Schäffler (FDP) will Commerzbank notfalls zerschlagen
Archivmeldung vom 22.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts des neuerlichen Kursverfalls bei der Commerzbank hat der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum Handeln aufgefordert. "Man muss die Commerzbank im Zweifel zerschlagen, wenn sie ihre Probleme nicht lösen kann", sagte Schäffler dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).
Die Banken leiden unter massiven Abschreibungen auf europäische Staatsanleihen. Seit mehreren Tagen halten sich Spekulationen, wie viel zusätzliches Geld deutschen Banken brauchen, um krisenfest zu sein. Medienberichten zufolge habe vor allem die Commerzbank zusätzlichen Finanzbedarf.
Diese Nachricht löste am Dienstagmittag einen rapiden Kursabfall der Commerzbank-Aktie aus.
Commerzbank-Aktie gibt über 15 Prozent nach
Der Kurs der Commerzbank-Aktie hat am Dienstag weiter deutlich nachgelassen und ein neues Allzeittief erreicht. Eine knappe Stunde vor Handelsschluss in Frankfurt notierte die Aktie bei 1,14 Euro, so niedrig wie nie zuvor und ein Abschlag von über 15 Prozent gegenüber Montag. Hintergrund waren Gerüchte, wonach die Europäische Bankenaufsicht EBA die Regeln zum Rekapitalisierungsbedarf der Banken noch einmal verschärfen will. Bereits im Oktober war die geforderte Eigenkapitalquote auf neun Prozent angehoben worden, was für die Commerzbank nach eigenen Angaben einen Bedarf von 2,9 Milliarden Euro bedeutete. Nun könnten rund fünf Milliarden Euro fehlen, heißt es auf dem Parkett. Dieser Fehlbetrag könnte eine Kapitalerhöhung nötig machen. Zudem verbuchte die Commerzbank im dritten Quartal einen Verlust von 687 Millionen Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur