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Partei der Vernunft und der Finanz-Tsunami im Sommerloch

Archivmeldung vom 02.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 1. Juli 2009 titelte BILD: "Geht unser Geld kaputt?" (1) Anlass ist die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, vor einer Woche den mit 442.240.000.000 Euro größten Kredit aller Zeiten an 1.121 Banken zu vergeben.

Der Zinssatz beträgt 1 Prozent und die Laufzeit 6 Monate. Diese unvorstellbar große Menge Geld ist vergleichbar mit einem Tsunami, der über die Küste eines Meeres hinwegfegt und alles unter sich zerstört.

Pro Einwohner handelt es sich um knapp 900 Euro. In der Europäischen Union leben rund 500 Millionen Einwohner. Viele Menschen wären zahlungsunfähig, müssten sie diesen Betrag von heute auf morgen aufbringen. Für eine Familie mit zwei Kindern sind es 3.600 Euro! Für Millionen Rentner wäre es der finanzielle Schock ihres Lebens!

Die am 30. Mai 2009 gegründete 'Partei der Vernunft' tritt dafür ein, das kleine Einmaleins der Mathematik, der Betriebswirtschaft und der Volkswirtschaft anzuwenden. Schulden haben die gegenwärtige Misere verursacht. Noch mehr Schulden sollen die Talfahrt seit Sommer 2007 bremsen. Das ist mathematisch unmöglich!

Wer kontrolliert die Europäische Zentralbank? Demokratische Institutionen und die Öffentlichkeit kontrollieren die EZB. Die Öffentlichkeit ist jetzt aufgerufen, diesen Wahnsinn zu kritisieren! Roland Tichy (4), Chefredakteur der Wirtschaftswoche, sprach am 6. Juni 2009 auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. (bdvb) über die Ursachen der gegenwärtigen Finanzkrise:

"5. Die Ursachen: Dummheit - Gerne werden als Ursachen mangelhafte Regulierung und Gier genannt. Ich glaube, es ist eher Dummheit. Niemand hat beispielsweise die IKB oder Landesbanken gezwungen, US-Häuslebauer zu finanzieren - ihr Geschäft sollte eigentlich die Finanzierung der mittelständischen Industrie sein. Es ist nirgends vorgesehen, derartig undurchsichtige Geschäfte einzugehen, die Risiken zu bündeln und damit zu maximieren statt zu verteilen und zu minimieren; langfristige Kredite wie die HRE kurzfristig zu finanzieren und das alles außerhalb der Bilanz und/oder in Irland zu verstecken. Hier geht es nicht um finanzwirtschaftliches Zauberwerk, sondern um Grundlagen der Bankwirtschaft. Ich erwarte schon, dass Gerichte hier die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen."

"Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt." ist ein Satz von Bertolt Brecht. Bill Bonner (3) schreibt am 30. Juni 2009: "... anstatt die Unternehmen an einem offenen Markt scheitern zu lassen, werden sie von der Regierung am Leben gehalten. Sie sind zu groß, als dass man sie untergehen lassen könnte", sagen sie. Und anstatt den Menschen zu erlauben, ihr Geld nach eigenem Ermessen auszugeben, leiht die Regierung Milliarden davon - aufgrund der zugrundeliegenden Annahme, dass nur die Staatsanleihen sicher sind - während sie gleichzeitig den Wert des Dollars unterwandert, durch übermäßige Schulden und ein Übermaß an neuer Währung, die in Umlauf gebracht wird.

Diese Illusion ist so groß, dass man sie kaum erkennen kann - dass eine Wirtschaft... selbst eine, an der Milliarden Menschen beteiligt sind, die hunderte unterschiedlicher Sprachen in unterschiedlichen Ländern und 24 verschiedenen Zeitzonen sprechen... erfolgreich von einer Gruppe von Hochstaplern geführt werden kann, denen das größte finanzielle Ereignis in der Geschichte entgangen ist. Es wird lange dauern, ehe diese Illusion zerstört ist. Und es wird eine unterhaltsame Show für uns sein."

Zum Finanzwesen heißt es im Parteiprogramm der 'Partei der Vernunft' klar und deutlich: "Unser Finanzsystem muss grundlegend reformiert werden. Dazu gehört es zunächst, alternative Geldformen zuzulassen, wie es Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek (2) forderte. Letztendlich dürfte das zur Einführung eines Goldstandards führen. Jede ausgegebene Banknote wird dann durch tatsächlich vorhandenes Gold oder einen anderen Sachwert hinterlegt. Die Forderung ist hochaktuell, aber vermutlich erst durchzusetzen, wenn das Papiergeldsystem endgültig zusammengebrochen ist. Aber auch alternative Geldsysteme wie die Regiogelder bekämen dabei ihre Chance, ohne verboten zu werden, wenn sie zu erfolgreich werden.

Solange unser Papiergeldsystem Bestand hat, streben wir die Heranführung an einen Mindestreservesatz von 100 Prozent für Kundeneinlagen an, wie Nobelpreisträger Milton Friedman vorschlug. Dann wären die Sicht- und Sparguthaben bei einer Bankenpleite geschützt, da sie bei der Zentralbank hinterlegt wären. Die Banken müssten dann nicht mit Steuermilliarden gerettet werden. Eine (immer inflationäre) Ausweitung der Geldmenge durch Giralgeldschöpfung ist nicht mehr möglich."

Auch wenn die 'Partei der Vernunft' erst zur Bundestagswahl 2013 antritt, so fühlen sich ihre Mitglieder schon heute aufgerufen, auf gravierende Mißstände in der Bundesrepublik Deutschland und in der Europäischen Union hinzuweisen. Bill Bonner (3) ergänzt am 1. Juli 2009: "Ich weiß aus der Erfahrung des 20. Jahrhunderts, dass Friedrich Hayek (2) Recht gehabt hat. Er nannte es einen 'fatalen Irrglauben', dass die Zentralplaner, die für die Regierung arbeiten, frei von Schuld und Fehl sind. Er schrieb dies Anfang des Jahrhunderts.

Jetzt weiß ich es - Zentralplanung funktioniert nicht. Wo auch immer man es damit probiert hat, führte es zur Katastrophe. Je mehr Bürokraten planten, desto größer war das Chaos. Aber jetzt sollen wir alle glauben, dass die Zentralplanung die Welt von den Fehlern der Blasenära retten wird. Das ist die große Illusion, die darauf wartet, gestürzt zu werden. Was wird das für eine Freude sein, zu sehen, wie sie stürzen."

Politikverdrossenheit, Staatsverdrossenheit und Nichtwähler sind Zeichen der Ohnmacht und Resignation. Doch wer dem Volk Raum für eine Stimme verleiht, erlebt Vergleichbares wie 1989: "Wir sind das Volk!" war mehr als nur ein Slogan. Es war zuerst eine kaum wahrnehmbare Stimme, die schließlich derart unüberhörbar laut anschwoll, daß am Grenzübergang Brandenburger Tor nicht mehr geschossen wurde, sondern aufgeregte Bürger auf die Mauer kletterten, sich wie kleine Kinder freuten und vor Freude weinten.

Es ist mal wieder so weit. Doch dieses Mal ist es nicht die Nikolaikirche in Leipzig, sondern twitter.com für eine Revolution im Netz.

(1) www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/07/01/finanz-tsunami/geht-unser-geld-kaputt.html

(2) www.hayek-stiftung.de/114.html

(3) www.investor-verlag.de/kapitalschutz

(4) www.bdvb.de/de/infocenter/download.html "bdvb-aktuell 105" auf Seite 9

Quelle: Partei der Vernunft

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