Erdwärme und Solarenergie: Gut kombiniert
Archivmeldung vom 16.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Oberflächennahe Geothermie wird auch 2006 wieder einen neuen Rekord aufstellen. Die Branche rechnet wieder mit einem Wachstum von rund 35% bei den installierten Anlagen. Erdwärmesysteme sind komfortabel, preiswert und wartungsarm. Sie versorgen ein Gebäude zuverlässig mit Heizenergie und warmem Wasser.
Das am häufigsten eingesetzte Verfahren sind die Erdwärmesonden, also Bohrungen
mit bis zu etwa 150 Metern Tiefe. Eine andere Möglichkeit sind z. B.
Erdwärmekollektoren, die unterhalb der Frostgrenze, in etwa 150 cm Tiefe im
Boden verlegt werden. Die Temperaturen nahe an der Oberfläche reichen allein
nicht aus, das Haus zu beheizen. Den Rest erledigen dann Wärmepumpen. Bei
effizient auslegten Anlagen stammen ca. 75% der Energie aus der Erde und etwa
25% aus dem Antrieb der Wärmepumpe.
Auch mit Solarkollektoren kann tagsüber
Energie zum Aufbereiten von Warmwasser und zum Heizen eingesammelt werden. Für
die Warmwassererzeugung in Ein- und Mehrfamilienhäusern wird dieses Prinzip
millionenfach angewandt. Leider steht die Sonne nicht immer in ausreichendem
Maße zur Verfügung. Das macht es aufwendig, Gebäude ausschließlich mit
Solarenergie zu heizen: Tage mit geringer Sonneneinstrahlung müssen mit
entsprechend großen Speichersystemen überbrückt werden. Im Winter reicht die
Sonnenenergie nicht aus, im Sommer steht dagegen ein enormer Überschuss an
Solarwärme zur Verfügung, der nicht genutzt werden kann. Daher werden
Solarheizsysteme üblicherweise mit einem zweiten Heizsystem, in der Regel mit Öl
oder Gas, kombiniert.
Ein ideales Zusammenspiel auf der Basis Erneuerbarer
Energieträger entsteht, wenn man Erdwärme mit Solarkollektoren kombiniert. Bei
einem solchen "geo-solarthermischen" System wird die Solaranlage in den
Erdwärmekreis eingebunden. Im Winter entzieht die Wärmepumpe dem Untergrund über
die Erdwärmesonden Energie zum Heizen des Gebäudes. Im Sommer erhält er
Untergrund überschüssige Energie aus der Solaranlage. Dadurch steht im Winter im
Boden mehr Energie zur Verfügung und der Anteil, den die Wärmepumpe leisten
muss, sinkt. Sie braucht also weniger Strom für ihren Antrieb.
In Limburg an
der Lahn wird im Rahmen eines Forschungsprojekts des DBU (Deutsche
Bundesstiftung Umwelt) das effiziente Zusammenspiel beider Energieträger
untersucht und optimiert. Dabei kommen auf der "Sonnenseite" anstelle von
Kollektoren preiswerte Solarabsorber zum Einsatz. An dem Vorhaben beteiligt sind
der Limburger Erdwärmespezialist GEFGA mbH sowie mit der Rheinzink ein Produzent
von Zinkdach- und Solarabsorbersytemen (QUICK STEPP). Eingebaut ist das System
in ein "normales" Wohngebäude. Das Institut für Solarenergieforschung GmbH in
Hameln wird die Anlage über zwei Jahre messtechnisch erfassen und auswerten.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.