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Iran: ein weiterer „kosmischer“ Affe

Archivmeldung vom 15.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Iranische Weltraumagentur Logo
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Bis Ende November will der Iran einen weiteren Affen ins Weltall schicken, berichtet Boris Pawlischtschew bei Radio "Stimme Russlands". Das erklärte der stellvertretende Direktor der nationalen Weltraumagentur Hamid Fazeli. Er sagte, der Start werde mit einer vom Flüssigbrennstoff angetriebenen Rakete erfolgen. Das erlaube es, die Kapsel mit großer Genauigkeit in den Orbit zu bringen und sie im vorgesehenen Gebiet abzusetzen. Der Körper werde dabei nicht ganz so starken Belastungen ausgesetzt.

Pawlischtschew weiter: "Die Senkung der Belastung beim Starten und Landen ist im wahrsten Sinne eine Frage von Leben und Tod für den zweiten Affen. Bis heute ist das Schicksal seines Vorgängers unbekannt. Ende Januar waren die Newsticker voller Meldungen über den triumphalen Flug des ersten iranischen „kosmischen Affen“. Iranische Fernsehsender brachten Aufnahmen mit dem „Raumfahrer“, der sich auf ein 120 Kilometer Höhe über die Erde begeben hatte und erfolgreich wieder zurückkam. Der Flug erfolgte mit einer mit festem Treibstoff angetriebenen „Pischgam“-Rakete („Pionier“, پیشگام ).

Beobachter machten damals darauf aufmerksam, dass sich die Bilder von dem Affen vor und nach dem Start unterschieden. Zuerst ignorierte Teheran diese Kommentare, später beschuldigte es die eigenen Journalisten. Wie sich herausstellte, hatten sie aus Versehen ein Foto eines Ersatzaffen für den whren „Kosmonauten“ ausgegeben.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass der erste Affe umgekommen ist: Es ist kein Zufall, dass Hamid Fazeli jetzt von zu hohen Belastungen spricht. Doch dann taucht die Frage danach auf, was Teheran jetzt plant. Hier die Meinung des Mitglieds der Russischen Akademie für Kosmonautik Alexander Schelesnjakow:

„Aus den Erklärungen der letzten Tage verstehe ich so viel, dass der jetzige Start nicht mehr auf einer suborbitalen, sondern einer orbitalen Flugbahn erfolgen soll. Soll heißen: das wird ein richtiger Weltraumstart mit dem Eintritt der Lebenskapsel, wie sie die nennen, in den erdnahen Orbit. Im Innern soll der Affe sitzen. Aber ob das tatsächlich so geschehen wird? Es ist nur eine Vermutung.“

Der Abschuss eines neuen „Kosmonauten“ wirft indirekt Licht auf die Vorbereitung des Iran für einen bemannten Raumflug, der für 2018 angesetzt ist. Experten zweifeln aber daran, dass die Fachleute diese Frist werden einhalten können:

„2018 wird der Iran meiner Meinung nach noch nicht zu einem bemannten Weltraumflug fähig sein. Der Start zu einer suborbitalen Bahn wird schon möglich sein. Aber ich nehme an, dass auch der Flug eines Menschen auf suborbitaler Bahn nicht so leicht zu verwirklichen ist. Deshalb ist 2018 sehr optimistisch gedacht. Wenn sie die „Lebenskapsel“ auf die Umlaufbahn bringen, kann man ihre Charakteristiken feststellen und die Möglichkeiten des Iran korrigieren.“

Ähnliche Prognosen knüpfen sich an die Entwicklung des Raketenbaus in Nordkorea, deren Konstruktionen Iran des Öfteren für den Bau seiner eigenen Raketen übernimmt. Viel wird von der Vervollkommnung des leistungsstarken Raketenträgers „Simurg“ (سیمرغ ) abhängen,der auf Basis der nordkoreanischen Rakete „Unha 3“ entwickelt wurde. Noch ist „Simurg“ nicht in der Lage, einen Menschen in den Orbit zu bringen, merkt Wladimir Jewsejew, Direktor des Zentrums für gesellschaftspolitische Forschungen, an.

Woran die Experten allerdings nicht zweifeln, ist die Fähigkeit der Iraner, kleine Apparate auf eine niedrige erdnahe Umlaufbahn zu bringen. Seit 2009 haben sie selbstständig drei Satelliten eigener Herstellung gestartet, deren Masse 50 Kilogramm nicht überschritt. Wie unlängst mitgeteilt wurde, sollen weitere drei bis zum iranischen Neujahrsfest gestartet werden, das mit der Frühjahrstag- und Nachtgleiche am 20. oder 21. März zusammenfällt. Jetzt warten die Experten aber erst einmal mit Spannung auf die Ergebnisse des zweiten Affen-Raumfluges."

Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"

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