Warum Kryptowährungen eigentlich eine gute Idee sind
Archivmeldung vom 27.01.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittGenerell sind Kryptowährungen zwar beliebte Anlageobjekte, ernten in den letzten Jahren aber auch immer mehr Gegenwind. Nicht unberechtigt, wenn man sich die Umweltbilanz von Bitcoin und Co. einmal anschaut. Darüber hinaus schaffen gerade Kryptowährungen an vielen Stellen massive Probleme. Durch ihre Verarbeitung, für die sich vor allem Grafikkarten eignen, die eigentlich in die Hände von Videospielern und Entwicklern gehören würden, schaffen Kryptominer sich immer mehr Feinde und verknappen zusätzlich massiv Rohstoffe. Die steigenden Preise, vor allem im Bereich der Gaming Industrie machen vielen, natürlich vor allem kleinen, Entwicklern Probleme und sorgen bei Endkunden für astronomische Preise.
Als Vergleich kann hier angebracht werden das eine RTS 2060 Grafikkarte vor 2 Jahren zum Weihnachtsgeschäft etwa 260 Euro gekostet hat. Diese Grafikkarte ist für Einsteiger in den Spielemarkt geeignet, unterstützt aktuelle Techniken, bringt aber bei den wenigsten Spielen eine ausreichende Leistung. Diese Grafikkarte wird derzeit gebraucht um etwa 450-600 Euro gehandelt, Neupreise für diese Grafikkarte liegen im Bereich 550€-800€. Hierbei muss man erwähnen das Grafikkarten verschiedener Hersteller immer unterschiedliche Preise haben, weil sie teils starke leistungsunterschiede durch Optimierungen bieten.
In der Zwischenzeit sind neuere Grafikkarten z.B. der RTX 3XXX Serie, selbst im absoluten Einsteigersegment kaum noch unter 700€-1000€, obwohl die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers bei 329€ lag. Ähnlich ergeht es derzeit aber fast allen Branchen die Computerteile einsetzen, die auf Prozessoren und somit Halbleiter angewiesen sind. Hinzu kommt der anhaltende Handelsstreit mit China, welches derzeit die fast komplette Monopolstellung für Magnesium ausnutzt, was vor allem zur Aluminiumproduktion eingesetzt wird. Mittlerweile sind sogar Futtermittelhersteller betroffen, weil die Verpackungen für z.B. Hundefutter und Katzenfutter nicht in ausreichenden Mengen hergestellt werden können. Nach Auskünften aus der Fachabteilung einer großen deutschen Baumarktkette sind die tatsächlichen Lieferungen teilweise um 80% geringer ausgefallen als die getätigten Bestellungen.
Dafür sind zwar nicht die Kryptominer alleine verantwortlich, aber sie befeuern mit ihren Käufen diese Problematik extrem. Dennoch ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit wann sich Kryptowährungen bzw. digitales Geld durchsetzen werden. Das hat mehrere Gründe.
Zum einen sind digitale Zahlungsmittel einfach und schnell. Sie erfordern keinen direkten Kundenkontakt und sind zuverlässiger als Bargeld, schneller, einfacher und man kann sich nicht verzählen oder digitales Geld verlieren. Ebenso bietet die Möglichkeit digitales Geld zu nutzen auch eine Plattform für Behörden, Dinge zu vereinfachen. So könnten z.B. Sozialleistungen einfacher und schneller ausgezahlt werden, Nachweise einfacher erbracht werden aber auch Ermittlungsbehörden hätten es einfacher, natürlich nach Gerichtsbeschluss, den Geldfluss einer Bitcoin Bank nachvollziehen zu können.
Nehmen wir als Vorbild einmal China. Hier haben Bettler auf der Straße einen QR Code dabei mit dem sie Almosen empfangen können, so kann man den Bettler nicht bestehlen und er wird nicht überfallen. Auf Märkten werden digitale Zahlungsmittel eingesetzt um sich vor allem das hantieren mit Kleingeld und das ständige „im Auge behalten“ der Kasse zu sparen. Gerade Markthändler gehen damit sehr positiv um. Aber auch in Ladengeschäften kommt es zu weniger Fehlern, Streit oder gar Diebstählen. Der Überfall auf einen Laden, der sein komplettes Geld digital bereits in der Cloud speichert… nutzlos.
Es gibt viele Dinge, die digitale Zahlungsarten, wie zum Beispiel Bitcoin in El Salvador, ermöglichen würden. Fakt ist aber das sich dafür noch vieles verändern muss bis es soweit kommen kann, denn die chinesische Lösung ist nicht gerade das, was sich ein Europäer unter Datenschutz vorstellen würde. Eigentlich hat die chinesische Lösung rein garnichts mit Datenschutz zu tun. Vielleicht ist das auch einer der Gründe warum die europäische Zentralbank mit dem E-Euro noch lang nicht in die Planungsphase gehen will, sondern derzeit für eine europäische Lösung nur Ideen, Vorschläge und Rahmenbedingungen sammelt. Das Problem ist, das der E-Euro eigentlich ein digitales Bargeld sein soll, sprich anonym wie Bargeld und trotzdem so flexibel wie eine Kryptowährung, nur schneller. Hier muss noch vieles Entwickelt werden.
Aber bis dahin könnten klassische Kryptowährungen, den staatlich digitalen Lösungen den Rang abgelaufen haben, denn aktuell arbeiten die Entwickler von Etherum zum Beispiel an einer Lösung, die unter dem Namen Etherum 2.0 geführt wird. Hierbei soll die komplette Verarbeitungsweise der Währung umgestellt werden. Das neue Etherum soll später über 99% Stromerspraniss bieten, gegenüber dem derzeitigen Stromverbrauch und komplett ohne rechenintensive Grafikkarten, die viel Strom verbrauchen. Das könnte auf Dauer zu einem großen Pluspunkt werden, vor allem wird es den Etherum Kurs in die Höhe treiben, wenn die Kryptowährung, mit dem Zweithöchsten Strombedarf der Welt, plötzlich die effizienteste und stromsparendste Lösung hätte werden können. Doch wie vor kurzem bekannt wurde ist Etherum 2.0 mittlerweile am Ende. Die Entwickler haben die Entwicklung, zumindest in ihrer aktuellen Form, aufgegeben.
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