Unsichtbare Waffen - Totale Überwachung und Kontrolle durch Mikrowellen
Archivmeldung vom 04.05.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Michael Dahlkem Jahre 1984 sollte laut George Orwell die Herrschaft von „Big Brother“ beginnen. Heute, zwanzig Jahre später, hat eine wissenschaftliche Konferenz in Deutschland zutage gebracht, dass der Einsatz hochfrequenter Mikrowellenstrahlung viel erschreckender und auch effektiver ist als Orwells Vision. Ein Bericht von Grazyna Fosar und Franz Bludorf
Die Frequenzlüge
Im Juli 2004 fand an der Universität
Magdeburg die internationale Konferenz „Euroem 2004“ („Euro
Electromagnetics“) statt. Zur Sprache kamen die neuesten
technologischen Entwicklungen auf dem Gebiet elektromagnetischer
Frequenzen, vor allem im Mikrowellenbereich. Dabei fand auch der
Themenkomplex biologischer Wirkungen breiten Raum. Ganz im Gegensatz
übrigens zur öffentlichen Diskussion in den Massenmedien, wo derartige
Wirkungen gern heruntergespielt oder gar geleugnet werden. Die
Ergebnisse der Tagung von Magdeburg sind eindeutig: Wissenschaftler und
Militärs wissen sehr genau, was elektromagnetische Frequenzen bei
Mensch und Umwelt bewirken können, und zwar auch im athermischen
Bereich, den man mit Hilfe der vieldiskutierten (und in Wahrheit
vollkommen unsinnigen) „Grenzwerte“ keinesfalls in den Griff bekommen
kann. Und was das Schlimmste ist: Mit Hilfe von Mikrowellen, wie sie
uns schon heute allerorten umgeben, können nicht nur Krankheiten
hervorgerufen werden, sie öffnen auch der Manipulation des menschlichen
Bewusstseins Tür und Tor. So
wurden z. B. bei Euroem 2004 die Ergebnisse einer Doppelblindstudie
vorgestellt , die in Kooperation zwischen dem TNO Physics and
Electronics Laboratory der Universität Den Haag und dem Health Council
der Niederlande durchgeführt worden war.
Dabei wurden zwei Gruppen von Testpersonen Mikrowellen im
Frequenzbereich von 900 und 2100 MHz ausgesetzt, wie sie auch von
Mobilfunksendemasten nach dem GSM-Standard bzw. nach dem neuen
UMTS-Standard abgestrahlt werden. Die Spitzenbelastungen lagen bei 1
V/m. Eine Testgruppe bestand aus Personen, die über gesundheitliche
Beschwerden klagten, für deren Ursache sie selbst Elektrosmog von
Mobilfunkmasten in Verdacht hatten. Die andere Testgruppe bestand aus
Personen ohne derartige Beschwerden. Um eine mögliche Signifikanz der
Resultate sicherzustellen und autosuggestive Einflüsse auszuschalten,
wurden die Testpersonen in einer Kontrollsitzung überhaupt nicht
bestrahlt. Während der Sitzungen
wurden die Personen umfangreich auf ihre kognitiven Funktionen
getestet. Dazu gehörten die Reaktionszeit, die Fähigkeit, Erinnerungen
zueinander in Beziehung zu setzen, die selektive visuelle
Aufmerksamkeit, die Fähigkeit, sich mit zwei Dingen auf einmal zu
beschäftigen (sog. dual tasking), sowie die Fähigkeit, irrelevante
Informationen aus der Wahrnehmung herauszufiltern. Nach der Sitzung
mussten die Testpersonen dann noch einen Fragebogen zu ihrer
subjektiven Befindlichkeit ausfüllen, wie er in ähnlicher Form auch für
die Untersuchung von Stressfaktoren verwendet wird. Im Fall der
UMTS-Frequenzen (2100 MHz) ergab sich bei beiden Testgruppen ein
hochsignifikanter Unterschied zwischen der echten Bestrahlung und der
„Placebo-Sitzung“. Bei den GSM-Frequenzen (900 MHz) war der Unterschied
weniger ausgeprägt.
