Pheromone – Ein Duft, der unwiderstehlich macht?
Archivmeldung vom 18.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMenschen und viele andere Tierarten haben einen Geruchssinn, welcher genutzt wird um tausende verschiedene chemische Komponenten zu unterscheiden. Obwohl wir uns dessen nicht immer bewusst sind; Gerüche umgeben uns rund um die Uhr.
Wissenschaftler beschäftigen sich seit mehr als 50 Jahren mit Pheromonen bei Insekten, sowie Säugetieren und deren Reaktionen auf gewisse Duftstoffe, um sich diese unter Umständen selbst zu Nutze zu machen. Konkret versteht man unter Pheromonen Lock- oder Duftstoffe, welche von einem Individuum ausgesendet werden und bei einem anderen Individuum, normalerweise bei derselben Spezies, eine Reaktion auslösen. Dabei kann es sich um Botenstoffe für das Anzeigen von Paarungsbereitschaft, Rivalität, Revierabgrenzung, Angst, Wohlgefallen oder andere Verhaltensmuster handeln. Allerdings haben diese Pheromone oder Botenstoffe nicht nur im Tierreich eine Wirkung, sondern werden genauso von Pflanzen eingesetzt. Hierbei handelt es sich meistens um Lockstoffe für Insekten. Gewisse Pflanzenblüten sondern ein Pheromon oder Pheromon-artige Stoffe ab um Insekten wie, oder Vögel, wie z.B. Kolibris, anzulocken, damit diese den pflanzlichen Blütenstaub verbreiten und somit die Fortpflanzung zwischen Pflanzen ermöglichen. Dadurch werden Pheromone als stille, rein chemische Form der Kommunikation angesehen.
Die Wirkung von Pheromonen beim Menschen
Beim Menschen lassen sich Studien zur Folge verschiedene Verhaltensmuster auf Pheromone zurückführen. Seit den Siebzigern wurden diverse Experimente durchgeführt, die auf unterschiedliche Pheromone beim Menschen schließen lassen. Deren Wirkung manifestiert sich häufig in Veränderungen im Hormonsystem. Ein Beispiel dafür ist die Veränderung des Menstruationszyklus bei der Frau unter dem Einfluss des Geruchs bzw. der Pheromone, die andere Frauen absondern. So kommt es beispielsweise bei besten Freundinnen oder Homosexuellen Frauen zu einer Gleichschaltung der Zyklen.
Besonders interessant ist der Schweiß von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Beispielsweise wurde eine Probe des Angstschweißes von angehenden Fallschirmspringern untersucht, die kurz vorm aller ersten Sprung standen. Dabei wurde festgestellt, dass Testpersonen beim Geruchstest diesen Schweiß als unangenehm, im Vergleich zum Schweiß von routinierten Fallschirmspringern empfanden. Das könnte ein primitiver Schutzmechanismus sein, der Artgenossen von der Angst bzw. von der drohenden Gefahr über die chemische Kommunikation in Kenntnis setzt. 2011 haben Wissenschaftler der Florida State University demonstriert, dass der Geruch einer Frau, die sich gerade in der Phase des Eisprungs befindet bei Männern das Testosteronlevel steigen lässt und diese somit attraktiver wirkt. Genauso gibt es verschiedene Botenstoffe bzw. Pheromone die einen Mann in den Augen einer Frau attraktiver erscheinen lässt. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die häufig im Schweiß des Mannes vorhanden sind, jedoch nicht bei jedem Individuum gleich stark und sich auch nicht in gleicher Weise äußern. Die Wirkung ist zwar nicht so, wie man häufig in AXE Werbungen oder ähnlichem sieht, nämlich dass sich Frauen Männern um den Hals werfen und nicht mehr von diesen lassen können, sondern sehr viel subtiler. Allerdings reicht diese subtile Wirkung häufig, um in der großen und aufdringlichen Auswahl der Männer einzelne Kandidaten herausstechen zu lassen. Dadurch wird vielen Frauen die Auswahl des Partners erleichtert.
Pheromon Parfums
Im Internet findet man eine Vielzahl von Parfums, die eine besondere Wirkung auslösen sollen. Aber halten diese auch was sie versprechen? Eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich nicht. Allerdings kann man statistisch und unter Laborbedingungen eine Erhöhung der Chancen von Männern bei Frauen und umgekehrt feststellen, die man nur auf gewisse Pheromone zurückführen kann. Eine Garantie gibt es deshalb nicht, da sexuell erregende Lockstoffe bzw. Pheromone immer davon abhängen, wie sehr sich der eigene Duft von dem des anderen Geschlechts unterscheidet. Deshalb wird eine exotischere Duftnote häufig als attraktiver wahrgenommen, als die eines sehr ähnlichem Individuums mit ähnlicher Duftnote. Das ist auch der Grund dafür, warum es keine eindeutige Garantie für ein Präparat mit gewissem Pheromon-Anteil gibt. Es kommt immer darauf an, wie weit sich die eigene Duftnote des Empfängers von der ausgesendeten unterscheidet. Soweit zumindest die Theorie!