Migranten: Der Intelligenzquotient der Türken
Archivmeldung vom 17.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIn Migrantenmilieus sind die Durchschnitts-IQ niedriger als bei den Deutschen - Nachlese zur "Dumm-Debatte"
Eine Debatte, die beendet war, bevor sie richtig beginnen konnte - das Tabu
bleibt bestehen. Gegenwind bekam Anfang der Woche der Präsident der Freien
Universität Berlin, Dieter Lenzen, nach seiner Interview-Äußerung, der
Intelligenzquotient türkischer Migranten sei geringer als der der deutschen
Bevölkerung. Lenzen führte dies als Ursache für das mäßige Abschneiden der
Berliner Schüler beim neuen Pisa-Test an und berief sich dabei auf eine
Studie der Universität Hannover.
"Dumm-Debatte" titelte die "Bild"-Zeitung, schrieb, es
sei "die wohl dümmste Debatte des Jahres, die Intellektuelle zur Zeit
in der Stadt führen", und zitierte türkische Schülerinnen und
Verbandsvertreter, die sich scharf gegen Lenzens These verwahrten. Ende der
Diskussion. Lenzen, selbst Erziehungswissenschaftler, konnte in einer
anderen Zeitung der Stadt noch äußern, er habe nie behauptet, "Türken
würden doof geboren. Das ist dummes Zeug." Aber das war es dann
auch.
Dabei bliebe einiges mehr dazu zu bemerken. Zunächst einmal, daß in der
Studie, auf die sich der FU-Präsident beruft, nirgendwo der Begriff "Intelligenzquotient"
(IQ) auftaucht. Lediglich mangelnde "kognitive Fähigkeiten"
bei Kindern mit Migrationshintergrund werden dort genannt, und es wird auch
festgestellt, daß "in Familien ohne Migrationsgeschichte die
jeweils höchsten Leistungen erzielt werden" im Leseverständnis, in
der Mathematik und in den Naturwissenschaften. Elfriede Billmann-Mahecha,
eine der Autorinnen, will dies, wie sie auf Nachfrage erklärt, keineswegs
mit einem IQ gleichgestellt wissen, der Begriff ist ihr in dem Zusammenhang
sichtlich zu sensibel. So sensibel ist er wohl auch, daß er bei Pisa mit
keinem Wort erwähnt wird - für einen Vergleich von Ländern und deren
Bevölkerung tabu.
Doch Lenzen hätte sich bei seiner umstrittenen Äußerung durchaus auf andere
Studien berufen können, aus der angelsächsischen Wissenschaft wie auch aus
der deutschen. Volkmar Weiss ist hierzulande der Wissenschaftler, der sich
in dieser Frage wohl am weitesten hervorwagt. Der Intelligenzforscher und
Leiter der - dem sächsischen Staat unterstellten - Deutschen Zentralstelle
für Genealogie in Leipzig weist seit der ersten Pisa-Studie darauf hin, daß
der IQ von Zuwanderern aus der Türkei und der ehemaligen Sowjetunion
zwischen zehn und 15 Prozent niedriger liege.
Das Thema wird in der Forschung als heikel angesehen, deshalb wollen sich
Universitätsprofessoren - wie etwa die Autoren der Hannoveraner Studie - zu
Weiss' Arbeit weder positiv noch negativ äußern. Heikel auch deshalb, weil
es mittlerweile unstrittig ist, daß Intelligenz sehr stark auch von
Erbanlagen bestimmt wird - und deshalb einschlägige Aussagen über ethnische
Gruppen allzuschnell mit dem Vorwurf des Rassismus beantwortet werden. Dabei
gilt Weiss als seriös, wird gern zitiert von der Presse bis hin zur "Taz".
Mit Vorhaltungen mußte sich Weiss in dieser Frage Zeit seines Forscherlebens
auseinandersetzen, das er jahrzehntelang in der DDR betrieb - ein Staat, in
dessen Ideologie Erbanlagen gar nichts und Umwelteinflüsse alles galten;
dessen Praxis seit den siebziger Jahren darauf freilich keine Rücksicht
nahm: Zunächst im sportlichen Bereich die körperlichen, später dann - dank
der genealogischen Forschungen von Weiss - auch die geistigen Fähigkeiten
wurden sehr wohl als vererbbar erkannt. Man förderte Sportlerehen und seit
den siebziger Jahren verstärkt auch Studentenehen, die die geistige Elite
des Landes hervorbringen sollten. Eine Bevölkerungspolitik im Dienste der
Intelligenz.
Probleme bekam Weiss bei seiner Arbeit im SED-Staat pikanterweise, als nach
68 westdeutsche Professoren und ihre studentischen Helfer mit wachsendem
Druck die Ost-Kollegen und die SED darauf aufmerksam machten, daß da ein
DDR-Forscher quasi den Rahmen des sozialistischen Menschenbildes zersäge und
ihre Glaubwürdigkeit gefährde. Ab Anfang der achtziger Jahre wurde Weiss
zurückgepfiffen. Heute kann er wieder forschen, doch seine Arbeit wird in
Kollegenkreisen scheu gemieden.