Eindeutige Schlussfolgerung der
Wissenschaftler: „Die Nullhypothese – dass also die Strahlung keinen
Effekt hat – musste verworfen werden.“
Im Klartext heißt das:
Die Abstrahlung von Handymasten (zumindest im
Fall des UMTS-Standards) stört die kognitiven Funktionen menschlicher
Wahrnehmung. Reaktionszeit und Konzentrationsfähigkeit werden
schlechter, die Fähigkeit zum Vergleichen und Werten von Informationen
wird beeinträchtigt. Die aufgenommene Strahlungsleistung pro 10 g
Körpergewebe am Kopf bei den Testpersonen berechnete sich zu etwa 0,08
mW/kg, lag also bei weitem unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwerte. Auch hieraus zogen die Wissenschaftler einen
unmissverständlichen Schluss: „Daher kann die Möglichkeit eines
thermischen Effekts als Ursache der beobachteten Effekte als
unwahrscheinlich betrachtet werden.“
Dazu
schreiben wir in unserem neuen Buch „Im Netz der Frequenzen“: „Die
eigentliche Gefahr des Mobilfunks geht nicht von der thermischen
Wirkung, also der Überwärmung des bestrahlten Körpergewebes, aus. Statt
dessen muss man die athermischen Wirkungen dieser Strahlung
berücksichtigen, z. B. die Tatsache, dass Handystrahlung moduliert
und/oder gepulst ist, dass also dabei Informationen übertragen werden,
die ebenfalls mit dem Gehirn und den Körperzellen in Wechselwirkung
treten. Diese Informationsmuster sind aber vollkommen unabhängig von
der übertragenen Signalstärke und treten bei jeder Form von Mobilfunk
zwangsläufig auf, denn sonst könnten ja mit den Funkwellen keine
Gespräche übertragen werden. Das ernüchternde Fazit ist: Diese
athermischen Wirkungen von Mobilfunkwellen bleiben erhalten, egal wie
hoch oder wie niedrig man die Grenzwerte ansetzt...“ – eine
wissenschaftliche Tatsache, die bislang offiziell bestritten wurde und
die leider auch viele Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen
immer noch nicht begriffen haben, wie die Aussagen auf Flugblättern und
Wahlplakaten beweisen. Warum wird die Öffentlichkeit über
solche Fakten nach wie vor belogen? Geht es lediglich darum,
wirtschaftliche Interessen, z. B. von Mobilfunkanbietern, gegen
mögliche Klagen aus der Bevölkerung zu schützen? Wer so denkt, bleibt
an der Oberfläche des Problems. Die Tatsache, dass auf der
Euroem-Konferenz auch viele Vertreter des Militärs und internationaler
Rüstungskonzerne vertreten waren, sowie die Themen zahlreicher Vorträge
beweisen, dass eine Entwicklung längst ins Rollen gekommen ist, um
Frequenztechnologien zur weltweiten Implementation des perfekten
Überwachungsstaats zu nutzen. Durchbruch in der Waffentechnologie „Mikrowellenwaffen
sind der größte Durchbruch in der Waffentechnologie seit der
Entwicklung der Atombombe.“ Dieses Zitat stammt direkt aus dem
Pentagon. Neben Laserstrahlen gehören hochfrequente Mikrowellen (HPM =
High power microwaves) zu den wichtigsten „Zutaten“ für gerichtete
Energiewaffen (Directed Energy Weapons, DEW). Es sind größtenteils
nicht tödlich wirkende Waffensysteme, die gegen die elektronische
Infrastruktur eines Landes, aber auch direkt gegen Menschen einsetzbar
sind.
Mikrowellenwaffen
wirken lautlos, sie zerstören keine Gebäude und hinterlassen keine
Bombenkrater. Nicht zuletzt deshalb werden sie von den meisten
Journalisten großzügig „übersehen“. Sie können aber auch dickes
Mauerwerk durchdringen und auf diese Weise auf große Entfernung mit
einem Schlag Computernetzwerke oder Telekommunikationsanlagen
großräumig lahm legen. Bei solchen Technologien denkt man natürlich nur
an Anwendungen im Krieg. Dies ist jedoch eine gefährliche
Fehleinschätzung.
Zum Beispiel kann man ohne weiteres mit Hilfe
eines ähnlichen, nur weniger starken Energiestrahls auch die
elektronische Benzineinspritzung eines modernen PKW ausschalten.
Neuartige Radare, die Mauern durchdringen, können jeden Bürger auch
innerhalb seiner Wohnung ausspähen. Spezialgeräte sind in der Lage,
feinste Schwingungen von Fensterscheiben abzugreifen und daraus
komplette Gesprächsinhalte zu rekonstruieren, die hinter den
geschlossenen Fenstern im scheinbar privaten Bereich der Wohnung
geführt werden.
Die klassische
„Wanze“ in der Stehlampe, zu deren Installation erst einmal ein
Geheimagent Zugang zur Wohnung benötigt, hat längst ausgedient. Auf
der Euroem-Tagung kamen auch zahlreiche Technologien zur Sprache, die
für den Einsatz im Bereich Polizei und Justiz geeignet sind. Offiziell
wird dies natürlich immer mit der Begründung versehen, es diene
ausschließlich „der Bekämpfung der organisierten Kriminalität“ oder
„des internationalen Terrorismus“. Allerdings beweist das
Überwachungsvideo vom Bostoner Flughafen vom 11. September 2001, dass
bei der „Terrorismusbekämpfung“ selbst herkömmliche Technologie nur
sehr nachlässig eingesetzt wird. Die Technologien,
die wir Ihnen hier vorstellen wollen, wurden teilweise auf der
Euroem-Konferenz als „Zukunftsmusik“ präsentiert, für die angeblich
noch nicht einmal Prototypen existierten. Unsere Recherchen ergaben
jedoch, dass diese Behauptungen falsch sind. Gerade auch in Deutschland
werden derartige Geräte längst gebaut und in großformatigen
Werbeannoncen in der Fachpresse angeboten. In
Magdeburg traf sich alles, was im Bereich der Mikrowellentechnik Rang
und Namen hat. So wurde diese Tagung nicht nur von Institutionen zur
Wirtschafts- und Wissenschaftsförderung gesponsert wie z. B. der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Verband deutscher
Ingenieure (VDI) oder dem Verband der Elektrotechnik (VDE), sondern
auch vom Bundeswehrbeschaffungsamt, dem European Office of Aerospace
Research and Development der US Air Force und den Los Alamos National
Laboratories. Zu den Ausstellern gehörten auch international agierende
Rüstungsunternehmen wie etwa die deutschen Firmen Diehl und
Rheinmetall, die seit kurzem im Bereich Mikrowellentechnik kooperieren.
Mikrowellenwaffen gegen PKWs
Wir
kennen es alle aus amerikanischen Actionfilmen oder aus unseren eigenen
Nachrichten: Die Polizei versucht einen Verdächtigen zu stellen, der
flüchtet im Auto auf die Autobahn, und es beginnt eine wilde
Verfolgungsjagd. Oft erstreckt sie sich über mehrere Länder, bis es den
vereinten Bemühungen der Sicherheitskräfte mit großem Personalaufwand
gelingt, den flüchtenden Wagen zu stoppen. Aber
es geht auch viel einfacher. Heutige Autos sind vollgestopft mit
Elektronik und Mikroprozessoren. Sollte es da nicht möglich sein, einen
Wagen aus der Ferne mit Hilfe eines Energiestrahls ganz einfach zu
stoppen? Was sich wie ein utopischer Traum der
Polizei anhört, ist inzwischen Realität geworden. David Giri,
Physikprofessor an der renommierten Berkeley-Universität, hatte vor
einigen Jahren seinen Hochschuljob aufgegeben und statt dessen die
Firma ProTech gegründet, um im Auftrag der Sicherheitsbehörden eine
solche Technologie zu entwickeln. Auf der „Euroem 2004“ stellte er die
neue Erfindung der Fachwelt vor.
Mit
Hilfe der von Dr. Giri entwickelten Technik ist ein speziell
ausgerüsteter Polizeiwagen tatsächlich in der Lage, ein vor ihm
fahrendes Auto mit Hilfe eines gerichteten Mikrowellenstrahls zu
stoppen. Auf dem derzeitigen Stand der Technik gelingt dies bis zu
einer Entfernung von 50 Metern!
Die Konstruktion des
Gerätes ist recht einfach und besteht im wesentlichen aus einer
Batterie und einer Reihe hintereinandergeschalteter Kondensatoren, die
eine hohe elektrische Ladung speichern können. Auf Knopfdruck kann man
diese komprimierte elektrische Energie an eine Antenne weiterleiten,
die auf dem Dach des Polizeiwagens montiert ist. Die Antenne produziert
daraufhin einen eng fokussierten Strahl hochfrequenter Mikrowellen, der
auf das vorausfahrende Auto gerichtet wird. Sobald
dieser hochfrequente Energiestrahl die Elektronik des Autos trifft,
induziert er darin weitere elektrische Entladungen, die die Funktion
dieser Aggregate stören. Die Attacke richtet sich insbesondere gegen
Mikrochips, die die Benzineinspritzung steuern. Sobald diese lahmgelegt
sind, erhält der Motor kein Benzin mehr, der Wagen rollt langsam aus
und kommt zum Stehen. Aber auch andere elektronische Bauteile des
Wagens, z. B. der Anlasser, können mit Hilfe einer solchen Attacke
ausgeschaltet oder sogar zerstört werden. Die
Methode funktioniert natürlich nur bei Autos, die nicht älter als
maximal zehn Jahre sind. Dr. Giri kündigt an, ein Prototyp solle im
Sommer nächsten Jahres fertig sein. Doch in der Realität sind solche
Systeme längst im Einsatz. Für
ein ganz ähnliches System werben z. B. die beiden deutschen
Rüstungsunternehmen Diehl und Rheinmetall schon seit längerer Zeit in
Fachzeitschriften. Bei ihnen heißt die Erfindung „High Power
Microwave System“. Sie preisen es als „einzigartige Technologie zum
Stoppen von Autos“ an. Im Gegensatz zu der von Dr. Giri vorgestellten
Entwicklung bevorzugen sie allerdings eine Attacke nach hinten. Der
Polizeiwagen muss dabei also dem zu stoppenden Fahrzeug vorausfahren. Auf
den ersten Blick erscheint das paradox angesichts des klassischen
Einsatzgebiets bei Verfolgungsfahrten, aber in der Praxis könnte diese
Version tatsächlich effektiver sein. Die meisten modernen Autos haben
den Motor vorn, und damit braucht der Energiestrahl nicht mehr die
gesamte Fahrgastzelle zu durchqueren, bevor er im Motorraum seine volle
Wirkung entfalten kann. Das
heißt, der Strahl kann auch nicht mehr im Innern des Autos
abgeschwächt, abgelenkt oder gar abgeschirmt werden. Es reichen bereits
geringere Energien aus. Außerdem ist diese Variante auch unauffälliger.
Die notwendigen Apparaturen werden im Fond eines Kleinbusses unsichtbar
untergebracht und strahlen direkt durch die Karosserie nach hinten. Die
auffällige Antenne auf dem Dach ist überflüssig. Dies lässt vermuten,
dass die Technologie nicht nur für aufwendige Großfahndungen verwendet
werden soll, sondern vermutlich auch für verdeckte Einsätze. Uns
sind persönlich Fälle aus Deutschland bekannt, aus denen klar
hervorgeht, dass solche „Auto-Stopp-Systeme“ bereits existieren und
keinesfalls nur gegen „Verbrecher“ oder „Terroristen“, sondern auch
gegen normale Bürger eingesetzt werden. Folgendes Szenario spielte sich
danach – glaubwürdig belegt und von KFZ-Mechanikern bezeugt – schon
mehrfach auf den Straßen deutscher Großstädte ab: Während
einer ganz normalen Autofahrt durch die Stadt fängt der Motor
urplötzlich ohne erkennbaren Grund an, an Fahrt zu verlieren. Der Wagen
rollt noch einige Meter weiter, kommt dann zum Stehen und lässt sich
auch nicht wieder starten. Gleichzeitig kommt es bei den Wageninsassen
zu körperlichen Beschwerden (z. B. Schwindelgefühle,
Herzrhythmusstörungen). Mitgeführte Handys zeigen an, dass die
SIM-Karte blockiert ist, so dass es den Insassen unmöglich ist, einen
Pannenservice zu rufen. Erst wenn man sich mit dem Handy mehrere Meter
vom Auto entfernt, funktioniert es plötzlich wieder. Der herbeigerufene
Pannenhelfer prüft die Batterie – sie ist in Ordnung. Trotzdem lässt
sich der Wagen nicht starten und muss in die Werkstatt geschleppt
werden. Dort wird z. B. festgestellt, dass der Anlasser komplett
durchgeschmort ist. Laut Auskunft des Mechanikers hat er „so etwas noch
nie gesehen“. Bei den betroffenen Autos handelte es sich durchweg um
neuere Modelle der oberen Mittelklasse, die in einem technisch
einwandfreien Zustand waren.
