Bremer Fußballroboter sind weiterhin unbesiegbar
Archivmeldung vom 08.05.2017
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Bremer Fußballroboter spielen weiterhin ganz oben mit: Der amtierende Weltmeister und Europameister hat bei den RoboCup German Open in Magdeburg zum 8. Mal in Folge den Titel in der Standard Platform League gewonnen. Damit ist das gemeinsame Team der Universität Bremen und des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) seit 2009 auf europäischer Ebene ungeschlagen. Die Deutschen Meisterschaften fanden vom 5. bis 7. Mai 2017 in Magdeburg statt.
Spannendes Finalspiel gegen das Nao-Team HTWK aus Leipzig
Das packende Finale war eine erneute Auflage des in den vergangenen Jahren bei europäischen RoboCup-Wettbewerben immer wieder ausgetragenen Endspiels zwischen B-Human und dem Nao-Team HTWK aus Leipzig, dem Drittplatzierten der vergangenen Weltmeisterschaft. Beide Teams demonstrierten abermals eindrucksvoll ihre jeweiligen Stärken: die Leipziger in den Bereichen Zweikampf und Dribbling, die Bremer im Positionsspiel und den präzisen Weitschüssen. Mit mehreren Stürmern setzte sich das Nao-Team HTWK über weite Strecken des Spiels in der Bremer Hälfte fest. Es kam zu einer Reihe von intensiv geführten Kämpfen um den Ball. Mehrfach gelang B-Human jedoch ein schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn. Tief aus der eigenen Hälfte wurde der Ball hart auf das Leipziger Tor geschossen. Stets konnte der Leipziger Torhüter großartige Paraden zeigen, musste sich aber jeweils einem Bremer Stürmer geschlagen geben, der aus kurzer Distanz die Bälle im zweiten Anlauf dann doch immer im Tor unterbrachte. Das Finale endete mit 4:1 für B-Human, wobei das einzige Leipziger Tor durch einen spektakulären, ungewollten Fallrückzieher eines stürzenden B-Human-Roboters erzielt wurde.
Neues Turnierformat mit „Champions Cup“ und „Challenge Shield“
Der Spielverlauf und das Ergebnis ähnelten stark dem Finale der vergangenen Europameisterschaft. Der Turnierverlauf war jedoch in diesem Jahr ein ganz anderer. Der Wettbewerb war aufgeteilt in den „Champions Cup“ und das „Challenge Shield“. Diese sollten innerhalb der Standard Platform League dazu beitragen, dass möglichst gleichstarke Gegner in den Wettkämpfen gegeneinander antraten – vergleichbar mit der ersten und zweiten Bundesliga. Somit traf B-Human bereits in der ersten Gruppenphase auf das Nao-Team HTWK sowie auf Berlin United und die Nao Devils Dortmund. Zudem konnte das Bremer Team alle Vorrundenspiele gewinnen, ebenso das Halbfinale gegen Berlin United, die sich zuvor noch in einem Relegationsspiel gegen den Gewinner des „Challenge Shield“ durchsetzen mussten.
Roboter spielten auf Kunstrasen
Neben dem Turnierformat änderte sich in diesem Jahr auch der Bodenbelag des Fußballfeldes, das nun aus Kunstrasen bestand – in Magdeburg allerdings noch in einer recht roboterfreundlichen Form mit sehr kurzen Fasern. Auch gab es mehr natürliches Licht auf dem Spielfeld, welches bewusst in der Nähe großer Fenster aufgebaut worden war. Darauf musste sich die Software der Spielerkameras einstellen.
Über B-Human
Das Team B-Human setzt sich aktuell zusammen aus elf NAO-Robotern, 19 aktuellen und ehemaligen Studierenden der Universität Bremen sowie den Wissenschaftlern Dr. Thomas Röfer vom DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, der von Professor Rolf Drechsler geleitet wird, und Dr. Tim Laue von der Universität Bremen.
Über die Standard Platform League
B-Human tritt regelmäßig in den RoboCup-Wettbewerben in der Standard Platform League an. Diese verdankt ihren Namen der Tatsache, dass alle Fußball-Teams dasselbe Robotermodell verwenden: den humanoiden Roboter NAO der Firma Softbank Robotics. Die Teams unterscheiden sich allein in der Software, die sie für die Roboter entwickeln. Dank ihrer Hilfe agieren die NAOs im Spiel vollständig autonom.
Weltmeisterschaft in Japan
B-Human wird vom 27. bis 31. Juli 2017 wieder an der Weltmeisterschaft im Roboterfußball teilnehmen. Diese wird in Nagoya (Japan) ausgetragen – dem Ort, an dem der erste RoboCup im Jahr 1997 stattfand.
Quelle: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI (idw)