Jahresbericht 2022: 20 Prozent mehr Einnahmen für das Hauptzollamt Stuttgart
Archivmeldung vom 22.06.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićStuttgarter Zollbehörde stellt im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre "Wirtschaft trifft Zoll" ihren Jahresbericht 2022 vor - 5,5 Milliarden Euro Einnahmen - 7,5 Millionen Sendungen abgefertigt - Kampf gegen Schmuggel, Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung.
"Die Einnahmen des Hauptzollamts Stuttgart im Jahr 2022 liegen mit 5,5 Milliarden Euro etwa 20 Prozent über denen des Vorjahres", erläutert die Leiterin des Hauptzollamts Stuttgart, Regierungsdirektorin Anca Coman, bei der Vorstellung des Jahresberichts ihrer Behörde. "Die klassische Warenabfertigung für die Unternehmen in der Region stellt dabei weiterhin einen besonders wichtigen Anteil der Aufgaben meiner Dienststelle dar."
Im Bereich der Wareneinfuhr wurden dabei Sendungen im Gesamtwert von mehr als 22 Milliarden Euro abgefertigt. Die Anzahl der durchgeführten Zollabfertigungen stieg bei den Einfuhren von 3,15 Millionen auf 3,45 Millionen. Bei den Warenausfuhren steigerten sich die Zahlen ebenfalls und liegen hier bei knapp vier Millionen abgefertigten Sendungen.
Zusammenarbeit mit der IHK Region Stuttgart, 50. Jahrestreffen
Bei der Abfertigung von Waren kommt der Zusammenarbeit zwischen Zoll und der IHK Region Stuttgart eine besondere Bedeutung zu. Weit mehr als 95 Prozent der Warensendungen fertigt der Zoll für die Industrie- und Handelsbetriebe ab. "Eine innovative Wirtschaftsregion und eine leistungsfähige Zollverwaltung gehen für mich zusammen - gemeinsam sind sie der Garant für die Exportstärke unseres Landes," betonte Coman heute beim 50. Jahrestreffen "Wirtschaft und Zoll" der IHK Region Stuttgart. Seit 1972 treffen sich im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe Zollbeschäftigte mit den Außenwirtschaftsexperten der Unternehmen. Die Themen sind den Exportfachleuten dabei nie ausgegangen - alleine in den letzten Jahren beschäftigten der Brexit, sowie ein komplett modernisiertes und auf Digitalisierung ausgerichtetes Zollrecht beide Seiten gleichermaßen. Mit den aktuellen weltpolitischen Entwicklungen ergeben sich für die Exportindustrie zudem stetig neue Herausforderungen. Der Zoll als Kontrollbehörde und "Partner der Wirtschaft" - für Marc Bauer, Referatsleiter Internationaler Warenverkehr bei der IHK Region Stuttgart geht das zusammen: "Wir freuen uns, dass die Hauptzollämter auf die Betriebe zugehen, den Austausch suchen und gemeinsam mit den Außenwirtschaftsexperten der Unternehmen an detailorientierten Lösungen für die Herausforderungen des Warenverkehrs arbeiten."
Einnahmen
In Hinblick auf die weiteren Einnahmen des Hauptzollamts Stuttgart sind die Zahlen im Bereich der Verbrauchsteuern leicht rückläufig. Nach 937 Millionen Euro im Jahr 2021 wurden letztes Jahr Verbrauchsteuern in Höhe von 843 Millionen Euro vereinnahmt. Die Zahlen im Einzelnen:
Energiesteuer 552,60 Mio. Euro (2021 555,73 Mio. Euro) Stromsteuer 251,90 Mio. Euro (2021 333,3 Mio. Euro) Alkoholsteuer 29,51 Mio. Euro (2021 38,50 Mio. Euro) Kaffeesteuer 2,37 Mio. Euro (202 2,65 Mio. Euro) Biersteuer 3,95 Mio. Euro (2021 4,06 Mio. Euro) Schaumwein-/ Zwischenerzeugnissteuer 3,31 Mio. Euro (2021 3,07 Mio. Euro)
Reiseverkehr Flughafen Stuttgart
Auch durch die Zunahme des Reisverkehrs nach der Corona-Pandemie verzeichnete der Zoll eine Steigung bei den sichergestellten Schmuggelwaren am Flughafen Stuttgart. Insgesamt wurden bei Reisenden nicht angemeldete Waren im Wert von 1,7 Millionen Euro entdeckt (darunter alleine mehr als 30 Kilogramm Goldschmuck). Im November konnten die Zöllner am Flughafen einen Passagier stoppen, der die Gepäckausgabehalle mit einer Rekordmenge von 212 Schmuckstücken im Gesamtwert von 150.000 Euro durch den grünen Ausgang für anmeldefreie Waren verlassen wollte. Weiterhin entdeckten die Beamten im Jahr 2022 mehr als drei Tonnen Lebensmittel tierischen Ursprungs, die aufgrund von tierseuchenrechtlichen Bestimmungen nicht einfuhrfähig waren und vernichtet werden mussten. Ein weiterhin beliebtes Schmuggelgut bei Flugreisen sind Zigaretten - rund eine dreiviertel Million Glimmstängel zogen die Kontrollbeamten aus Koffern und Taschen.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Mit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Zahl der Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wieder angestiegen: 12.793 (Vorjahr 8.652) Beschäftigte wurden zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt und bei Arbeitgebern fanden 1.225 (Vorjahr 940) Kontrollen statt. Die Summe der verhängten Freiheitsstrafen im Rahmen von Verfahren, die durch die Stuttgarter Finanzkontrolle ermittelt wurden, steigerte sich von 31 Jahren (2021) auf 57 Jahre. Zudem gab es eine leichte Steigerung bei der Anzahl der im Jahr 2022 eingeleiteten Straf- (3.101) und Bußgeldverfahren (1.418). Die ermittelte Schadenssumme liegt mit knapp vier Millionen Euro auch bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie unter den Vorjahren.
Quelle: Hauptzollamt Stuttgart (ots)