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Deutsche Bank will Wirecard Konkurrenz machen

Archivmeldung vom 26.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutsche-Bank-Zentrale: 28 Mrd. Euro auf Irrwegen.
Deutsche-Bank-Zentrale: 28 Mrd. Euro auf Irrwegen.

Bild: db.com)

Die Deutsche Bank will ihre Stellung im Zahlungsverkehr ausweiten und dringt damit stärker in das Geschäftsgebiet von Unternehmen wie Wirecard vor.

Gemeinsam mit dem Zahlungsdienstleister First Data will die Bank vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmern wie Kioskbetreibern und Bäckereien Kartenlesegeräte bereitstellen, so dass deren Kunden unkompliziert bargeldlos bezahlen können, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "An der Ladenkasse zahlen die Kunden immer mehr mit Karte statt mit Bargeld. Durch die Coronakrise wird der Wandel nun noch einmal beschleunigt", sagte Patrik Pohl,

Zahlungsverkehrsmanager der Deutschen Bank, der FAZ. Darauf will die Bank nun reagieren, indem sie günstige Kartenlesegeräte bereitstellt, die sich für die Unternehmer auch bei kleinen Zahlungen rentieren. "Wenn zum Beispiel ein Kioskbetreiber merkt, die Kunden wollen jetzt auch ihre Zeitung mit der Karte oder mit Apple Pay bezahlen, kann er uns anrufen und innerhalb von 48 Stunden steht eines unserer Geräte in seinem Kiosk", sagt Pohl. Ihm zufolge ist die Bank dazu schon mit mehreren Tausend Unternehmern im Gespräch. Ziel ist es, im Zahlungsverkehr nicht nur die technische Abwicklung zu machen, sondern auch den Kontakt zu den Endkunden zu halten und die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. "Zahlungen sind heute ein strategisch wichtiges Element in der Kundenverbindung", sagt Pohl. "In der digitalen Welt ist entscheidend, wer die Schnittstelle zum Kunden belegt. Wir wollen diese Schnittstellen besetzen, bevor andere sie besetzen."

Denn nur wer den Kontakt zum Endkunden hat, kann ihm am Ende auch noch Dienstleistungen um das eigentliche Produkt herum verkaufen. Zudem ist das Wissen darüber, wer wann wo was und wie bezahlt hat, in der Finanzbranche zur wichtigen Währung geworden. Hier sind einige Fintechs wie Sumup und Izettle sehr viel schneller gewesen. Aber auch ein Unternehmen wie Wirecard, das innerhalb weniger Jahre zum DAX-Konzern aufgestiegen ist, hat das mit der Abwicklung kleiner Bezahlvorgänge vor allem im Internet geschafft. Die Bank will damit punkten, dass sie nicht nur die Terminals liefert, sondern auch den gesamten Zahlungsverkehr im Hintergrund abwickelt, und damit selbst Zugriff auf die gesamte Wertschöpfungsklette hat. "Wir sind kein One-Trick-Pony", sagt Pohl. Außerdem geht sie offenbar mit Kampfpreisen an den Markt: Zumindest in der Testphase sollen die ersten 150 Transaktionen im Monat für den Händler kostenlos sein, die Monatsmiete für ein Gerät beträgt 1,50 Euro. Mit First Data hat sie einen Partner gewonnen, der schon jetzt mit herkömmlichen Kartenlesegeräten einen hohen Marktanteil im deutschen Einzelhandel hat. Bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen ist der Zahlungsdienstleister laut Pohl Marktführer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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