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Temperatur-Prognosen und die Realität 1997 - 2007

Archivmeldung vom 05.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Temperaturanomalien und Trendkurven, globale Werte 1997 bis 2007 ,Quelle Hadley Center UK
Temperaturanomalien und Trendkurven, globale Werte 1997 bis 2007 ,Quelle Hadley Center UK

Der nachstehende Text soll als Denkanstoss oder Aufklärung verstanden werden, um bei Veröffentlichungen über das Thema Klimawandel ein gewisses Augenmaß zu behalten oder wieder herzustellen. Überschriften wie „Hilfe, die Erde schmilzt“ oder „nur 13 Jahre bis zur Entschärfung der Klimabombe“ sind unseriös und erzeugen Ängste und Panik unter der Bevölkerung.

Der Autor ist Physiker und befasst sich seit über 15 Jahren intensiv mit dem Thema.

Das Hadley Center ist Großbritanniens offizielle Forschungseinrichtung für den Klimawandel beim staatlichen britischen Wetterdienst Met Office. Dr. Jochen Luhmann vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie schätzt diese Institution als absolut zuverlässig ein. Werte und Datensysteme dieser weltweit anerkannten Einrichtung werden nachstehend angegeben. Die Daten wurden jetzt ( 25.Jan. 2008 ) für das Jahr 2007 im Internet veröffentlicht.

Unter www.cru.uea.ac.uk/cru/data/temperature/ sind Klimadaten und Zeitreihen abrufbar. Die Zeitreihen für Temperaturanomalien des Hadley Center reichen bis zum Jahr 1850 zurück. Allerdings sind die Daten umso weniger zuverlässig, je weiter sie zeitlich zurückliegen, da die anfänglich einbezogenen Gebiete der Erde teilweise nur im einstelligen Prozentbereich liegen.

Aus den veröffentlichen Zeitreihen für globale Meerestemperaturen SST und globalen Gesamttemperaturen, die aus Land- und Seetemperaturen berechnet wurden, ergibt sich die folgende Situation:

( LAT = Land Air Temperatur, SST = Sea Surface Temperatur, Quelle Hadley Center,UK )

                      Anomalien LAT         Anomalien    LAT+SST          Anomalien SST

Jahr                 CRUTEM3                  HadCRUT3                            HadSST2

1997                 0,462                           0,351                                       0,303

1998                 0,817                           0,546                                       0,451

1999                 0,487                           0,296                                       0,209

___________________________________________________________________________________

2000                 0,361                           0,270                                       0,219

2001                 0,553                           0,409                                       0,335

2002                 0,661                           0,464                                       0,376

2003                 0,641                           0,473                                       0,406

2004                 0,612                           0,447                                       0,383

2005                 0,745                           0,482                                       0,383

2006                 0,654                           0,422                                       0,340

2007                 0,676                           0,403                                       0,278

 

Es ergibt sich in den letzten 5 Jahren ein Trend zu niedrigeren Werten. Dies ist besonders bei den Werten der Meerestemperatur erkennbar. Wer diesen Trend nicht erkennen will, sieht zumindest seit 5 Jahren keine weitere Steigerung der globalen Temperaturen.

Temperaturanomalien 1997 -2007

Trend über 150 Jahre in Grad/anno

global Land+See

0,0053

Trend der letzten 5 Jahre in Grad /anno

global Land +See

-0,014

global See

-0,026

Erläuterungen
Der Begriff Anomalie wird dann verwendet, wenn Klimadaten nicht mit absoluten Werten sondern in Form ihrer Abweichung von einem definierten Mittelwert dargestellt werden. Ein bestimmter Zeitraum wird zur „Normalperiode“ erklärt und die Anomaliewerte sind dann die positiven oder negativen Abweichungen von diesem Mittelwert. Als Normalperiode sind bei den hier angegebenen Anomalien die Mittelwerte aus der Zeitreihe von 1961 bis 1990 benutzt worden. Die angegeben Werte sind also Differenzwerte ohne physikalischen Wert, lassen aber durchaus Trends erkennen.

Einige Informationen über die Gewinnung der Temperaturdaten

Auf Landflächen werden zur Zeit ( 2007 ) die Werte von über 3000 Messstationen benutzt. Die Verteilung der Stationen ist enger in dicht besiedelten Gebieten  der Welt, besonders in den USA, südliches Kanada. Europa und Japan. Wesentlich dünner wird es in Afrika, Südamerika und der Antarktis. Etwa ab 1800 wurden an wenigen Stationen regelmäßig Messungen durchgeführt und Zeitreihen erstellt. Besonders in den letzten 100 Jahren verdichtete sich das Netz der verfügbaren zuverlässigen Stationen auf über 3000.

Über Seegebieten wurden bis zum Einsatz von Satelliten nur wenige Werte gemessen. Die meistens Werte wurden an Bord von Handelschiffen und Kriegsschiffen mit Schöpfeimern  ermittelt. Da die Mehrheit der Werte auf freiwilliger Basis von der Handelsschifffahrt kam, war die räumliche Verteilung der Messwerte auf die üblichen Handelsrouten der Schiffe begrenzt. Besonders die südlichen Meere waren wenig befahren und weisen nur spärliche Messreihen auf.

Oft werden nicht die Temperaturen des Oberflächenwassers gemessen, sondern die Lufttemperaturen über dem Wasser. Um die Werte mit Landtemperaturen gemeinsam zu verarbeiten, werden in der Regel nur die nächtlichen Messwerte benutzt.

Da die Landstationen in unterschiedlichen Höhen liegen und die verschiedenen Länder zur Erstellung der monatlichen Mittelwerte unterschiedliche Formeln und Methoden benutzen, werden zur Vermeidung dadurch entstehender Beeinflussungen nicht die Absolutwerte der Messungen, sondern die Abweichungen von dem Mittelwert einer als besonders gut gedachten Zeitreihe ( 1961 - 1990 ) benutzt. Da dennoch viele Stationen für diese Periode keine durchgängigen Messwerte vorliegen haben, müssen entweder Werte von benachbarten Stationen oder andere Quellen benutzt werden. Der „Nachbar“ kann unter Umständen 2000 Kilometer entfernt liegen. Bei den Wassertemperaturen, die gewöhnlich von mobilen Stationen gemessen werden, gibt es meistens keine Werte von Fixpunkten.

Trotzdem ist es möglich durch Interpolation entsprechende Werte zu generieren, die mit einem lokalen Wert zu einen gegeben Tag und Ort verglichen werden können. .   

Sowohl die Land- als auch die Seemesswerte werden getrennt in so genannte Grid-Felder von jeweils 5 Grad Länge und Breite eingetragen. Die kombinierten Versionen benutzen die Werte (HadCRUT3 und HadCRUT3v) von jeder Komponente und an Küstenlinien oder bei Inseln werden die Werte zusätzlich korrigiert. Wie man sieht ist dies ein ziemlich komplexes Verfahren mit vielen weiteren Feinheiten.

Für die Zeit nach 1950 glauben die Messwertverarbeiter, dass die Genauigkeit der Werte etwa 0,05 Grad Celsius beträgt. Von manchen Messreihen wird auch eine Genauigkeit von 0,01 Grad C  behauptet.

Die Durchschnittswerte der Temperaturen werden über so genannte Grid-Boxen von  je 5 Grad Breite und 5 Grad Länge mit den entsprechenden Flächen gewichtet. Es gibt also insgesamt 2.592 derartige Temperaturfelder. Gridfelder in denen keine Stationen liegen werden nach statistischen Methoden mit Werten von Nachbarfeldern belegt, wenn ausreichende Zuverlässigkeit gegeben ist.

Quelle: Ernst W. Jünger

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