Auf
der Magdeburger Konferenz kamen auch weitere brisante Themen zur
Sprache, über die in der Öffentlichkeit kaum berichtet wird, so z. B.
die automatische Erkennung und Identifizierung von Zielobjekten. Das können ebenfalls Autos sein, aber auch Personen, die sich sogar in geschlossenen Räumen aufhalten können.
Im „Versandhauskatalog“ von Diehl und Rheinmetall wird z. B. ein zu
diesem Zweck entwickeltes Spezialradar angeboten, mit dessen Hilfe
Personen innerhalb eines Hauses lokalisiert und identifiziert werden
können. Solche Radare sind für Betroffene kaum nachweisbar,
weil sie mit ständig wechselnden Frequenzen arbeiten (sog. „frequency
hopping“). Das
immer wieder geäußerte Argument – wer nichts verbrochen hat, hat auch
nichts zu befürchten – zieht hier überhaupt nicht. Jeder Mensch verfügt
über persönliche Daten und Informationen, die schutzwürdig sind, z. B.
über seinen Gesundheitszustand. Auch nach diesen Daten streckt „Big
Brother“ längst seine Hand aus. Diagnose à la Microsoft. Eine
Kopplung von Mensch und Maschine – das ist seit langem eine Vision von
Zukunftsforschern und Science-Fiction-Autoren. Der große Erfolg von
Action-Filmen wie dem „Terminator“ oder „Robocop“ kommt nicht
von ungefähr. Seit
dem 22. Juni 2004 ist der erste Schritt in diese Zukunft getan. Der
amerikanische Software-Gigant Microsoft erhielt an diesem Tage ein
Patent für „eine Methode und einen Apparat, um Energie und Daten mit
Hilfe des menschlichen Körpers zu übertragen“.Erfinder
dieser „Apparatur“, deren Hauptbestandteil immerhin keine menschliche
Erfindung, sondern der menschliche Körper ist, sind Lyndsay Williams
aus Cambridge (England) sowie William Vablais und Stephen N. Bathiche,
beide aus dem US-Bundesstaat Washington, wo ja auch Microsoft seinen
Hauptsitz hat. Die
patentierte Technologie nutzt die Leitfähigkeit des menschlichen
Körpers, die zwar nicht sehr stark ist, aber vollkommen ausreicht, um
auf diese Weise auch elektromagnetische Wellen und damit auch
Informationen übertragen zu können. So dürfte folgendes Szenario schon
eines nicht mehr fernen Tages Realität werden: Sie gehen zum Arzt und
betreten das Sprechzimmer. Der Arzt geht auf Sie zu und gibt Ihnen die
Hand. Ein Begrüßungsritual, so alltäglich für uns alle, dass wir kaum
davon Notiz nehmen. In diesem Moment wird aber bei diesem Handschlag
eine komplette Datei von Ihnen zum Arzt übertragen, die alle wichtigen
Daten Ihrer Person enthält – Vorerkrankungen, Risikofaktoren,
genetische Vorbelastungen, Medikamentenallergien us Klingt
gut? Vielleicht, aber würden Sie sich in einer solchen Welt noch
trauen, auch Ihrem Chef die Hand zu geben? Wäre dies der erste
entscheidende Schritt zum gläsernen Menschen? Wie
funktioniert das überhaupt? Die US-Patentschrift Nr. 6,754,472
beschreibt es in allen Einzelheiten: Der „Apparat“, also die Erfindung,
ist im wesentlichen ein Netzwerk, bestehend aus:
- Einem Gerät, das in der Lage ist, ein elektromagnetisches Signal zu senden
- Einem Gerät, das in der Lage ist, ein elektromagnetisches Signal zu empfangene
- Dem Körper eines Lebewesens, der eine leitende Verbindung zwischen dem
ersten und dem zweiten Gerät herstellt sowie die Kommunikation zwischen
beiden ermöglicht.
Das Beispiel mit dem
Händeschütteln ist also gar nicht so weit hergeholt, denn in der
Informatik bezeichnet man Verfahren zur Steuerung der Kommunikation
zwischen unterschiedlichen Komponenten eines Netzwerks schon seit
langem als „Handshake“. In der Praxis sieht das
so aus: Der Patient trägt einen kleinen Chip bei sich - nicht
notwendigerweise als „Implantat“, sondern ganz einfach in der
Jackentasche. Hauptsache, es besteht eine leitende Verbindung zu seiner
Haut. Der Arzt hat in seiner Tasche einen kleinen
Rechner, etwa einen Organizer, Palmtop oder etwas ähnliches. Durch den
Handschlag wird der Stromkreis zwischen dem Rechner des Arztes und dem
Chip des Patienten geschlossen, die Daten werden übertragen und können
vom Arzt dann auf dem Rechner komplett eingesehen werden. Auf
den ersten Blick könnte man sagen, das Verfahren unterscheidet sich
nicht wesentlich von den Möglichkeiten, die auch die heutigen
Chipkarten der Krankenkassen in sich bergen. Das ist schon richtig. Der
Unterschied ist eher qualitativer Natur: Bei diesem neuen Verfahren
kann man nie sicher sein, wer einem wann die persönlichen Daten
abzapft, sofern man seinen Chip bei sich trägt. Die Entscheidung, ob
man das muss, wird sicher nicht der Bürger zu treffen haben!
Das
Microsoft-Verfahren ist sehr universell angelegt. Es ermöglicht auch
die Übertragung akustischer Wellen, also hörbarer Informationen (z. B.
Alarmtöne) sowie elektromagnetischer Wellen, sowohl mit analoger als
auch mit digitaler Datenkodierung. Von analoger Kodierung spricht man,
wenn „eine elektromagnetische Welle erzeugt (wird), die genau so
aussieht wie die Schallwelle... Die elektromagnetische Welle ist
also der erzeugenden Schallwelle analog... Bei der digitalen
Datenübertragung entfällt ... die Notwendigkeit, ein natürliches Signal
nachzubilden. Es werden einfach die Daten, so wie sie sind, als „Bits
und Bytes“ weitergeleitet.“ (zitiert aus Fosar/Bludorf: Im Netz der
Frequenzen). Nach Auskunft des Microsoft-Konzerns
wollte man sich dort lediglich die Lizenzrechte an einer
zukunftsträchtigen Methode sichern, hat jedoch angeblich weder einen
funktionsfähigen Prototypen vorzuliegen noch irgendwelche Pläne, einen
solchen zu entwickeln. Aus wirtschaftlichen Gründen kann das sogar
glaubhaft sein, aber anderenorts hat ein „David“ aus Bayern längst den
Wettstreit mit dem „Goliath“ aus Seattle aufgenommen.Der
„David“ ist die Firma Ident Technology aus Wessling in Bayern, ein
Kleinunternehmen mit sechs Mitarbeitern (Microsoft beschäftigt 56,000
Leute und hat einen Forschungsetat von rund fünf Milliarden Dollar).
Angesichts der Bekanntgabe der Patenterteilung an Microsoft durch die
Medien trat nun auch Ident-Technology-Chef Peter Rosenbeck an die
Öffentlichkeit. Er behauptet nicht nur, dass
seine Firma längst über eine serienreife Version dieser Technologie
verfügt, er kann sie sogar in der Praxis jedem vorführen. Das
Microsoft-Patent lässt der selbstbewusste Kleinunternehmer inzwischen
durch seine Anwälte überprüfen. Rosenbeck macht
auch klar, dass es noch einige technische Schwierigkeiten gibt. So sind
derzeit die Datenübertragungsraten noch sehr gering und liegen bei etwa
10,000 Bit pro Sekunde (das entspricht etwas mehr als einem Kilobyte).
Damit kann man zwar noch nicht vernünftig im Internet surfen, aber
jeder Mensch, der schon einmal am PC mit einem
Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word gearbeitet hat, weiß, dass
man in einem Kilobyte allerhand Daten abspeichern kann - eben rund
tausend Zeichen. Die Datenübertragung von Krankheitsrisiken an den Arzt
(oder den Personalchef!) sind also durchaus schon möglich. Übertragungsraten
von bis zu einigen hundert Kilobit pro Sekunde über die menschliche
Haut gelten als technisch realisierbar. Das ist immerhin schon die
Hälfte der Leistung eines derzeitigen DSL-Internet-Anschlusses! Dabei
ist es nicht einmal notwendig, den Sendechip auf der bloßen Haut oder
im Körper als Implantat zu tragen, so der Vater der bayerischen
Variante dieser Technologie, Professor Peter Faßhauer von der
Universität München. Die Daten könnten auch noch aus einigen
Zentimetern Abstand zur Haut gut übertragen werden. So weit reiche
nämlich die elektrische Aura des Menschen, so Professor Faßhauer weiter. Erstaunlich,
womit sich klassische, etablierte Wissenschaftler heutzutage schon so
beschäftigen, nicht wahr? Noch vor wenigen Jahren wären solche Begriffe
als „esoterisch“ abgetan worden. Heute bilden sie die Grundlage der
„schönen neuen Elektronik-Welt“. Spricht man
übrigens Peter Rosenbeck darauf an, daß diese Erfindung auch ganz
schön bedrohlich klingt, erhält man prompt die „beruhigende“ Auskunft,
die bei der Datenübertragung fließenden Ströme seien zu schwach, um
Schaden im Körper anzurichten - geringer als bei einer Quarzuhr. Darauf kann man dreierlei antworten:
- Wer sagt eigentlich, dass eine Quarzuhr für die Gesundheit unschädlich ist?
- Sobald jemand betont, dass irgendeine Technologie „bestehende Grenzwerte einhält“, sollte man ohnehin hellhörig werden (zur Unsinnigkeit von Grenzwerten siehe oben).
- Das eigentlich Bedrohliche an dieser Technologie, nämlich die
Möglichkeit, einen gläsernen Menschen zu schaffen, der unkontrolliert
und unbemerkt jederzeit ausgeforscht werden kann, hat Herr Rosenbeck
vorsichtshalber gleich verdrängt.
Das Microsoft-Patent verdeutlicht schematisch, wie nach Ansicht der Erfinder in der Zukunft der „optimal verkabelte Mensch“ – also der „Homo electronicus“ aussehen wird. Zunächst einmal trägt der Mensch einen tragbaren Computer und einen Pager bei sich. Die Energieversorgung befindet sich im Schuh. Alle Geräte sind natürlich über den menschlichen Körper als Datenleitung miteinander vernetzt, ohne daß hierfür zusätzliche Kabel erforderlich wären. Der Computer kann einerseits natürlich als Datenspeicher verwendet werden, andererseits auch als Download-Speichermedium, etwa für Musikstücke nach dem MP3-Standard, die sich der Mensch dann mit Hilfe eines Audio Playback Systems im Ohr anhören kann. Am linken Arm ist ein Keyboard (Computertastatur) zur Steuerung des Computers so montiert , dass sie für die rechte Hand leicht erreichbar ist. Direkt oberhalb davon, am Handgelenk, befindet sich das Display (also sozusagen der Bildschirm des Computers. Es wird ähnlich wie eine Armbanduhr getragen. Am rechten Handgelenk befindet sich das Audio Input Device (28), das Eingabegerät zur Sprachsteuerung, im Prinzip also nichts anderes als ein Mikrofon. Es kann ebenfalls an einem Armband getragen werden.
Um die ganzen Auswirkungen solcher Technologien einschätzen zu können, muss man sie untereinander in Beziehung setzen. Der menschliche Körper ist hier nicht nur Datenspeicher und –sender, mit Hilfe eines – heutigen oder zukünftigen – Handys kann man ihm schon bald auch aus der Entfernung seine persönlichen Daten abzapfen. Das Handy erweist sich nämlich im Grunde als die Schlüsseltechnologie zur flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung.
Vom Handy gejagt
England und die USA sind in diesem Bereich führend, aber auch Deutschland wird schon bald an der Reihe sein. Im September 2003 wurde die EU-Direktive E112 erlassen, die Mobilfunknetzbetreiber dazu zwingt, die Position eines Handy-Benutzers, der gerade ein Gespräch führt, an andere Institutionen weiterzuleiten. Das kann die Polizei sein, aber auch Notfallrettungsdienste wie die Feuerwehr. Es ist eine technische Notwendigkeit, dass der Mobilfunkbetreiber einen Handy-Benutzer möglichst genau anpeilt. Nur so kann ja die drahtlose Kommunikation zustande kommen. Da ist es kein Wunder, dass eines Tages jemand auf die Idee kam, diese wunderbaren, quasi gratis gelieferten Daten auch für andere Zwecke zu nutzen.
Im Notfall kann dies sogar lebensrettend sein, wie die Befürworter der neuen Regelung betonen. Oft schon kam der Rettungswagen zu spät oder gar nicht, da der Anrufer nicht mehr in der Lage war zu sagen, von wo aus er anrief.
Bizarrer Extra-Service
Doch was einer kann, das können auch andere. Und damit kommen wir zur anderen Seite der Medaille, dass sich nämlich der Mensch mit dem Handy der flächendeckenden Überwachung fast hilflos ausgeliefert hat.
Nachdem vor allem in England die großen Mobilfunknetzbetreiber bereits im Jahre 2003 die EU-Richtlinien erfüllten, überlegten sie, ob die neuen Möglichkeiten nicht auch noch anders gewinnbringend genutzt werden könnten, indem man die Positionsdaten des Handy-Benutzers auch an private Serviceunternehmen weitergibt. Zum Beispiel kann ein Tourist, der durch London spaziert, mit seinem Handy eine Servicenummer wählen. Das Serviceunternehmen stellt fest, wo er ist, und kann ihm dann unterschiedliche nützliche Informationen zurückliefern: Wo befindet sich das nächste Kino, das nächste China-Restaurant oder der nächste Taxistand?
Wem das noch nicht genügt, der kann sich auch bei einem Dating-Service registrieren lassen. Ist man dann in der Stadt auf der Pirsch, genügt es, das Serviceunternehmen anzurufen. Aufgrund der ermittelten eigenen Position erfährt man, wo sich der nächste ebenfalls registrierte Teilnehmer befindet. Ein automatisiertes Date – für Boys und Girls. Man greift also auf Ideen aus den Bereichen gesellschaftlicher Spiele zurück, um den Menschen die neuen Dienstleistungen schmackhaft zu machen.
Wer noch mehr Action braucht – oder ohnehin schon durchgedated ist –, der kann sogar an einer Handy-gestützten Verfolgungsjagd teilnehmen. Die Stockholmer Firma „It’s Alive“ bietet solche modernen Detektivspiele schon an. Auf diese Weise können sich die Mitspieler gegenseitig kreuz und quer durch die Stadt verfolgen, indem sie ganz einfach ihre Handys benutzen. Ein Spaß nicht nur für Jugendliche, sondern auch für manche Erwachsenen.
Und wo bleibt die Privatsphäre? Die Anbieter der neuen Handy-Dienstleistungen beteuern, nur mit den geographischen Positionen der Teilnehmer zu arbeiten, so dass die ganze Sache vollkommen anonym sei.
Da andererseits die Mobilfunknetzbetreiber gesetzlich verpflichtet sind, die Daten ihrer Vertragskunden zu speichern, ist man bei derlei Aussagen auf Treu und Glauben angewiesen. Es sei denn, man schaltet sein Handy unterwegs kurzerhand aus, oder man kauft sich ein Handy mit Prepaid-Karte. In diesem Fall ist man zwar auch anpeilbar, kann aber auf jeden Fall anonym bleiben, wie das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in einem Musterprozess feststellte (Az: BVerwG 6 C 23.02). Etwa 50% aller Handy-Nutzer in Deutschland nutzen übrigens schon solche Prepaid-Karten.
Wie glaubwürdig sind denn die Beteuerungen privater Netzanbieter, sie würden ihre Kunden „vollkommen anonym“ anpeilen? Hierzu muss man nur die Dienste genauer hinterfragen, die sie so anbieten und die auf den ersten Blick oft auch recht lukrativ aussehen.
So gibt es zum Beispiel Netzwerkbetreiber, die ihren Vertragskunden sogenannte Homezones anbieten. Was bedeutet das? Der Kunde spezifiziert bei Vertragsabschluss eine Adresse als „Homezone“ (in der Regel seine Privatanschrift). Wann immer er innerhalb eines Radius von 500 Metern um diese Adresse mit seinem Handy telefoniert, zahlt er nicht die teuren Mobilfunkgebühren, sondern den günstigen Festnetztarif. Dabei ist man sogar sehr großzügig, denn in der Praxis erstreckt sich die Homezone meist sogar viel weiter als die garantierten 500 Meter.
Ich weiß, wo du bist
Das klingt doch alles sehr günstig, oder? (wenn man einmal davon absieht, dass man zu Hause eigentlich lieber das gesündere Festnetztelefon benutzen sollte) Doch im Grunde bedeutet es, dass bei jedem Handy-Gespräch, das man führt, der Provider feststellt, ob man gerade zu Hause ist oder nicht, damit er den gültigen Tarif berechnen kann. Anstatt also nur eine noch weitgehend anonyme Telefonnummer anzupeilen, wird bei dieser Art von Handyverträgen ständig mit schutzwürdigen personenbezogenen Daten jongliert. Kurz gesagt - der Handy-Provider ist über jeden Schritt seiner Kunden informiert. Was für ein Interesse sollte er an solchen Informationen haben? Er vielleicht keines, aber da stehen natürlich andere Institutionen Schlange, die sich nach einer solch preiswerten Möglichkeit flächendeckender Personenüberwachung die Finger lecken dürften! |
In den USA zum Beispiel dürfte eine groß angelegte Datenbankvernetzung zwischen Polizei, Behörden und privater Wirtschaft schon in Kürze zum Alltag gehören. Auslöser war, dass der US-Senat im Juli 2003 das Projekt „Total Information Awareness“ der Pentagon-Forschungsbehörde DARPA gekippt hatte. In unserem Buch „Fehler in der Matrix“ schreiben wir dazu: „Der Name („Totale Informationswahrnehmung“) spricht im Grunde für sich. Dieses Projekt befasst sich mit Koordinationsstrategien und Arbeitsabläufen bei der Beschaffung und Auswertung von Informationen. Es ist sehr lehrreich und empfehlenswert, sich die Reihenfolge des Vorgehens genau einzuprägen...“ Die Pläne der Militärstrategen zur totalen Überwachung der Bevölkerung waren selbst konservativen Senatoren zu weit gegangen – also zauberte man schnell ein etwas kleineres Ersatzprojekt aus dem Hut: Das US-Projekt „MATRIX“.
Ein vollkommen neuartiges Datenbank- und Abfragesystem soll es nunmehr ermöglichen, durch Zusammenschalten herkömmlicher Datenbestände von Polizei, Behörden und privater Wirtschaft das gleiche zu erreichen. Mit „vernetzter Intelligenz“ schafft man eben mehr als mit altmodischen Hierarchien! Der Name des neuen Projekts spricht Bände: „Multistate Anti-Terrorism Information Exchange“, abgekürzt: MATRIX!
In den letzten Monaten hat sich in Berlin folgende seltsame Geschichte zugetragen: Zwei Männer waren mit dem Auto in der Stadt unterwegs. Als sie an einem öffentlichen Parkplatz kurz vor einem Bürogebäude kurz anhielten, stoppte plötzlich hinter ihnen, aus einer anderen Richtung kommend, ein Mercedes, aus dem ein Mann, etwa Mitte vierzig, ausstieg. Er ging zu dem Wagen der beiden und fotografierte sie mehrmals mit einem Fotohandy. Anschließend fing er an, sie zu bedrohen: „Wir werden noch miteinander zu tun haben!“. Dann fuhr er wieder fort.
Die beiden Männer waren nicht zu einer festen Verabredung unterwegs, sondern unternahmen ganz einfach eine Spazierfahrt ohne festes Ziel. Niemand hätte wissen können, wo sie sich zu einer bestimmten Zeit befinden würden.
Fast identische Erlebnisse wurden uns auch von Lesern aus anderen Städten berichtet. Sie haben alle eines gemeinsam: Einen Überraschungseffekt sowie eine Person, die an einem bestimmten Ort die Insassen eines bestimmten Wagens zu erwarten schien. Der „Bedroher“ konnte sich gut ausdrücken, trug Business-Kleidung und fuhr eine markante Automarke.
Die Vorfälle lassen vermuten, dass die Betroffenen mit Hilfe ihrer Handys angepeilt worden waren.
Wir halten es für ausgeschlossen, dass Polizeiangehörige nichts Besseres zu tun hätten als harmlose Bürger zu verfolgen oder (siehe oben) ihre Autos zu stoppen, nur um neue Mikrowellentechnologien auszuprobieren. Geheimdienstmitarbeiter dagegen pflegen erfahrungsgemäß unauffälliger aufzutreten und z. B. unscheinbare Kleinwagen zu fahren. Wer also sollte dann aber noch Zugriff auf die Handydaten der Bürger haben? In Fachkreisen gibt es Informationen, wonach die Rüstungsindustrie für horrende Geldsummen Privatpersonen beauftragt, ihre neuen Technologien im Feldversuch zu testen. An wem diese Tests erfolgen, danach wird meist nicht lange gefragt.
Sollte man also besser sein Handy abschaffen? Nützt absolut nichts!
Celldar – eine ganz neue Technologie
Mit Celldar betreten wir eine neue Dimension Handy-gestützter Überwachungsmethoden. Die Methode ist einfach, billig und dürfte – im Gegensatz zur vielzitierten LKW-Maut – sogar funktionieren. Und was das Wichtigste ist: Man kann damit nicht nur Handy-Besitzer überwachen, sondern jeden anderen Menschen auch, wenn man will, sogar Nachbars Schäferhund oder den Hasen aus dem nächsten Stadtpark.
Wie funktioniert das? Celldar ist ein sogenanntes passives Radar. Es kann sich in bereits existierende Radarübertragungen einklinken, wozu ja auch die Handy-Kommunikation gehört. Egal, ob wir ein Handy besitzen oder nicht, wenn wir uns nur in einer Gegend mit flächendeckender Mobilfunkversorgung befinden, dann sind wir, ob wir wollen oder nicht, im Einflussbereich irgendeines Handy-Masts. Dessen ausgestrahltes Signal wird dann aber von unserem Körper reflektiert oder jedenfalls in irgendeiner Weise gestört.
Celldar analysiert diese Störungen und gleicht sie mit GPS-Daten ab, wodurch eine exakte Positionsbestimmung für das Objekt möglich ist, das den Radarstrahl reflektiert hatte. Da bewegte Objekte den Strahl anders stören als statische, kann Celldar auch zwischen Menschen, Tieren, Fahrzeugen auf der einen Seite und etwa Bäumen oder Gebäuden auf der anderen Seite unterscheiden. Für eine genaue Erkennung oder gar Identifizierung des angepeilten Menschen reicht die Auflösung nach Angaben der an Celldar beteiligten Firmen derzeit noch nicht aus. Autotypen soll man allerdings auch auf dem heutigen Stand der Technik schon auseinanderhalten können.
Zu den Entwicklern dieser Technologie gehören u.a. Roke Manor Research, eine Siemens-Tochter, der britische Luftfahrtkonzern British Airways sowie in Amerika der Rüstungskonzern Lockheed Martin. Schon diese Liste lässt vermuten, dass bei der Technologie auch militärische Interessen im Spiel sind.
Konsequenterweise fand man bis vor kurzem auf der Homepage von Roke Manor auch einen Hinweis, dass „die Technologie dazu geeignet sein werde, Fahrzeuge und Menschen auf für militärische Zwecke nutzbare Entfernung zu orten.“ Inzwischen ist dieser Hinweis schon wieder dezent verschwunden. Stattdessen werden die Vorzüge des Systems gepriesen. Als passives Radar strahlt Celldar keine eigenen Signale aus. Das System hat damit auch kaum Energieverbrauch, es ist billig, da es sich in eine bereits bestehende Infrastruktur (flächendeckende Handymasten) einklinken kann, es ist leicht miniaturisierbar, und – was wohl das Wichtigste ist – es kann selbst nicht geortet werden. Wen immer man mit Celldar überwacht, er hat keine Chance, das festzustellen.
Die Nachfolgekonferenz der Euroem 2004 wird 2006 in Albuquerque, New Mexico, stattfinden, also im Zentrum der amerikanischen Energiewaffenforschung. Dort werden die modernen „Big Brothers“ darüber beraten, wie es ihrer Meinung nach weitergehen soll...
(Dieser Artikel erschien auch in Raum&Zeit, Nr. 132, November/Dezember 2004. Siehe auch www.ehlersverlag.de)
Literatur:
Chamma, W.A., S. S. Gauthier, S. Kashyap : Detection and Classification of Targets Behind Walls. Euroem. Magdeburg 2004.
Farkas, Viktor: Schatten der Macht, Kopp-Verlag 2003.
Fosar, Grazyna und Franz Bludorf: Im Netz der Frequenzen. Elektromagnetische Strahlung, Gesundheit und Umwelt. Was man darüber wissen muss. Michaels-Verlag, Peiting 2004. ISBN 3-89539-237-5.
Fosar, Grazyna und Franz Bludorf: Fehler in der Matrix. Leben Sie nur, oder wissen Sie schon. Michaels-Verlag, Peiting 2003. ISBN 3-89539-236-7 .
Tatoian, J, D. Giri, G. Franceschetti, G. Gibbs: High Power Microwave System for Stopping Vehicles. Euroem. Magdeburg 2004.
Tatoian J., G. Franceschetti, D. Giri, D. Gibbs: Through-the-Wall Imaging using Impulse SAR. Euroem. Magdeburg 2004.
Zwamborn, A. P. M. und E. van Rongen: Effects of GSM and UMTS-like Basestation Fields on Human Cognitive Functions and Experienced Well-being. Euroem. Magdeburg 2000
Quelle: http://www.fosar-bludorf.com/unsichtbare%20waffen/artikel.htm