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Industrieroboter "Baxter" kann Patienten pflegen

Archivmeldung vom 25.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Baxter: mehr als nur ein Industrieroboter. Bild: rethinkrobotics.com
Baxter: mehr als nur ein Industrieroboter. Bild: rethinkrobotics.com

Der 2012 von Rethink Robotics für die Arbeit in Fabriken entwickelte Roboter "Baxter" könnte auch zur Behandlung von Patienten oder in der Landwirtschaft beziehungsweise sogar im Weltraum eingesetzt werden. Zwei Roboterarme und ein Computerhirn bringen einen motorisierten Rollstuhl zu einem Glas mit Erdnussbutter. Der rote Arm wird ausgestreckt und greift zu dem Glas. Der rechte Arm hält das Glas, während der linke den Deckel abschraubt.

Der querschnittsgelähmte David Whalen arbeitet mit John Wen vom Rensselaer Polytechnic Institute zusammen. Die beiden wollen Baxter zu einem mobilen Assistenzroboter weiterentwickeln. Dazu wurde der Roboter mit den Schaltungen eines elektrischen Rollstuhls verbunden. Whalen kann alles mit Hilfe einer sogenannten "Jamboxx" steuern.

Dabei handelt es sich um ein Gerät, das Whalen ursprünglich entwickelt hat, um ohne seine Arme Musik zu machen. "Stellen Sie sich vor, Sie sind in ihrem Haus acht Stunden lang alleine und können sich nichts zu trinken holen und auch nichts vom Boden aufheben", sagt Whalen. Das Projekt wird im August auf der Conference on Automation Science and Engineering in Taipeh vorgestellt.

Diagnose-Tool für Ärzte

Wens Labor besitzt drei Baxter. Er arbeitet auch mit David Hornick vom Albany Memorial Hospital zusammen. Der Roboter soll in Zukunft auch durch einen Arzt ferngesteuert in der Lage sein, medizinische Untersuchungen durchzuführen. Baxter ist darauf ausgerichtet, dass er im Umgang mit Menschen sicher ist. Laut Wen und Hornick könnte die Maschine auch in der Medizin eingesetzt werden.

Am Anfang wird dem Roboter beigebracht, wie er ein elektronisches Stethoskop einsetzen kann, das ferngesteuert wird. Baxter-Roboter können neue Bewegungen ganz einfach dadurch beigebracht werden, dass seine Arme ergriffen und in die gewünschte Position gebracht werden. Die Einsatzgebiete fernab der produzierenden Industrie und der Medizin erstrecken sich unter anderem auch auf die Landwirtschaft.

Künftiger Weltraumtourist

Nikolaus Correll von der University of Colorado (UCB) http://colorado.edu will Baxter für die Landwirtschaft und im Weltraum einsetzen. Er erforscht derzeit, wie Roboter für die Versorgung von Pflanzen im Weltraum nutzbar sind. Sein Projekt wird von der NASA finanziert und soll helfen herauszufinden, wie sich Astronauten im Weltall selbst mit Nahrung versorgen und so länger von der Erde unabhängig sein können.

Roboter sind normalerweise nicht für den Umgang mit Pflanzen geeignet, da sie über keinen Tastsinn verfügen und die Beweglichkeit der Pflanzen ihre Handhabung weiter erschwert. Baxter verfügt jedoch über die Fähigkeiten für diese Art von Arbeit. Die konkrete Umsetzung wird derzeit im Zusammenhang mit der ISS erforscht.

Corell arbeitet aber auch mit Rob Knight von der UCB zusammen. Baxter soll in diesem Projekt lernen, Stuhlproben für die Forschung vorzubereiten. Der Experte sieht in dem 25.000 Dollar teuren Roboter ein großes Potenzial. Durch Kritik lässt er sich nicht entmutigen. "Als ich zur NASA gegangen bin und sie schlecht über Baxter redeten, habe ich nur gesagt: Wisst Ihr was? Eure Roboter kosten Millionen."

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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