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Nicht identifizierte Flugobjekte: „Ufo-Rate liegt bei fünf Prozent“

Archivmeldung vom 05.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
UFO umkreist US-Aufklärungsjet über Mittelmeer
UFO umkreist US-Aufklärungsjet über Mittelmeer

Bild: CC BY-SA 2.0 / exoimperator / ufo

Unidentifizierte fliegende Objekte. Was steckt dahinter? Geheime Militär-Projekte? Außerirdische? Zeitreisende? Oder andere mysteriöse Gestalten? „Leuchtende Dinge am Himmel haben Menschen zu allen Zeiten gesehen“, sagt Tarek Al-Ubaidi aus Graz. In seiner Radio-Sendung „CROPfm“ sprach er schon mit vielen Ufo-Experten. Sputnik lud ihn zum Interview.

Weiter heißt es im Beitrag auf der deutschen Seite: "Der Österreicher, der eigentlich nur Tarek genannt werden möchte, habe schon in seiner Jugend ein starkes Interesse für Ufos (Unidentifizierte fliegende Objekte) und Kornkreise (englisch: crop circles) entwickelt. Seit dem Jahr 2000 produziert er in Eigenregie seine eigene Radio-Sendung „CROPfm“. Diese kann im Grazer Raum, in der Steiermark bei diversen Radio-Stationen und als Online-Stream gehört werden.

„Das Ufo-Phänomen komplett zu dementieren, ist sinnlos“, so Tarek gegenüber Sputnik. Im Rahmen seiner Sendung hatte er schon sehr viele Kontakte und Gespräche mit Ufo-Experten, die sich — teils auch sehr wissenschaftlich — mit dem Ufo-Phänomen befassen. Daher kann der Grazer Radio-Moderator eine Menge interessanter Anekdoten erzählen.

„Bei vielen Ufo-Fällen, wie etwa bei der sogenannten Belgischen Ufo-Welle von 1989 bis 1992, liegen Tausende von gut dokumentierten Augenzeugenberichten vor“, stellte  er fest. „Darunter auch Militärangehörige und Polizisten, oder auch zivile und militärische Flugpiloten. Also glaubwürdige Zeugen.“

Die belgische Luftwaffe bemerkte im März 1990 auf den Radarschirmen der Nato Luftüberwachungsstation in Glons „fremde Objekte“, die in den hoheitlichen Luftraum Belgiens eindrangen. Es starteten daraufhin F-16 Kampfjets von der nahegelegenen Militärbasis Beauvechain, um die Objekte zu jagen. Der Einsatz misslang jedoch, die Ufos beschleunigten und verschwanden plötzlich. Dementsprechend waren sie laut Angaben der Militärpiloten „deutlich schneller“ als die Nato-Kampfflugzeuge. „Zu dem Fall gibt es sogar eine offizielle Aussage vom belgischen General Wilfried de Brouwer“, so Tarek. Laut Militärangaben beschleunigte eines der gejagten Ufos innerhalb von zwei Sekunden von 240 Stundenkilometern auf 1.770 km/h.

„Natürlich gibt es Objekte im Luftraum, die wir, zumindest eine Zeit lang, nicht identifizieren können“, erklärte er weiter im Interview. „Ein Beispiel: Vor ein paar Wochen gab es in Graz ein paar Segelflieger, die mit Fackeln durch die Gegend flogen. Jemand filmte das, die Videos davon gingen viral durchs Netz. Ich hakte nach und fand heraus, dass ein großer österreichischer Brause-Hersteller die ganze Aktion gesponsert hatte.“ Das sei eine Ufo-Sichtung gewesen, die zunächst als „unidentifiziert“ galt und dann aufgeklärt werden konnte. Ein typisches Beispiel für einen Ufo-Fehlalarm.

„Nur etwa fünf Prozent aller Sichtungen, die weltweit jährlich gemeldet werden, können überhaupt als Ufos bezeichnet werden“, erklärte er weiter. „Weil diese Flug-Objekte unidentifiziert bleiben, trotz vorliegender Informationen und Daten wie Abschätzung der Flughöhe, Lichtspiegelungen und so weiter. Die restlichen 95 Prozent lassen sich aufklären anhand von ausreichend vorliegender Information.“

Später würden sich dann die vermeintlichen Ufos als Flugzeuge, Satelliten, Meteoriten oder Weltraumschrott herausstellen. „Doch der übrig bleibende, relativ kleine Anteil von fünf Prozent, den gibt es. Der ist spannend. Da brauchen wir nicht mehr viel zu beweisen, da gibt es inzwischen selbst Veröffentlichungen von Staaten wie Großbritannien oder Frankreich, die gut dokumentierte Ufo-Beobachtungen vorweisen können, die aber nach wie vor ungeklärt sind.“

Manche von Tareks Studio-Gästen argumentieren mit Radarsichtungen, mit militärischen Aufnahmen und Dokumenten, teilweise mit staatlichen Geheim-Dokumenten. „Mir macht es Spaß, Leute zu interviewen, die selbst Beobachtungen hatten oder dazu forschen.“ Der Radio-Macher verfüge als Diplom-Ingenieur, Telematiker und Softwareentwickler über ein sehr gutes technisches Verständnis. Er verweist auf eine Problemlage bei militärischen Radar-Aufnahmen.

Seit den 50er Jahren gebe es die Möglichkeit des sogenannten Radar Spoofing . „Radar funktioniert über ausgesandte elektro-magnetische Wellen, die dann von Gegenständen reflektiert werden“, machte der Ingenieur deutlich. „Beim Radar Spoofing kann ich aber vermeintliche Reflektionen simulieren und zurückschicken, obwohl dort gar kein physisches Objekt ist. Ich kann somit ein Objekt vortäuschen.“ Daher gelte: „Erst wenn ich ein Ufo optisch sehe, also als Augenzeuge, und dazu noch eine Radaraufnahme habe, erst dann kann ich zumindest davon sprechen, dass das Objekt tatsächlich da war.“

Tarek denke „nicht mehr zwingend“, dass die Ufos außerirdischer (extra-terrestrischer) Herkunft sind. „Eine Ufo-Beobachtung beweist noch lange nicht irgendeine Annahme über Ursprung des Phänomens“, erklärte er. „So nach dem Motto: ‚Das müssen jetzt Außerirdische sein. Oder Zeitreisende. Oder Ultra-Irdische.‘ So etwas beweist eine Sichtung natürlich erst mal nicht. Diese Dinge werden immer miteinander vermischt, und das ist ein zusätzliches Problem bei dem Thema.“ Ufo-Forscher müssten das stark trennen. „Einerseits haben wir die Sichtungen, andererseits gibt es vermutlich hunderttausende Theorien über diese. Doch keine davon konnte bisher bewiesen werden.“

Der Grazer sagte: „Für mich ist das nach jahrelanger Recherche völlig offen. Ich weiß bis heute nicht, was genau hinter den Ufos steckt und möchte das wissenschaftlich-objektiv untersuchen.“ Für ihn gibt es eine „multidimensionale Wirklichkeit beim Ufo-Phänomen“. Mehrere Dinge greifen laut ihm ineinander. Es gebe geheime Militär-Technologien, die im Himmel getestet werden. „Dann gibt es wieder Sichtungen, die in diese Erklärung gar nicht hineinpassen.“ Manche Ufo-Forscher bringen Sichtungen mit paranormalen Effekten in Verbindung. Das Phänomen könne eventuell gar als ein reines „Bewusstseins-Phänomen“ verstanden werden. Zumindest sei es sehr alt. „Das sind Erlebnisse, die Menschen schon seit Jahrtausenden haben. Nicht erst seit dem ominösen Roswell-Zwischenfall 1947  in der Wüste Neu-Mexikos, bei dem wir bis heute nicht wissen, was da abgestürzt ist.“

Der Ingenieur erwartet nicht, dass er noch zu seinen Lebzeiten irgendeine endgültige Antwort erhalten wird, was Ufos nun wirklich sind. Doch dem Thema gehe er weiter nach. Weitere interessante Sendungen in seiner Radio-Show seien bereits in Planung.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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