Klimavision: Deutschland im Jahr 2049
Archivmeldung vom 25.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND befasst sich in einer Sonderbeilage der September-Ausgabe mit den Auswirkungen des Klimawandels und versucht eine Vorschau auf ein mögliches Szenario in Deutschland im Jahr 2049.
Autos, die schneller als 120 km/h fahren,
sind dann längst verboten; stattdessen sind sparsame Elektroflitzer
auf den Autobahnen unterwegs. Lastwagen dürfen hier schon lange keine
Güter mehr transportieren - alle Waren gelangen über die Trassen der
Magnetschwebebahnen an ihren Bestimmungsort.
Sachsen und Sachsen-Anhalt sind in 40 Jahren Zentren der
Umwelttechnologie. In der attraktivsten Wirtschaftsregion
Deutschlands sitzen die größten Firmen Europas für die Produktion und
den Betrieb von Solarzellen, Fotovoltaik und Windenergie. Tiefer im
Osten haben Waldbrände dem Kiefernforst stark zugesetzt, die Steppe
breitet sich jedes Jahr weiter aus, und in Brandenburg haben sich
sogar eiszeitliche Wanderdünen wieder in Bewegung gesetzt.
Die Ostsee ist inzwischen ein attraktiver Urlaubsort für Griechen,
Spanier und Italiener geworden. Zwischen Gibraltar und Antalya macht
niemand mehr Badeurlaub, es ist zu heiß.
Der Temperaturanstieg in Europa bedeutete auch das Aus für den
Biolandbau. Durch das wärmere und trockenere Klima konnten sich
gefräßige Insekten und schädliche Pilze ungehemmt ausbreiten, ohne
chemischen Pflanzenschutz ist kein Landbau mehr möglich.
Wer im Jahr 2049 noch Klimasünden begeht, muss dafür tief in die Tasche greifen: Tempoüberschreitungen werden satellitenüberwacht sofort geahndet, vernachlässigte Haus-Isolierungen oder veraltete Geräte mit Stand-by-Schaltungen ziehen hohe Bußgelder nach sich. Jeder Bürger hat ein so genanntes Kohlenstoffbudget, das auf einem individuellen Chip gespeichert ist. Für alles, was man kauft, wird nicht nur Geld abgebucht, sondern auch der Gegenwert in Kohlenstoffpunkten. Wer zu viel CO2 verbraucht, muss zusätzliche Kohlenstoffpunkte erwerben. Dieses Geld wandert dann direkt in Klimaschutzprojekte.
Quelle: Pressemitteilung NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND