous mit unserer Sonne. Der Komet stammt aus der Oort‘schen Wolke – einer gigantisch großen Heliosphäre, bestehend aus Eiskörpern, die das Sonnensystem umgibt. Schon in jenen Zeiten, als es auf der jungen Erde noch nicht einmal Bakterien gab, begann Ison seine langsame Bewegung um die Sonne, wobei er allmählich beschleunigte. Seine Materie trägt den unberührten Stempel des interstellaren Raumes. Und diese Materie ist es, auf die auf Erden die Jagd beginnen soll, erläutert der Chef des Bereichs für Kryo-Astrobiologie am Petersburger Institut für Kernphysik Sergej Bulat:

„Als der Komet zur Sonne flog, besaß er bereits einen Schweif aus Gas und Staub. Jetzt, Mitte Januar, gerät die Erde in diesen Schweif, den es schon vor der Annäherung an die Sonne gab. Unsere Aufgabe ist es, die Reste dieses Staubs, der keiner Erwärmung ausgesetzt war, zu sammeln. Dieser Staub ist mehr als vier Milliarden Jahre alt. Wir konzentrieren uns auf Mikroteilchen, die nicht mehr als mehrere Mikron groß sind. Der Grund: Diese Teilchen erwärmen sich beim Eintritt in die Erdatmosphäre – selbst bei großer Geschwindigkeit – nicht in einem solchen Maße, dass die darin enthaltenen organischen Bausteine verloren gehen.“

Die Teilnehmer der russischen Antarktis-Expedition werden bis Ende Januar drei Mal diese Staubteilchen sammeln, denn die Antarktis ist der sauberste Ort auf dem Planeten. Diese gefrorene Materie wird man von der „Wostok“-Station ins Labor bringen und dort unter einem Elektronenmikroskop untersuchen, erzählt Sergej Bulat:

„Es geht hauptsächlich um die Kohlenstoffverbindungen. Vielleicht gibt es dort Bausteine des Lebens, Nukleotiden oder Aminosäuren. Wenn diese Teilchen richtig gesammelt werden, wird man die Frage beantworten können, ob es im Augenblick des Entstehens der Erde dort irgendwelche Lebensbausteine gegeben hat oder nicht.“

Durch die Glut der Sonne wurde der Komet vollständig zerstört. Aber selbst seine Überreste sind für die Wissenschaft interessant. Leider werden sie nicht die Bahn der Erde kreuzen, betont der Chef des Bereichs Physik und Evolution der Sterne am Institut für Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Dmitri Wibe. Zugleich bezweifelt der Wissenschaftler, dass die Staubteilchen aus dem Kometenschweif bis Ende Januar in der Antarktis niedergehen werden.

„Die feinen Staubteilchen werden in der Atmosphäre abgebremst und sehr langsam zusammen mit dem anderen Weltraumstaub niedergehen, den die Erde bei ihrer Bewegung einsammelt. Inwieweit wird man diese Teilchen überzeugend mit dem Kometen Ison in Verbindung bringen können? Selbst wenn wir diese Teilchen finden und ihre chemische Zusammensetzung bestimmen sollten, wird es schwierig sein, sie mit einem konkreten Himmelskörper in Verbindung zu bringen.“

Das Internet-Portal earthsky.org berichtet, dass die kleinsten Kometenteilchen mehrere Monate lang in den Luftströmen wandern und wunderschöne Erscheinungen auslösen können – so die Silberwolken. Einen „Sternenregen“ aber wird es eher nicht geben. Die Kometen sind jedoch wenig erforschte und unkalkulierbare Objekte, so dass beliebige Überraschungen möglich sind."

Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"

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