Antike Stadt untersucht: Ist die Zerstörung des biblischen Sodoms auf ein Meteor zurückzuführen?
Archivmeldung vom 21.09.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittVor circa 3600 Jahren wurde eine nahöstliche Stadt und alle seine Einwohner von einer riesigen Luftdetonation dem Erdboden gleichgemacht. Forscher haben Belege dafür gefunden, dass die Explosion auf einen Meteoriten zurückzuführen ist und vermuten dort den Ursprung der biblischen Legende von Sodom und Gomorra, und warnen vor ähnlichen Katastrophen. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Weil Gott in den Städten Sodom und Gomorra keine zehn anständigen Menschen finden kann, zerstört er die Städte, indem er Schwefel und Feuer auf sie herabregnen lässt. Soweit die äußerst knappe Zusammenfassung der biblischen Geschichte von Sodom (1. Mose 19:24).
Eine internationale Gruppe von Forschern geht nun davon aus, dass sich im Mittleren Osten vor ungefähr 3600 Jahren eine ähnliche Katastrophe ereignet hat. Womöglich handelt es sich dabei um den realen Ursprung der Legende. Lag im heutigen Ausgrabungsort Tall el-Hammam das biblische Sodom?
Eine Explosion 1000 Mal stärker als die Atombombe von Hiroshima
Während die Bewohner dieses Ortes vor etwa 3600 Jahren ihrem Tagesgeschäft nachgingen, hatten sie keine Ahnung, dass ein eisiger Weltraumfelsen mit etwa 61.000 km/h auf sie zuraste. Der Geologe Ted Bunch von der Northern Arizona University und seine Kollegen und Kolleginnen beschreiben die Katstrophe – wahrlich biblischen Ausmaßes – in einem Artikel für das Wissenschaftsnetzwerk „The Conversation“.
Durch den Eintritt in die Atmosphäre explodierte das Gestein in einem riesigen Feuerball etwa vier Kilometer über dem Boden. Die Explosion war rund 1000 Mal stärker als die Atombombe von Hiroshima. Die erschrockenen Stadtbewohner, die gen Himmel starrten, wurden sofort geblendet. Die Lufttemperatur stieg schnell auf über 2000 Grad Celsius. Kleidung und Holz gingen sofort in Flammen auf. Schwerter, Speere, Lehmziegel und Keramik begannen zu schmelzen. Fast sofort stand die ganze Stadt in Flammen.
Einige Sekunden später schlug eine massive Schockwelle in die Stadt ein. Sie bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1200 km/h und war stärker als der schlimmste jemals aufgezeichnete Tornado. Die tödlichen Winde fegten durch die Stadt und zerstörten jedes Gebäude. Sie scherten die obersten zwölf Meter des vierstöckigen Palastes ab und bliesen die durcheinandergebrachten Trümmer in das nächste Tal. Keiner der 8000 Menschen oder Tiere in der Stadt überlebte – ihre Körper wurden zerrissen und ihre Knochen in kleine Fragmente gesprengt.
Etwa eine Minute später, 22 Kilometer westlich von Tall el-Hammam, trafen die Winde der Explosion die biblische Stadt Jericho. Jerichos Mauern stürzten ein und die Stadt brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Temperaturen von über 2466 Grad Celsius
Tell el-Hammam liegt im heutigen Jordanien, im östlichen Teil des unteren Jordantals nahe der Jordanmündung. Seit fast 15 Jahren suchen dort hunderte Menschen nach Spuren der zerstörten Stadt und Antworten auf die Ursache für die Katastrophe. Unter den 21 Co-Autoren, die ihre Ergebnisse in der Zeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichte, sind Archäologen, Geologen, Geochemiker, Geomorphologen, Mineralogen, Paläobotaniker, Sedimentologen, Experten für kosmische Einschläge und Mediziner.
Durch Bodenuntersuchungen stießen die Experten auf klare Anzeichen dafür, dass ein Meteorit in der Luft über der heutigen Ebene des Mittleren Ghor explodiert sei. An der Stätte gibt es fein gebrochene Sandkörner, die als Geschockter Quarz bezeichnet werden, und sich nur bei einem Druck von 725.000 Pfund pro Quadratzoll (fünf Gigapascal) bilden. Das entspricht den Autoren zufolge sechs 68 Tonnen schweren Abrams-Militärpanzer, auf einem Daumen gestapelt.
Die schwarze Zerstörungsschicht, welche das gesamte Ausgrabungsgebiet überzieht, enthält winzige Diamantoide, so hart wie Diamanten, jeder kleiner als ein Grippevirus. Holz und Pflanzen sind anscheinend durch den hohen Druck und die hohen Temperaturen des Feuerballs sofort in dieses diamantähnliche Material verwandelt worden. Weitere Untersuchungen von geschmolzenen Metallen zeigten, dass in dem Feuersturm Temperaturen von über 2466 Grad Celsius geherrscht haben müssen. Das ist heißer als jede Temperatur, die von Vulkanen, Kriegswaffen oder Stadtbränden hervorgerufen werden könnte.
Das Szenario wird sich „unweigerlich” wiederholen
Daraus schließen die Forscher, dass die Katastrophe von einem Asteroiden ausgelöst wurde, ähnlich dem, der 1908 in Tunguska, Russland, 80 Millionen Bäume umriss. Es muss eine viel kleinere Version des riesigen kilometerbreiten Chicxulub-Meteoriten gewesen sein, der auf die heutige mexikanische Halbinsel Yucatan traf und die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben gebracht hat.
In ihrem Artikel warnen die Forscher auch, dass dies mit ziemlicher Sicherheit nicht das letzte Mal war, dass eine menschliche Stadt dieses Schicksal erleidet. Aktuell seien mehr als 26.000 erdnahe Asteroiden und hundert kurzperiodische erdnahe Kometen bekannt. Einer werde unweigerlich auf die Erde aufschlagen, sagen die Experten voraus. Millionen weitere seien unentdeckt, und einige könnten jetzt gerade auf die Erde zusteuern."
Quelle: SNA News (Deutschland)