Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Wissenschaft Forschungsprojekt mit Vattenfall erfolgreich abgeschlossen

Forschungsprojekt mit Vattenfall erfolgreich abgeschlossen

Archivmeldung vom 21.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die weltweit erste magnetgelagerte Pumpe hat ihren Dauereinsatz im Kraftwerk Boxberg erfolgreich bestanden. Zu diesem Ergebnis kamen gestern Vertreter von Vattenfall Europe Mining & Generation und die Bearbeiter des Forschungsprojektes der Hochschule Zittau/Görlitz im Beisein von Vorstandssprecher Reinhardt Hassa und des Rektors der Hochschule Professor Rainer Hampel.

Vor genau zwei Jahren wurde die weltweit erste magnetgelagerte Pumpe in der Anlage eines 500-MW-Kraftwerkblockes im Kraftwerk Boxberg in Betrieb genommen und somit das auf der Grundlage der Kooperationsvereinbarung mit Vattenfall realisierte Forschungsprojekt in die Praxis überführt. Die an der Hochschule Zittau/Görlitz in einem Verbundprojekt gemeinsam mit Vattenfall Europe Mining & Generation, EAAT GmbH Chemnitz und REMB GmbH Berßel entwickelte magnetgelagerte Kreiselpumpe nahm damals im Kraftwerk Boxberg einschließlich der erforderlichen peripheren Anlagen zur Messwerterfassung und -auswertung sowie zur Diagnose als Demonstrationsanlage ihren Betrieb auf. Am 1. November 2005 wurde die magnetgelagerte Kühlwasserpumpe schließlich in den Dauerbetrieb überführt und unter allen im Kraftwerk auftretenden Betriebsbedingungen getestet. Die erreichten Ergebnisse und gewonnenen Erfahrungen aus den Untersuchungen dienen als Grundlage zur künftigen Umrüstung weiterer rotierender Maschinen in Kraftwerken auf aktive Magnetlagerung unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Aspekte.

Durchweg positive Ergebnisse können verzeichnet werden. Die magnetgelagerte Kühlwasserpumpe hat sich im Dauerbetrieb bewährt. Die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule war Voraussetzung und Garant für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes im Kraftwerk. Ein nicht alltäglicher Vorgang, der nur mit hervorragender Zusammenarbeit von Vattenfall-Projektleiter Norbert Jentsch und Professor Frank Worlitz von der Hochschule Zittau/Görlitz, den Kollegen im Kraftwerk Boxberg und den Forschungsmitarbeitern der Hochschule sowie der Unterstützung durch den Vorstand von Vattenfall Europe Mining & Generation möglich wurde.

"Als Ingenieur und Kraftwerksvorstand des Unternehmens liegt mir die Zusammenarbeit mit Hochschulen besonders am Herzen. Einerseits ermöglichen wir den Fachhochschulen und Universitäten so die unmittelbare Erprobung ihrer Entwicklungen in der Praxis, andererseits profitieren wir von den Erkenntnissen der anwendungsorientierten Forschung für künftige Kraftwerkskonzepte. Darüber hinaus können wir durch die Kooperation hoch qualifizierten Nachwuchs für eine Arbeit bei Vattenfall begeistern", begründete der Vorstandssprecher von Vattenfall Europe Mining & Generation, Reinhardt Hassa, das Engagement.

"Dieses Forschungsprojekt ist beispielgebend", so der Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, Professor Rainer Hampel, "wie die Forschungszusammenarbeit zwischen einem Industrieunternehmen und einer Hochschule laufen kann." Er dankte allen, die engagiert die Realisierung dieses Projektes unterstützt haben. Zudem machte der Rektor auch deutlich, dass durch Einbindung von Studierenden in Forschungsvorhaben deren berufliche Zukunft auf festen Füßen steht.

Die wichtigsten Vorteile aktiv magnetgelagerter rotierender Maschinen wird kurz zusammenfassend beschrieben:

Lagerschäden an konventionell gelagerten Pumpen sind neben Dichtungsschäden die häufigste Ausfallursache und führen fast immer zum Gesamtausfall der Maschine. Derartige Ausfälle im Kraftwerksbetrieb gefährden die Versorgungssicherheit. Durch den Einsatz von aktiven Magnetlagern an Aggregaten in Kraftwerken ist es möglich, die Ausfallursache Lagerschaden weitgehend zu eliminieren. Die Vorteile der magnetischen Lagerung gegenüber konventionellen Lagerungen mit Wälz- oder Gleitlagern sind:

* Die berührungsfreie Lagerung verursacht keine Reibung und keinen Verschleiß. Damit ist eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer der Lagerung und somit eine hohe Verfügbarkeit erreichbar.
* Der Wegfall von Schmiermitteln führt neben ökologischen Vorteilen zur Erhö-hung der Anlagensicherheit durch Wegfall entflammbarer Materialien.
* Die Nutzung der inhärenten Signale Wellenlagen und Lagerströme der Magnetlagerung gestattet eine ständige Überwachung des Aggregates in der Anlage ohne zusätzliche Messtechnik. Damit ist eine Online-Diagnose zur Fehlerfrüherkennung und zur Verhinderung von Schadenseskalationen realisierbar. Gleichzeitig sind Aussagen über den Belastungszustand bzw. Arbeitspunkt der Maschine möglich.
* Über die regelbare Lagerkraft sind eine Verbesserung der Laufeigenschaften der Maschine und eine automatische Unwuchtkompensation möglich.

Die während des Betriebs der magnetgelagerten Pumpe im Kraftwerk Boxberg gemachten Erfahrungen sind viel versprechend. Vor einer Serienreife dieser Technik sind jedoch weitere Erkenntnisse aus der Forschung notwendig.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte putzt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige