Es geht in die Tiefe: Stromproduktion unter Wasser
Archivmeldung vom 26.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Wetter ist schlecht vorhersagbar, zu viele Einflüsse sind im Spiel. Bei der Produktion von Solar- und Windenergie ist daher auch kaum zu planen, wie viel Strom produziert werden wird. Doch es gibt eine Lösung: Wasserbewegungen gehören zu den am besten erforschten Strömungen – und jetzt sind Firmen dabei, diese für die Stromproduktion zu nutzen.
Die unstete Stromproduktion aus Solarenergie und Windkraft ist ein Problem der erneuerbaren Energien. Daher müssen die Energiekonzerne in den sauren Apfel beißen und konventionelle Kraftwerkskapazitäten vorhalten, die natürlich jeder Stromverbraucher mit bezahlt. Auch, wenn der Wind wie erwartet weht und Windräder Energie produzieren.
Ein Weg aus diesem Dilemma könnte darin bestehen, die Windräder einfach zu versenken. Natürlich nicht 1:1, aber Unterwasserströmungen haben gegenüber Luftbewegungen zwei große Vorteile: Sie sind wegen der höheren Dichte des Mediums Wasser kräftiger und außerdem beständiger. Da liegt die Überlegung nahe, nicht nur Offshore-Windparks zu bauen, sondern auch die Kraft des Wassers darunter zu nutzen.
Das Thema ist dabei nicht neu. Die Wasserkraft nutzten Menschen schon in der Antike, beispielsweise für Mühlen. Warum investieren die Konzerne also gerade jetzt in diese Technik? Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle: Herkömmliche Wasserkraftwerke sind in Europa zwar etabliert, aber die guten Standorte fast alle vergeben. Das Potential ist ausgeschöpft. Zweitens ist das Thema der erneuerbaren Energien noch nicht allzu lange in den Köpfen der traditionellen Kraftwerksbesitzer angekommen. Die Probleme der erneuerbaren Energien, wie die unstete Stromproduktion, bereiten ihnen jedoch zunehmend Kopfzerbrechen.
Und Energiekonzerne braucht es zu diesen Vorhaben, denn so einfach die Idee klingt, so teuer ist die tatsächliche Umsetzung der Unterwasser-Kraftwerke. Kraftwerksbetreiber RWE will zusammen mit seinem Parter Voith Hydro allein in der Meeres-strömungstechnik bis zur Serienreife mehr als 30 Millionen Euro investieren.
Der zweite Grund: Eines der Probleme der Windenergie in Deutschland ist die Tatsache, dass der Strom in Norddeutschland produziert, aber im stärker industrialisierten Süden verbraucht wird. Die Energiekonzerne haben das Know How, um den produzierten Strom dahin zu bringen, wo er gebraucht wird (siehe Foto eines Offshore-Umspannwerkes). Bei der Nutzung von Anlagen unter dem Meeressspiegel wird dieses Wissen noch wichtiger.
Quelle: PortalHaus Internetnetservices GmbH