Flugzeuge im Innern eines Hurrikans Verbesserte Vorhersagen von Wirbelstürmen
Archivmeldung vom 21.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMeteorologen setzen in der diesjährigen Hurrikan-Saison verstärkt Radarflugzeuge ein, die in das Innere eines Hurrikans hinein fliegen und genaue Daten über die Richtung und Intensität des Sturms liefern sollen.
Außerdem arbeiten
die Wissenschaftler mit Fallsonden und Satelliten, um möglichst
umfangreiche Informationen über den Hurrikan zu erhalten und so
zuverlässigere Warnungen für die bedrohte Bevölkerung aussprechen zu
können. Die Vorhersage der Bahn der Hurrikane konnte damit deutlich
verbessert werden. Die Stärke eines Wirbelsturms für eine ganz
bestimmte Zeit zu prognostizieren ist allerdings nach wie vor
schwierig. Aber auch hier kommen neue Methoden zum Einsatz, über die
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der August-Ausgabe (EVT 21.7.2006)
berichtet.
Die mit Dopplerradar ausgestatteten Flugzeuge setzen bei ihrem
Flug durch den Hurrikan Instrumentensonden ab, die auf ihrem Fall ins
Meer Messdaten zu Luftdruck, Windrichtung und -geschwindigkeit,
Luftfeuchtigkeit und Temperatur übermitteln. Zusätzlich verfolgen
Satelliten die Form und Position eines Sturms. Infrarotinstrumente
stellen sein "Auge" und die stärksten Aufwinde dar. Neu ist der
Einsatz von Flugrobotern. Diese unbemannten Flugzeuge registrieren
dicht über dem Ozean die Übertragung von Wärme aus dem Meer in den
Sturm, die dem Hurrikan neue Energie zuführt.
Seit 1995 hat der Atlantik eine ungewöhnlich hohe Anzahl Hurrikane
hervorgebracht. Viele Forscher bringen dies mit der Erwärmung der
Ozeane in Folge des globalen Klimawandels in Zusammenhang. Wenn die
Informationen über die Bahn und Stärke eines Hurrikans zuverlässiger
werden, können durch rechtzeitige Warnungen Leben gerettet und
materielle Schäden reduziert werden. 2005 beliefen sich in den USA
die Gesamtschäden allein durch Hurrikane aus dem Atlantik auf mehr
als hundert Milliarden Dollar. Mindestens 1000 Menschen starben.
Quelle: Pressemitteilung NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND