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NASA: Launchsystem für Nanosatelliten startklar

Archivmeldung vom 17.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kleinstsatelliten-Launcher: hat großes Potenzial. Bild: NASA Ames
Kleinstsatelliten-Launcher: hat großes Potenzial. Bild: NASA Ames

Die NASA hat mit dem "Nano Launch Adapter System" (NLAS) eine Lösung entwickelt, die bis zu 24 Nanosatelliten gleichzeitig fasst und diese somit einfach bei einem Raketenstart in die Erdumlaufbahn bringen kann. Das System, das praktisch als Ballast mit anderen, größeren Nutzlasten abheben könnte, ist der US-Weltraumagentur zufolge startklar und soll noch dieses Jahr unter Beweis stellen, wie gut es für den Start ganzer Schwärme winziger Satelliten in CubeSat-Bauweise geeignet ist.

"Ein Launch-Adapter-System, auf dem mehrere CubeSats Platz finden, hat jedenfalls den Vorteil, dass der Start für einzelne Betreiber billiger werden kann", meint Otto Koudelka, Leiter des Projekts TUGSAT an der TU Graz, im Gespräch mit pressetext. Seiner Ansicht nach hat solch ein System großes Potenzial, da die winzigen Satelliten - eine Einzeleinheit ist nur zehn mal zehn mal zehn Zentimeter groß, doch sind auch Mehrfacheinheiten möglich - für Wissenschaft und technische Forschung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es gibt bereits Projekte, für die eine große Zahl der Nanosatelliten koordiniert gestartet werden muss.

Nützliche Winzlinge

Der Grazer TUGSAT-1 war diesen Februar einer der beiden ersten österreichischen CubeSats, die erfolgreich gestartet sind. Die kompakten Satelliten sind aber längst nicht nur im akademischen Bereich interessant. "Die Weltraumagenturen entdecken diese Technologie für sich, weil sie die Option bieten, neue Technologie relativ schnell und einfach auszuprobieren", erklärt Koudelka. So können beispielsweise neue Sensorsysteme oder Elektronikkomponenten für große Missionen getestet werden. "Das bietet die Möglichkeit der Weltraumqualifikation mit relativ geringer Vorlaufzeit und Kosten", betont der Fachmann.

Allein daraus ergibt sich schon ein Interesse an Lösungen, mit denen einfacher mehr Nanosatelliten gestartet werden können. Hinzu kommen Projekte, die auf große Schwärme und auch größere CubeSat-Systeme setzen. Ein Beispiel dafür ist das EU-Projekt QB50, das 50 Doppel- und Dreifacheinheiten in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen will, um unter anderem die höhere Atmosphäre und den atmosphärischen Wiedereintritt von Raumfahrzeugen zu studieren. Zwar wird hier Koudelka zufolge ein eigenes Launch-System zum Einsatz kommen, doch unterstreicht QB50 deutlich den Bedarf an Lösungen wie NASAs NLAS.

Massenstart in Sicht

Das Launch-System fasst 24 CubeSat-Einheiten, also maximal 24 Satelliten in der kompaktesten Bauweise oder entsprechend weniger Mehrfacheinheiten. NASA-Ingenieure gehen davon aus, dass bei einem Raketenstart mehrere NLAS-Einheiten gestapelt und somit potenziell Dutzende Satelliten gleichzeitig in die Erdumlaufbahn befördert werden könnten. Die Lösung ist auch darauf ausgelegt, mehrere Satelliten nacheinander in gewünschten Konfigurationen auszusetzen.

"Wir erwarten, dass dies die Möglichkeiten der NASA verbessern wird, Kleinstsatelliten-Missionen als Sekundär-Payload zu starten", betont David Korsmeyer, Leiter Technik am NASA Ames Research Center. Denn jeder Raketenstart erfordert ein genaues Austarieren mittels Ballast. Statt wirklich nutzloser Last könnten dafür aber auch Nanosatelliten und auch ein passendes Launch-System wie eben NLAS herhalten. Umso mehr der winzigen Satelliten so praktisch als Extra-Nutzlast mitfliegen können, desto billiger wird so letztlich der Start für jede einzelne Mission.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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