Made in Germany - ein begehrtes Spionageziel!
Archivmeldung vom 09.02.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans Elmar Remberg, bestätigt, dass es einen Anstieg von Wirtschaftsspionage vor allem aus China und Russland gibt. Bereits vor 20 Jahren stellte China mit dem Programm 863 (Ji Hua) die Weichen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Entwicklung von Hochtechnologie zu fördern.
Teil des
Programms ist die Verpflichtung chinesischer Studenten, die ins
Ausland gelassen werden, sich nach ihrer Rückkehr bei der Partei zu
revanchieren. Die aktuelle Studie der Result Group zum Thema
Informationsabfluss belegt, dass dieses Programm noch heute aktuell
ist und in der jüngeren Vergangenheit mehrfach chinesische Studenten,
Diplomanden und Praktikanten im Verdacht standen, deutsches Know-how
auszuspionieren. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes hat sich
China zudem auf den Einsatz von Hackern spezialisiert.
In seiner Jahresbotschaft 2006 an die Föderalversammlung zur Lage
der Nation forderte Putin dazu auf, dass sich Russland in den
Hightech Bereichen um jeden Preis an die Spitze setzen müsse. Dass
Russland dabei auch auf Wirtschaftsspionage setzt, liegt nahe. Nach
Erkenntnissen von Remberg, betreibt neben China vor allem Russland
Wirtschaftsspionage in Deutschland. Die russischen Dienste arbeiten
dabei primär mit Agenten um ihre Ziele zu erreichen.
Das Know-how und die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft
stehen hoch im Kurs. Obwohl sehr häufig der Produktionsstandort in
Billiglohnländer verlagert wird, sind Forschung und Entwicklung
vieler Firmen noch in Deutschland. Hier werden neue Produkte
generiert und der Grundstein für die Wertschöpfungskette gelegt.
Leider muss man feststellen, dass deutsche Unternehmen immer häufiger
lohnende Objekte für fremde Nachrichtendienste sind und es zunehmend
mehr Firmen gibt, die sich nicht mehr nur auf die eigene
Entwicklungsleistung verlassen wollen, sondern die Ideen lieber beim
Konkurrenten ausspionieren. Der Schaden für die deutschen Unternehmen
durch Wirtschafts- und Konkurrenzspionage liegt im zweistelligen
Milliarden-Euro-Bereich.
Verschiedene Unternehmen bieten daher seit Jahren im Rahmen des Sicherheits- und Krisenmanagements Konzepte zum Schutz gegen Informationsabfluss. Der Bereich Investigations ermittlet darüber hinaus häufig bei Verdacht von Know-how Abfluss gegen Konkurrenten und Mitarbeiter. Um sich wirkungsvoll gegen Verlust von Know-how schützen zu können sind die Unternehmen gefordert, mit einem ganzheitlichen Ansatz Sicherheitsmaßnahmen gegen Wirtschaftsspionage zu ergreifen. Dazu gehören neben der Beratung zur Sicherung der Arbeitsabläufe, der IT und der präventiven Maßnahmen vor der Einstellung von Personal auch die Errichtung von abhörsicheren Räumen und die Absuche nach Wanzen. Gerade wichtige Vorstandssitzungen oder vertrauliche Besprechungen im Vorfeld von Joint Venture sind gefährdet, durch modernste technische Funkübertragungsmodule oder manipulierte Telefonanlagen belauscht zu werden.
Quelle: Pressemitteilung Result Group GmbH