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Medien: Wissenschaftler stehen kurz vor Revolution in Windenergie

Archivmeldung vom 25.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ingo Büsing / pixelio.de
Bild: Ingo Büsing / pixelio.de

Russische Spezialisten haben neue Meeresturbinen entwickelt, die einen Umbruch in der Windenergie auslösen könnten, berichtet Olga Sobolewskaja bei Radio "Stimme Russlands". Die „Windunbeständigkeit“ des Wetters wäre dann kein Problem mehr. Die neuen Windgeneratoren mit vertikaler Drehachse werden zum alltäglichen Bild gehören, sind die Wissenschaftler überzeugt.

Sobolewskaja weiter: "Wind ist eine erneuerbare Energiequelle, seine Möglichkeiten scheinen unbegrenzt zu sein. Auf alle Fälle hat man in vielen Ländern gelernt, sie effektiv zu nutzen. In mehreren Gebieten Deutschlands erzeugen Windräder bis zu 40 Prozent der Energie. Und doch schreitet die Windenergie nicht mit Siebenmeilenstiefeln voran. Die Gründe sind einfach: Windenergie ist teuer und die ökologischen Risiken durch Infraschall sind ziemlich hoch. Schließlich ist das Wetter an sich unbeständig, was bedeutet, dass man sich nicht voll und ganz auf Windräder verlassen kann. Wissenschaftler aus Wladiwostok an der Pazifikküste Russlands haben jetzt eine neue technische Lösung vorgeschlagen. Sie erlauben, eine ganze Reihe windenergetischer Probleme zu vermeiden.

Die meisten Windkrafträder besitzen Turbinen, deren Achse horizontal liegt. Das erlaubt eine höhere Effektivität und die Aufstellung der Turbine hoch über der Erde, wo der Wind stärker ist. Die Alternative ist eine vertikale Achse – die Turbine dreht sich wie ein Karussell, dicht über der Erde. Früher galt das als irrational, denn der Wind in Bodennähe ist schwach, und die Energieabgabe fällt proportional zur Windgeschwindigkeit. Dessen ungeachtet schlagen Viktor Tscheboksarow, Dozent am Lehrstuhl für Technologien der Industrieproduktion an der Föderalen Fernost-Universität, und seine Kollegen genau diese Konstruktion vor und versuchen, ihre Mängel zu umgehen.

Die Hauptsache ist die Wahl des Platzes, wo der Generator aufgestellt werden soll. Die Gelehrten aus Wladiwostok schlagen vor, ihn auf See zu installieren: das würde helfen, die Stärke der modernen Konstruktionen um das Zehnfache und mehr anzuheben. „Die neuen Konstruktionen profitieren von der Lage über der Wasseroberfläche, wo der Wind stark und stabil ist“, merkt Viktor Tscheboksarow an.

Die gesamte Windanlage der fernöstlichen Spezialisten steht auf einem Ponton. Seine horizontale Stabilität wird durch Anker auf dem Meeresgrund gewährleistet. In der Mitte der Konstruktion über Wasser befindet sich ein niedriger Turm, um den sich ein Rotor mit Flügeln langsam dreht. Die Energie wird auf die zentrale, mit dem Generator verbundene Nabe übertragen. „Das ist wie eine in einen Kreis geschlossene Kette einer Yacht, wo die Flügel die Segel sind“, sagt Tscheboksarow. „Der Durchmesser einer Serien-Anlage mit einer Stärke von zehn Megawatt macht etwa 200 Meter aus, die Spannweite der Flügel etwa 40 Meter. Für unsere Anlage gibt es keine technischen Einschränkungen bei der Stärke. Man kann zum Beispiel einen Windgenerator mit einer Stärke von 100 Megawatt bauen“, so der Wissenschaftler.

Die Erfindung taugt für die Energieversorgung von entfernt gelegenen Siedlungen in Küstennähe. Die neue Technologie erlaubt auch die Lösung des Transportproblems. Die neue Anlage kann übers Wasser geschleppt werden. Im Unterschied zu den klassischen Varianten ist es nicht nötig, die Halterung der Anlage bei Zunahme ihrer Stärke zu erhöhen, denn die Anlage wird vom Wasser getragen.

Die russische Erfindung wurde schon getestet und hat im Lande 17 Patente bekommen. Ein internationales Patent soll folgen. Jetzt durchläuft die Anlage der Wissenschaftler aus Wladiwostok eine Expertise in mehreren Ländern der Welt."

Quelle: Text Olga Sobolewskaja - „Stimme Russlands"

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