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Jeden Tag im Hotel: Ausbildung zur Hotelfachfrau

Archivmeldung vom 10.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerrit Schmit / pixelio.de
Bild: Gerrit Schmit / pixelio.de

Nach einem erfolgreichen Studium standen Hanna-Elise Feneberg viele Berufswege offen. Sie entschied sich für einen Berufsalltag im Hotel und eine Ausbildung zur Hotelfachfrau, weil sie später einmal das Gästehaus ihres Vaters Peter Feneberg übernehmen möchte. Die beiden sind Botschafter der Kampagne "Elternstolz" des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) sowie der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK).

Erst Studium, dann Hotelfachfrau-Ausbildung

Nach einem erfolgreichen Studium noch eine Ausbildung zu beginnen, ist ungewöhnlich. Und gleichzeitig ein guter Hinweis darauf, dass sich jemand sehr bewusst für einen Beruf entschieden hat. So ist es auch bei Hanna-Elise Feneberg. Die Allgäuerin studierte zunächst in München Betriebswirtschaft und begann nach dem Bachelor eine Hotelfachausbildung.

Ihre Eltern betreiben in Oberstdorf ein Boutique-Ferienhaus. "Es wäre mein Traum, das später einmal zu leiten", sagt die junge Frau. Sehr zur Freude ihres Vaters: "Es macht einen stolz, wenn ein Kind das weiterführen will, was man aufgebaut hat. Sie muss sich nicht verpflichtet fühlen. Aber wenn es von innen heraus kommt, dann werden wir das auch ermöglichen."

Das Beispiel zeigt: Manchmal ist gerade eine Ausbildung oder Lehre der beste Weg zum Wunschberuf. Und genau das ist die Botschaft der Kampagne "Elternstolz". Mit ihr wollen das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) und die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK) Jugendliche und deren Eltern von den Vorteilen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen.

Vom Vorspeisen-Salat bis zum Bettenmachen

Hanna-Elise Feneberg hat ihre Entscheidung jedenfalls nie bereut. Seit Anfang 2014 fährt sie jeden Tag zwölf Kilometer in ihren Ausbildungsbetrieb in Ofterschwang. Begeistert erzählt die junge Frau, welche Stationen sie im Hotel und in ihrer Ausbildung schon durchlaufen hat: Für die Grillstube hat sie Vorspeisen-Salate zubereitet, im Sterne-Restaurant bedient, an der Rezeption Gäste empfangen, als Zimmermädchen die Betten gemacht. "Ich will alles einmal ausprobieren, was zu einem Hotelbetrieb gehört", sagt sie. Das Wohlfühlresort, indem sie ihre Ausbildung absolviert, sei schon deshalb ideal, weil das Resort sehr breit aufgestellt ist: mit Golfplätzen, einer Wellness-Landschaft, mehreren Restaurants, einer Einkaufspassage und einer Ski-Schule.

Nach dem Abitur hatte sie zunächst Betriebswirtschaftslehre studiert - auch deshalb, weil sie noch nicht wusste, welchen Beruf sie später einmal ergreifen wollte. Das Studium war eine sichere Wahl, die ihr viele Möglichkeiten ließ. Abends jobbte Hanna-Elise gelegentlich in der Gastronomie, am Wochenende half sie bei ihren Eltern aus. Langsam wurde ihr so bewusst, dass sie später einmal im Gastgewerbe arbeiten wollte.

Natürlich hätte sie mit ihrem Abschluss auch versuchen können, eine Karriere im Hotel-Management einzuschlagen. Doch Hanna-Elise will ihren Beruf von der Pike auf lernen und alle Bereiche kennen lernen. Die Hotellerie ist für sie im Kern eine Service-Branche. Das bestätigt auch ihre Chefin Dr. Anna-Maria Fäßler: "Das ist ein Beruf, in dem man nicht im Büro sitzt, sondern viel mit anderen Menschen zu tun hat." "Im Zentrum steht immer der Gast", so Hanna-Elise, "und ich möchte dazu beitragen, dass er gerne wieder kommt."

Ihre Familie hat sie von Anfang an in ihrer Entscheidung bestärkt. Zumal Hanna-Elise mit ihrer Hotelfachfrau-Ausbildung, die sie im Juli beendet hat, in die Fußstapfen der Mutter tritt. Barbara Feneberg hat ebenfalls eine Hotelfachausbildung abgeschlossen und anschließend in dem Beruf gearbeitet - noch dazu im gleichen Ausbildungsbetrieb wie nun die Tochter. Seit 2008 führt sie mit ihrem Mann Peter das "Bergesgrün", ein Ferienhaus mit fünf Wohnungen auf Fünf-Sterne-Niveau mit Spa, Swimming Pool und Fitnessraum.

Wie ein eingespieltes Team

Hanna-Elise hat dort von Anfang an mit angepackt. Und wenn Vater und Tochter vom Arbeitsalltag im "Bergesgrün" erzählen, klingen sie wie ein eingespieltes Team. "Am besten funktioniert es, wenn man die Aufgaben trennt", sagt sie. Gemeinsam berät die Familie, wie man das Angebot für die Gäste verbessern kann - und denkt zum Beispiel über eine eigene Skihütte für die Gäste in den Bergen nach. Und noch eine Idee gefällt den dreien: Dass Hanna-Elise einmal den heimischen Betrieb in die Zukunft führt.

Über die Kampagne "Elternstolz":

Mit der Kampagne "Elternstolz" wollen das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern sowie die bayerischen Handwerkskammern Jugendliche, aber auch deren Eltern, von den Vorteilen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen. "Wir setzen ein klares Zeichen: Die berufliche Bildung bietet jungen Menschen Karriere- und Entwicklungschancen, die einem Studienabschluss in nichts nachstehen", sagt Ilse Aigner, Bayerns Wirtschaftsministerin.

Damit soll dem Mangel an ausgebildeten Fachkräften in der heimischen Wirtschaft entgegengetreten werden. Im September 2015 waren nach Angaben der Agentur für Arbeit in den bayerischen Betrieben noch 10.737 Lehrstellen frei*. "Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser und Mitentscheider", erklärt Franz Xaver Peteranderl, Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern. Die Kampagne zeige emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten.

(*Quelle: Bundesagentur für Arbeit - Regionaldirektion Bayern (Hg.): Pressemitteilung. Positive Bilanz am bayerischen Ausbildungsmarkt. München, Oktober 2015)

Quelle: Kampagne "Ausbildung macht Elternstolz" (ots)

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