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Wohnungsstaub kommt von draußen

Archivmeldung vom 22.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Staub entsteht in Wohnungen nicht durch Geisterhand. Bild: Wikimedia Commons
Staub entsteht in Wohnungen nicht durch Geisterhand. Bild: Wikimedia Commons

Der Staub, der sich in Wohnungen mit der Zeit unweigerlich ansammelt, kommt nur scheinbar aus dem Nichts. Forscher der University of Arizona sind dem Rätsel auf den Grund gegangen. Hausstaub bildet sich aus einer ganzen Reihe verschiedenster Quellen, die jedoch vor allem von außerhalb der Wohnung stammen, schreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift Environmental Science and Technology.

Inhalte des Staubs sind einerseits abgestorbene Menschenhaut und Fasern von Teppichen und Polstermöbeln, andererseits auch Schmutz, der auf den Schuhen per Anhalter von draußen hereingebracht wurde und Partikel aus der Außenluft. Der Anteil der von außen stammenden Inhalte betrage über 60 Prozent, so die Erkenntnis der Studienautoren David Layton und Paloma Beamer. Aufschluss gab die Computermodellierung eines Wohnhauses.

"Es hängt stark von der Umgebung, der Einrichtung und von den Bewohnern einer Wohnung ab, wie ihr Staub aussieht", betont die Umwelttoxikologin Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt http://www.uba.de gegenüber pressetext. Wohnungen in Innenstädten seien etwa weit mehr mit Feinstaub belastet als am Land, auch Pollen, Pfanzenteile, Fasern, Erdkrümel, Schuppen oder Haare von Haustieren könnten eine wichtige Rolle spielen. Zudem mache es auch einen Unterschied, ob Böden und Möbel und Hauseinrichtung aus Natur- oder Kunststoffelementen bestehen.

Putzmittel als Giftquelle

Die Expertin rät davon ab, die Staubbildung durch völliges Abdichten zu verhindern. "Es ist nicht sinnvoll, da ein bestimmter Luftaustausch notwendig ist." Erhebungen des Umweltbundesamtes konnten zeigen, dass nur in jedem zweiten Innenraum gute Luft herrscht. "In der verbleibenden zweiten Hälfte ist die Luft verbesserungsfähig, wobei teilweise toxikologische Richtwerte überschritten werden, etwa für Naphthalin, Glykolether, Formaldehyd, Terpene oder Toluol."

Als besten Umgang mit dem leidigen Thema empfiehlt Kolossa-Gehring ausreichende Belüftung sowie das regelmäßige trockene und feuchte Wischen, wobei man vor dem Kauf des Putzmittels lieber einen genauen Blick auf dessen Zusammensetzung werfen sollte. "In Innenräumen sollte man sich gut überlegen, wie man einrichtet und auch zu welchem Zeitpunkt. Der Anstrich eines Kinderzimmers oder eine Renovierung ist während einer Schwangerschaft denkbar ungünstig, da die dabei freiwerdenden Stoffe offenbar das Allergienrisiko des Kindes steigen lassen." Gesünder sei es auch, auf Duftkerzen, -lampen und -sprays sowie auf Pflanzenbehandlungsmittel zu verzichten, da Duftstoffgebrauch häufiger mit Allergien und auch Belästigungsgefühlen einhergeht.

Quelle: pressetext.deutschland (Johannes Pernsteiner)

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