Lasergeführtes MSG-Schweißen
Archivmeldung vom 30.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer gegenwärtige Trend - vor allem in der Automobilindustrie - zur Fertigung in Leichtbauweise mit neuen Materialien verlangt nach angepassten und optimierten Fügeverfahren. Das Fügen von höher- und hochfesten Stählen und Magnesium ist sehr viel versprechend jedoch zur Zeit nur mittels Laserstrahlschweißen technisch sinnvoll.
Traditionelle Fügeverfahren zerstören oft die gewünschten Materialeigenschaften
oder erreichen nicht die erforderlichen Verbindungssteifigkeiten. Wegen hoher
Investitionskosten für die Laserquelle und Anforderungen an die Spanntechnik ist
das automatisierte Laserstrahlschweißen jedoch häufig zu teuer. Besonders für
die Reparatur und Instandhaltung langlebiger Produkte müssen alternative
Konzepte entwickelt werden.
Daher entwickelt das Laser Zentrum Hannover e.V.
(LZH) mit Industriepartnern eine KMU-gerechte Fügetechnologie für höher- und
hochfesten Stählen. Ein neues Fügeverfahren wird benutzt, das auf einem MSG
Schweißprozess basiert. Dabei wird ein Laserstrahl benutzt, um den Arbeitspunkt
des Lichtbogens zu steuern. Das so genannte "lasergeführte und stabilisierte
MSG-Schweißen" (LGS-MSG Schweißen) ermöglicht nicht nur bei hohen
Schweißgeschwindigkeiten einen stabilen und hochwertigen Fügeprozess sondern
auch eine präzise und flexibel örtliche Führung. Auch Pendel- oder
Figurenschweißen und das Schweißen von für ungeführte Lichtbögen ungünstigen
Fügegeometrien sind möglich.
Im Rahmen dieses Projekts "FÜLAS" soll die neue
LGS-MSG Schweißtechnologie entwickelt werden. Ziel ist es, die Führung des
Lichtbogens mit einer kostengünstigen Laserquelle zu koppeln. Dies ist im
Produktlebenszyklus von besondere Bedeutung für KMU, da sie in der Regel
Reparaturaufgaben übernehmen. Die Verarbeitung von konventionellen Stählen und
Aluminiumwerkstoffen sowie eine breite industrielle Anwendung von hochfesten und
höherfesten Stählen ist geplant.
Das "Fülas-Projekt" wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Projektträger
Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA) unterstützt. Für mehr Information siehe:
www.fuelas.lzh.de
Mehr Information zum System ist auch auf der Messe
EuroBlech in Hannover (24.-28.10.06) auf Stand C 21 in Halle 12 erhältlich.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.