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Sonnenbaden macht Männer scharf

Archivmeldung vom 11.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vitamin-D aus der Sonne stärkt die Liebeskraft- Bild: pixelio.de/Walker
Vitamin-D aus der Sonne stärkt die Liebeskraft- Bild: pixelio.de/Walker

Ein Sonnenbad hat für Männer eine erregende Wirkung. Einer neuen Studie zufolge wird der Testosteronspiegel durch Vitamin-D deutlich angehoben. Der Großteil des Vitamins wird unter Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut gebildet, ein geringerer Teil stammt aus der Nahrung. Studienleiter Winfried März vom Synlab Medizinischen Versorgungszentrum Heidelberg hat für seine Publikation im Fachmagazin Clinical Endocrinology rund 2.300 Männer untersucht.

"Jene Männer, die genug Vitamin-D im Blut hatten, zeigten auch höhere Testosteron-Werte als jene mit geringeren Vitamin-D-Werten", so März im pressetext-Interview. Niedrige Testosteron-Werte sorgen für verminderte Libido und deutlich weniger Energie. Das Geschlechtshormon spielt bei beiden Geschlechtern eine wichtige Rolle für die Muskelkraft und Knochendichte.

Vitamin-D als Energielieferant

"Unsere Forschungsgruppe hat sich seit einigen Jahren mit dem Vitamin-D und seinen verschiedenen klinischen Wirkungen auf Stoffwechsel und Gefäße beschäftigt", so März. "Es war sehr interessant festzustellen, dass Männer in Mitteleuropa im jahreszeitlichen Verlauf verschieden hohe Vitamin-D-Werte aufwiesen."

Die höchsten Werte konnten die Forscher im August messen. In den Wintermonaten sank der Wert und erreichte im März seinen Tiefpunkt. Männer mit mindestens 30 Nanogramm Vitamin-D pro Milliliter Blut hatten höhere Testosteron-Werte als jene, die geringere Vitamin-D-Werte aufwiesen. "Das könnte erklären, warum die Hormone im Frühling verrückt spielen", so März.

Sonnenlicht als Vitamin-Lieferant

Achtzig Prozent des Vitamin-D wird in der Haut gebildet, rund 20 Prozent können über die Nahrung aufgenommen werden. "Besonders fetter Fisch ist ein guter Vitamin-D-Lieferant", erklärt der Forscher. Dennoch könne die Nahrung alleine nicht genügend Vitamin D liefern und durch Ernährungsumstellung sei ein Vitamin-D-Mangel nicht auszugleichen. "Das UVB-Licht ist und bleibt der wichtigste Lieferant, wer zu wenig in der Sonne ist, muss Vitamin D zusätzlich einnehmen", so März.

Nun wollen die Forscher untersuchen, ob Vitamin-D-Präparate den gleichen Effekt auf den Testosteronspiegel haben wie echtes Sonnenlicht. "Dieses Humanexperiment steht noch aus", erklärt März. Künstliches Sonnenlicht in Solarien kann das fehlende Sonnenlicht im Winter jedenfalls ersetzen. "Die nötige Menge ist nicht einmal besonders hoch. Eine Exposition von 15 bis 20 Minuten reicht dafür aus", so der Mediziner abschließend.

Quelle: pressetext.deutschland (Wolfgang Weitlaner)

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