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Studie: Weibliche Präferenzen ändern sich vor Eisprung nicht

Archivmeldung vom 29.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
5 Frauen (Symbolbild)
5 Frauen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die weiblichen Präferenzen bei der Partnerwahl ändern sich laut einer neuen Studie vor dem Eisprung nicht. Nach Auswertung von 26.000 anonym abgegebenen Online-Tagebucheinträgen kamen Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Göttingen zu dem Schluss, dass Frauen vor dem Eisprung zwar ein erhöhtes sexuelles Verlangen haben - dies jedoch gleichermaßen nach dem eigenen Partner wie auch nach fremden Männern.

Es gebe hingegen keine Hinweise darauf, dass Frauen, die ihren Partner weniger sexuell anziehend finden, vor dem Eisprung überproportional häufiger mit anderen Männern flirten oder sogar fremdgehen, so die Forscher in einer am Mittwoch veröffentlichten Zusammenfassung der Ergebnisse. Die selbstwahrgenommene Attraktivität der Frauen war dafür in der fruchtbaren Phase erhöht, während sich jedoch im Kontrast zu Befunden aus früheren, kleineren Studien keine nennenswerten Veränderungen beim Kleidungsstil oder im Verhalten zeigten. Etwa 60 Prozent der befragten Frauen nutzten hormonelle Verhütungsmittel, die den Eisprung unterdrückten. Bei ihnen beobachteten die Forscher keine der genannten Veränderungen während des Zyklus.

Das sexuelle Verlangen sowohl nach dem eigenen Partner, als auch nach fremden Männern blieb genauso wie die selbstwahrgenommene Attraktivität auf einem konstanten Niveau. Seit Jahren diskutieren Wissenschaftler darüber, wie sich das sexuelle Begehren bei Frauen während der fruchtbaren Tage verändert und ob in Partnerschaft lebende Frauen in diesem Zeitraum andere Männer anziehender finden als sonst. In diesem Zusammenhang wurde seit einigen Jahren in der evolutionären Psychologie die "ovulatory shift hypothesis" diskutiert. Dieser Hypothese nach können Frauen ihren Reproduktionserfolg erhöhen, indem sie eine Partnerschaft mit einem zuverlässigen Mann eingehen, der zur Investition in Familie und Kinder bereit ist, während der fruchtbarsten Phase es aber eher riskieren genetisch attraktivere Partner außerhalb der festen Beziehung als Vater für ihre Nachkommen auszusuchen.

Frühere Studien waren aufgrund kleiner Stichproben und methodischer Schwächen in die Kritik geraten. Ziel der großangelegten Studie war es deshalb, diese These mit einem robusten Studiendesign und einer hohen Anzahl an Teilnehmerinnen zu überprüfen. Der Wissensdurst der Forscher ist in dieser Frage noch lange nicht gestillt: Es seien weitere Studien angedacht, in denen Frauen über einen noch längeren Zeitraum befragt werden sollen, so die Forscher. Zu diesem Zweck ist auch eine Zusammenarbeit mit einer Tracking-App für Menstruationszyklen geplant. So können Daten von hunderttausenden Frauen über mehrere Jahre ausgewertet werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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