Jene Bevölkerungspolitik im Dienste der Intelligenz vermißt Weiss denn auch
heute. Die Entwicklung verläuft in die Gegenrichtung: Die mit Abstand
höchsten Kinderzahlen verzeichnen Familien mit Migrationshintergrund,
während die Intelligenz ohne diesen Hintergrund im Gebärstreik verharrt: "Eine
derartige Entwicklung ergibt für die Erhaltung des sozialen Friedens eine
schlechte Prognose, wenn diese neue Unterklasse durch doppelt so hohe
Kinderzahlen wie die deutsche Bevölkerung und weitere Zuwanderung immer
weiter wächst und schon innerhalb der nächsten zehn Jahre die Mehrheit der
aktiven Bevölkerung, ganz sicher aber unter den Kindern und Jugendlichen in
zahlreichen Großstädten der alten Bundesländer stellen wird",
sagt Weiß. Durch die Pisa-Ergebnisse sieht er sich bestätigt, für ihn fast
deckungsgleich mit den IQ-Erkenntnissen.
Daß diese eben keinen rassistischen Beigeschmack haben, sollte spätestens
klar sein, seit auch Familienministerin Renate Schmidt die Zukunft der
Intelligenz in Gefahr sieht, es für dramatisch hält, daß die Akademiker
immer weniger Kinder bekommen und nun mit dem - positiv -
einkommensabhängigen Familiengeld anfangen will, zu retten, was noch zu
retten ist. Förderung von Intelligenzgeburten, 30 Jahre nach dem Osten jetzt
auch im Westen angekommen - immerhin schon mal als Idee.
Weiss sieht die dramatische Entwicklung in der Einwanderung und Demographie,
sieht die unterschiedlichen IQ zwischen Einheimischen und Migranten in ganz
Mitteleuropa, Großbritannien und die Schweiz eingeschlossen. In den
Einwanderungsländern Nordamerikas und Australiens dagegen nicht. Dort sind
die entsprechenden Unterschiede eher vernachlässigbar, "weil diese
Länder seit Jahrzehnten eine konsequente Einwanderungspolitik betreiben. Ins
Land gelassen werden nur Personen, deren Qualifikation dort gebraucht wird,
alle anderen versucht man mit aller Kraft fernzuhalten." Die
eingewanderte Intelligenz hat sich offenbar fortgepflanzt.
Auf internationaler Ebene sind die Vorbehalte gegen einen
zwischenstaatlichen oder auch zwischenethnischen Intelligenzvergleich eher
geringer. Richard Lynn, Psychologieprofessor aus Nordirland, und Tatu
Vanhanen, Politologieprofessor aus dem finnischen Tampere, stellten den
Vergleich in ihrem Buch "IQ and the Wealth of Nations" (IQ und der
Wohlstand der Nationen) vor. Sie konstatieren darin eine erstaunliche
Parallelität zwischen den unterschiedlichen Intelligenzquotienten der Länder
auf dem Globus und ihrem Bruttosozialprodukt. Beide Größen überschneiden
sich dabei zu drei Vierteln; der abweichende Rest läßt sich nach Ansicht der
Autoren leicht erklären: Hier hebt übergroßer Ölreichtum das Sozialprodukt
über die IQ-Kurve, da drückt die sozialistische Mangelwirtschaft das
Volkseinkommen unter den anzunehmenden Wert. Bei IQ-Untersuchungen wird zwar
in der Regel für jedes Land ein Durchschnitt von 100 festgelegt, lediglich
interne Abweichungen nach oben oder unten sind das Ergebnis, doch Lynn und
Vanhane haben in einem aufwendigen Verfahren alle Länder-Untersuchungen auf
einen Nenner gebracht. Sieger im IQ-Vergleich sind die ostasiatischen
Länder, die Verlierer sitzen in Afrika. Europa liegt im Mittelfeld -
einschließlich der Herkunftsländer der zwei Autoren.
An ihrer hohen Intelligenz brauchen sie dennoch nicht zu zweifeln, über
diejenige einzelner Staatsangehöriger sagt der Durchschnitts-IQ sowieso
nichts aus: "Türken sind nicht dümmer als Deutsche oder Briten",
sagt auch Weiss über die Eingewanderten in beiden Ländern, "ein
niedrigerer IQ bedeutet lediglich, daß bei den Zugewanderten der Anteil
Hochbegabter geringer ist."
Und sollte ihn jemand wegen seiner Arbeit in die Nähe der Nazi-Ideologie
rücken, so läßt ihn dies eher kalt: "Hitler war gegen
Intelligenztests, die er nur als "jüdische Tests"
bezeichnete, weil die Juden dabei stets so gut abschnitten."